= 8 Galz- und Kali-Bergwerke. 973 G.-V.-B. v. 20./3. 1909 erteilten Ermächtigung Gebrauch machend, die Teilung ihres Felder. besitzes in die Wege geleitet und beabsichtigt mit weiteren Schachtbauten vorzugehen; Ende März 1912 ist daselbst mit dem Abteufen der Schächte VI u. VII begonnen worden, deren Bau ca. M. 4 000 000 erfordern dürfte. Durch Verleihung des Königl. Oberbergamtes Halle a.S. wurde 1911 ein Karnallitfeld von 346 032 am Grösse erworben und mit dem Gesamtfelde Schmidtmannshall konsolidiert. Um sich bezüglich ihres Braunkohlenbedarfes unabhängig zu stellen, hat die Ges. im Jabhre 1911 von den Vorbesitzern die sämtlichen Kuxe der Grube Georg bei Aschersleben zum Preise von M. 864 166 erworben. Die Ges. ist beteiligt bei den Kaliwerken Salzdetfurth mit 587 Aktien à M. 1000 (davon 48 Stück in 1910 zu 232 % erworben), Div. 1902–1911: 10, 11, 13, 14, 14, 12, 10, 9, 15, 18 %). Diese 587 Salzdetfurth-Aktien stehen mit M. 868 208.47 = ca. 150 % zu Buch; ferner beteiligt bei der Gew. Kalisalzbergwerk Asse mit 49 Kuxen, mit M. 242 411 zu Buch stehend. Der alte Asse- Schacht ist 1906 ersoffen. Die Zubusse für den neuen Schacht erforderte 1906–1908 zus. M. 152 400; die Förderung aus diesem wurde 1909 aufgenommen, ebenso die Ausbeutezahlung für 1910, aber 1911 infolge des Abteufens eines zweiten Schachtes wieder eingestellt. Dem Kalibergwerke Sollstedt (Besitzer Herm. Schmidtmann) wurde ein grösseres Darlehen aus den flüssigen Mitteln der Ges. gewährt; auch beschloss die G.-V. v. 12./3. 1906 eine Beteil. am Kalibergwerke Sollstedt in Höhe von ¼ der Anteile zum Selbstkostenpreise für ungefähr M. 1 750 000 zu erwerben. Diese Option wurde im Juni 1907 ausgeübt, indem Sollstedt in eine 100teilige Gew. umgewandelt wurde, von deren Kuxen Aschersleben 25 Stück zum Selbst- kostenpreise von M. 1 500 000 erhielt; erste Ausbeute 1906/07 M. 90 000, 1908 M. 90 000, 1909 M. 45 000 (½ Jahr). Den Kaliwerken Aschersleben ist ausserdem noch eine Gewinn- beteilig. von % an einem weiteren Viertel der Sollstedt-Kuxe gewährt worden. Diese Beteilig. besteht aus der Hälfte desjenigen Gewinnes, welcher eine Verzins, v. 6 % des Anlage- kapitals übersteigt. Weiter hatte die Ges. eine Beteil. an einem südöstlich von Sollstedt um die Ortschaft Gebra belegenen und mit wertvollen Funden aufgeschlossenen Felder- komplex zum Selbstkostenpreise von dem Vorbesitzer Herm. Schmidtmann in Höhe von 51 % erworben, Ende 1909 mit M. 142 248 zu Buch stehend. Dieser Anteil wurde Mitte 1910 mit ungefähr M. 1 259 000 Nutzen verkauft. Die Ges. hat Mitte 1909 die oben erwähnten 25 Sollstedtkuxe nach Amerika verkauft und erhielt dafür Doll. 1 000 000 bar gegenüber einem Buchwert von M. 1 500 000. Abgesetzt wurden 1901–1911: 164 078, 115 724, 90 249, 117 298, 103 659, 90 637, 79 864, 62 293, 64 402, 241 405, 112 300 dz 80 % Chlorkalium, 104 607, 105 875, 116 765, 139 112, 50 562, 56 392, 71132, 55 396, 44 915, 173 074, 66 026 dz 90 % Kalisulfate, 73 348, 75 285, 53 722, 93 584, 107 023, 106 288, 72 570, 90 932, 118 451, 412 164. 244 622 dz Düngesalz, 31 580, 29 654. 