976 Salz- und Kali-Bergwerke. eingebrachten Zementpfropfens. Man hofft diese Schwierigkeiten in einigen Monaten zu überwinden, um dann das Abteufen weiter fortzusetzen. Auf den Feldern der Gew. Ummen- dorf bei Wefensleben ist ein zweiter Schacht im Abteufen begriffen, der bei 730 m in voll- ständig trockenem Gebirge steht u. fertig ausgemauert ist. Die Endteufe ist bei 800 m vor- gesehen. Die Vorbereitungen für die Etablierung des dritten Werkes bei Eilsleben sind soweit vorgeschritten, dass mit dem Abteufen des Schachtes demnächst begonnen werden wird. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000. Das A.-K. wurde . N. V. 29. 15 1911 um M. 6 000 000 zu pari mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911 erhöht. Anleihe: M. 5 000 000 in 5 % Oblig. von 1908, von welchen Ende 1910 noch ein Bestand von M. 952 900 vorhanden war. Der Rest wird nach u. nach abgesetzt Der Em.-Betrag soll auf M. 7 500 000 erhöht werden. Hypoth. eingetragen auf die Felder der Gew. Ummendorf u. Eilsleben. Stücke à M. 2000, 1000, 500 u. 200, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. durch Auslos. oder freihänd. Ankauf ab 1912 in längstens 25 Jahren. Zahlstelle: Berlin: Genossenschaftl. Central-Kasse d. Bundes der Landwirte e. G. m. b. H. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kuxenbesitz 5 823 126, Oblig.-Bestand 15 900, Debit. inkl. Bankguth. 1 040 297, Kto der Gewerkschaften 4 461 329, Anlagekto 286 405, Inventar 2336, Verlust 37 562. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Einzahl. auf das erhöhte A.-K. 523 435, Anleihe 5 000 000, Kredit. 58 719, Anleihe-Zs.-Kto 84 802. Sa. M. 11 666 957. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust- Vortrag 38 870, Anleihe-Zs. 228 166, Unk. 22 457. – Kredit: Zs. inkl. Kursgewinn auf Effekten 251 932, Verlust 37562. Sa. M. 289 494. Dividenden 1908–1911: 0 %. (Schachtanlagen im Bau.) Vorstand: Dr. Gust. Roesicke, Görsdorf; Rittmeister a. D. Otto von Kiesenwetter, Friedenau. Technischer Direktor: W. Schwarzenauer, Helmstedt. Aufsichtsrat: Vors. Rittergutsbes. Freih. Conrad von Wangenheim, Klein-Spiegel; Stellv. Major a. D. Ernst Endell, Posen; Ökonomierat Max Bohnstedt, Dominium Benau; Landrat a. D. Rittergutsbes. von Davier, Seggerde; Kaufm. Gerh. Korte, Fabrikbes. Dr. Ad. List, Magdeburg; veh. Bergrat Nettekoven, Braunschweig; Rittergutsbes. Henning aus dem Winckel, Logau. Deutsche Solvay-Werke, Actien-Gesellschaft in Bernburg. Zweigniederlass. in Wyhlen (Baden), Saaralben (Lothr.), Chateau-Salins (Lothr.) u. Rheinberg (Rheinprov.). Gegründet: 22./8. 1885 auf 50 Jahre; eingetr. 17./9. 1885. Die Fortsetzung der Ges. kann mit einfacher Stimmenmehrheit beschlossen werden. Letzte Statutänd. 10./5. u. 5./10. 1904. Zweck: Fabrikation von Natron, Kali u. Chromsalzen; Gewinnung, Verarbeitung u. Ver- trieb der zur Fabrikation genannter chemischer Produkte dienenden Rohstoffe, sowie der aus obiger Fabrikation sich ergebenden Rückstände, und zwar selbst dann, wenn die Ges. diese Fabrikation nicht selbst betreibt; Betrieb von Kali-, Steinsalz-, Braunkohlen- u. Stein- kohlen-Bergwerken. Die Ges. betreibt Fabriken u. Bergwerke in Anhalt, Preussen, Baden, Elsass-Lothringen, Hamburg. Sie besitzt in Anhalt: Bernburg: Sodafabriken (Ammoniaksoda, Kristallsoda, „. gewöhnliches u. pharmazeutisches Bikarbonat), Salinen, Kalksteinbrüche für eigenen Bedarf, verbunden mit der Sodafabrik durch eine ca. 1,5 km lange Drahtseilbahn, auch Zementfabrik. – Osternienburg: Elektrolytische Fabrik f. Atzalkalien, Chlorkalk., Chlor- produkte u. Wasserstoff; Fabrik f. kaustisches Soda; Arb.-Kolonie. – Roschwitz: Kali- u. Stein- salzbergwerke mit zwel getrennten Schächten (Kainit, Karnallit, Sylvinit u. Steinsalz), Chlor- kaliumfabrik (Chlorkalium, schwefels. Kali, konzentrierte Düngesalze, Magnesia, Salzsäure, Brom u. Bromprodukte); Arb.-Kolonie. – Plömnitz: Solebergwerk mit 2 Schächten. Das Solebergwerk Plömnitz ist durch 4 Solleitungen von je ca. 9 km Länge mit den Soda- fabriken in Bernburg verbunden. – Osternienburg: Braunkohlenbergwerke mit 2 getrennten Schachtanlagen. Förderung 1908: 5 426 085 hl Braunkohlen. Dampfziegelei. Produktion 1908: 3 290 000 Steine. Ausgedehnte Arb.-Kolonie. – Die Ges. besitzt in Anhalt: 7 Gruben- felder auf Kalisalze u. Steinsalz bezw. Sole mit insgesamt 14 000 000 qm Flächeninhalt; hiervon ist ein Solefeld noch unverritzt, von den 5 konsolidierten Grubenfeldern auf Kali- u. Steinsalz in Grösse von 10 000 000 qm ist etwa ein Elftel der Fläche in Abbau genommen, aber erst teilweise verhauen; ausserdem 38 Grubenfelder auf Braunkohle mit insgesamt ca. 44 000 000 qm Flächeninhalt, davon 8 Felder mit ca. 3 900 000 qm in Abbau, der Rest unverritzt. Der Grundbesitz in Anhalt beträgt 423 ha 93 a 59 qm. Preussen: Peissen (Saalekreis): Kali- u. Steinsalzbergwerk mit einer Schachtanlage; ein Grubenfeld auf Kali- u. Steinsalz mit ca. 2 000 000 qm Flächeninhalt zum Abbau auf- geschlossen, das zweite auf Steinsalz mit gleichem Flächeninhalt unverritzt. – Micheln (Kreis Calbe a. Saale): Braunkohlenbergwerk mit 2 Schächten. Förderung 1908: 3 712 436 hl Braunkohlen. Brikettfabrik für 6 Pressen; davon z. Z. 2 Pressen installiert. Produktion 1908: 24 210 000 kg Briketts. 8 Grubenfelder mit insgesamt ca. 28 000 000 qm Flächenin- halt, davon 1 Grubenfeld mit ca. 1 000 000 qam im Abbau, der Rest unverritzt. – Rheinberg (Rheinprovinz): Sodafabrik (Ammoniaksoda, Kristallsoda, Ammoniakprodukte). Bahnan- schluss zum Rhein u. Werftanlage daselbst. Dampfziegelei. Produktion 1908: 5 267 450 Stück.