Galz- und Kali-Bergwerke. 971 Ialz. und Kali-Bergwerke. Kalisyndikat G. m. b. H. in Berlin SW. II, Dessauerstr. 28-29. Zweigniederlassung in Hamburg 36, Kaufmannshaus. Vorstand: Georg Eichler, Dir. Schüddekopf, Dir. Ed. Framhein, Dir. W. Forthmann, Stellv.: Dir. Dr. Felber, Dir. Hasberg, Herm. Dührssen. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Justizrat Maxim. Kempner, Berlin; I. Stellv. Oberbergrat Gante, Leopoldshall; II. Stellv. Gerhard Korte, Magdeburg; Gen.-Dir. Bergrat Baer, Sondershausen; Komm.-Rat Besserer, Gross-Lichterfelde-West; Bergrat Kost, Hannover; Bergwerksbes. Emil Sauer, Berlin; Dir. Ebeling, Westeregeln; Rechtsanwalt Dr. Busch, Grunewald; Rechtsanwalt Dr. jur. Marckhoff, Bochum; Bankier Friedr. H. Krüger, Halberstadt; Kgl. Bergrat Ziervoge l, Stassfurt; Gen.-Dir. Dr. Fischer, Erkelenz; Dr. Fritz Eltzbacher, Dr. Wilh. Sauer, Berlin. Die unter den Salzbergwerken begründete Karnallit-Förder-Konvention wurde am 15./10. 1883 bis Ende 1888 fest und dann mit 6 Monate Künd. erneuert, gleichzeitig auch ein Syndikat der Chlorkaliumfabriken mit Centralverkaufsstelle errichtet. Am 21./9. 1888 wurde die Konvention von neuem auf 10 Jahre abgeschlossen. Im Juni 1898 fand Erneuerung und anderweite Organisation des Syndikats statt. Die Dauer des Vertrages wurde auf 3 Jahre, 1899 bis Ende 1901, festgesetzt, der dann im Juni 1901 ab 1./1. 1902 bis Ende 1904 ver- längert wurde. Am 1./7. 1904 wurde das Syndikat auf 5 Jahre erneuert, u. zwar für die Zeit vom 1./1. 1905 bis 31./12. 1909 unter der Firma „Kalisyndikat', Ges. mit beschr. Haft. in Leopoldshall-Stassfurt. Stamm-Kapital zuletzt M. 688 200, dann fand die Erneuerung des Syndikats am 8./7. 1909 statt, indem die sämtl. Gesellschafter des bestehend. Kalisyndikats G. m. b. H. bis auf drei (Aschersleben, Sollstedt u. Einigkeit) das neue Kalisyndikat G. m. b. H. (Stamm-Kap. M. 741 800) errichteten, welches vom 1./1. 1910 ab in Tätigkeit getreten ist u. bis 22./6. 1910 dauerte. Am 7./6. 1910 ist dann die Erneuerung des gegenwärtigen Kali- syndikats G. m. b. H. in Berlin bis Ende 1925 erfolgt. Die Gew. Einigkeit ist nachträglich beigetreten, ebenso sind Aschersleben u. Sollstedt seit 1./1. 1912 wieder Mitglieder des Syndikats. Jetziges St.-Kapital des Syndikats M. 862 100. Es werden 5 Gruppen bezw. Gattungen von Erzeugnissen zum Verkauf gebracht: Gruppe I. Carnallit mit mind. 9 % und weniger als 12 % K:0. „ II. Rohsalze mit 12–15 % K0. „ III. Düngesalze mit 20–22 % K. 0, do. 30–32 % K:0, do. 40–42 % K0 einschl. Kalidünger mit 38 % K20. „ IV. Chlorkalium mit 50–60 % K.0, do. über 60 % K20. 9 V. Schwefelsaures Kali mit über 42 % K:0, schwefelsaure Kalimagnesia. Der Absatz der Syndikatswerke betrug: 1908 1909 1910 1911 Chlorkalium à 80 % (einschl. Kalidünger) dz 3 097 920 3 498 936 4 602 738 4 723 817 Schwefelsaures Kali à 90 %. . 547511 705 775 932 081 1 101 226 Kalc. schwefels. Kalimagnesia 48 % . „ 337564 376 142 415 291 490 136 Kryst. % 6652 5 067 1 679 1 436 Ralidüngesallk. 849 895 3 518 582 4 902 3830 6 074 044 38 ........ 6684 5 463 7 536 7 152 5 in Blöchlen.. 255325 271.038 298 537 301 769 Kainit und Sylvinit. . . „ 23 883 812 26 276 099 30 519 292 32 126 316 Garnallit und Kieserit.. 113 855 718 389 816 164 806 603 Das sind in reinem Kali „ 5 916 221 6 753 309 8 578 826 9 399 269 Die Gesamtförderung auf allen Syndikatswerken belief sich an Kalisalzen 1898–1911: 22 083 284, 24 838 623, 30 370 358, 34 846 945, 32 508 346, 36 245 976, 40 534 996, 48 785 984, 53 113 527, 56 382 648, 60 142 618, 69 011 539, 81 607 785, 97 065 073 dz. Der gesamte Absatz- wert betrug im J. 1911 ca. M. 160 000 000. Am 30. Juni 1909 kam es zu einer Krisis im Kalisyndikat. Die in der Nacht zum 1. Juli 1909 durch die Schmidtmann-Gruppe (Sollstedt u. Aschersleben) vorgenommenen Kaliverkäufe nach Amerika brachten die Grundlagen des Syndikats derart ins Wanken, dass sich die Reichsregierung und der Reichstag bestimmen liessen, im Mai 1910 das Gesetz über den Absatz von Kalisalzen zu erlassen, welches den Absatz u. damit selbstverständlich auch die Produktion von Kalisalzen, sowie die Beteiligung der einzelnen Werke beschränkt, die Verkaufspreise festsetzt und die Erhebung einer Reichsabgabe verfügt. Bei Inkrafttreten des Gesetzes im Jahre 1910 waren 68 Werke anteilberechtigt, welche Anzahl sich bis Anfang 1912 auf 94 Werke bezw. Schächte erhöhte. Das Gesetz ist bis Ende 1925 in Kraft.