16 984, 35 781, 31 199, 27 215, 17 583, 15 958, 16 713, 43 550, 27 186 dz Kieserit; 72 257, 78 293, 81 325, 88 268, 87 982, 110 864, 75 272, ? kg; 402, 104, 404, 452, 501, 320, 322, 314, 197, 613, 593 dz Boracit, 1 069 878, 747 768, 927 847, 733 721, 1 081 592, 1 090 634, 1 004 054, 920 978. 876 602, 1 931 612, 1 415 549 dz Kainit u. Sylvinit, 1901–1911 25 990, 1116, 1208, 1369, 1249, 528, 428, 436, 488, 8539, 17 506 dz Karnallit und Bergkieserit. Die Beteiligung im Kalisyndikat betrug für 1909 29.28 Tausendstel; dem neuen, ab 1./1. 1910 in Wirksamkeit getretenen Kali- syndikat ist die Ges. jedoch nicht beigetreten, die Verwaltung hatte dagegen im Juli 1909 mit dem amerikanischen Nordtrust Kali-Lieferungsverträge, die sogenannten Bradley- Verträge, abgeschlossen. Gleichzeitig wurde, um die Ausnutzung der vollen Produktions- fähigkeit des Werkes zu sichern, mit dem Werke Sollstedt vereinbart, dass die Kaliwerke Aschersleben die durch die Bradley-Verträge noch nicht erschöpften Quanten der Voll- produktion an Sollstedt verkaufen, und zwar zu gleichen Preisen u. Bedingungen, die Sollstedt mit seinen amerikan. Abnehmern festgesetzt hatte, u. die mit denen der Bradley-Verträge genau übersinstimmen. Gegenstand dieses mit Sollstedt getätigten Lieferungsvertrages belief sich auf ca. 15 000 t K0 jährlich. Infolge des Austritts der Ges. Aschersleben aus dem Kali- syndikat u. wegen der amerikan. Verträge etc. kam es zu Streitigkeiten zwischen der Ges. u. der Minderheit der Aktionäre. Vor bezw. in der G.-V. v. 26. 6. 1911 wurde ein Kompromiss mit den sich gegenüberstehenden Parteien abgeschlossen (siehe hierüber Jahrg. 1910/11 dieses Jahrbuches). Schon vorher im Nov. 1910 kam zwischen der Ges. u. dem Kalisyndikat eine Vereinbarung zustande, nach der letzteres den kommissionsweisen Verkauf der Inlandsquoten der Ges. für 1910 u. 1911 übernahm. Die amerikan. Verträge der Ges. wurden dadurch nicht berührt. Durch das Reichskaligesetz von 1910 hat die Ges. eine Quote von 22.28 (dann 1911 20.28) Tausendstel erhalten; Quote ab 1./1. 1912: Tausendstel. Infolge des am 24./10. 1911 vereinbarten neuerlichen Eintritts in das Kalisyndikat fand am 13./11. 1911 eine a. o. G.-V. statt, in der beschlossen wurde die Aufhebung der mit der American Agricultural Chemical Company sowie durch Vermittelung der Kaliwerke Sollstedt Gewerkschaft mit anderen amerikan. Abnehmern auf 2 bezw. 7 Jahre geschlossenen Lieferungsverträge über 27 000 t (event. 31 000 t) bezw. ca. 15 000 t K. 0 jährlich; Beitritt der Kaliwerke Aschersleben als Gesellschafter zum Kalisyndikat unter Übernahme einer den Grundsätzen des Kalisyndikats entsprechenden Stammeinlage u. Abschluss des Verkaufsvertrages mit dem Syndikat; Ermächtigung des Vorstandes, unter Zustimmung des A.-R., die Kuxe der Kaliwerke Sollstedt Gewerkschaft zu erwerben. Die G.-V. genehmigte 3 Verträge, einen zwischen Aschersleben u. dem Kalisyndikat als Vertreter des Nordtrusts, einen zwischen Aschersleben u. der International Agricultural Corporation u. endlich einen zwischen Syndikat u. International Corporation. Der Inhalt derselben ist kurz folgender: