992 Salz- und Kali-Bergwerke. wurden insgesamt versandt 348 223 dz sylvinitische Rohsalze, 36 595 dz Düngsalze mit ins- gesamt 55 383 dz Kz O. Der Bruttoertrag hieraus betrug M. 215 357; 1911: M. 225 725. Eine Ausbeute hat Amelie noch nicht verteilt. Die Chlorkaliumfabrik wurde im April 1911 dem Betrieb übergeben. Mit dem Abteufen des zweiten Schachtes von Amélie, 700 m vom ersten entfernt, wurde im Nov. 1911 begonnen, Teufe bis März 164 m. Auch die Gew. Max, woran Amcelie beteiligt ist (siehe oben), hat mit dem Abteufen eines Schachtes begonnen, derselbe Schacht hatte Ende des J. 1911 die Teufe von 257 m erreicht. Inzwischen ist bei 352 m Teufe das Steinsalzlager angetroffen. Am 25./6. 1912 wurde das obere Kalilager als hochprozentiges Sylvinitlager erreicht. Mit Schacht Amelie I wird ein Durchschlag hergestellt werden. Kaliwerke Niedersachsen zu Wathlingen, A.-G. in Celle. Verwaltung in Wathlingen bei Celle. Gegründet: 15./3. 1902; eingetr. 13./6. 1902. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Die Gründer haben die unter Zweck bezeichneten Kalisalz-Verträge und die in Anlass derselben gemachten Aufwendungen, sowie eine hinterlegte Kaution von M. 2000 mit Zs. in die A.-G. eingebracht, welch letztere dafür 520 Aktien à M. 1000 gewährt hat. Inzwischen sind weitere Salz- u. Ölgerechtsame auf Feldmark Hänigsen u. Kl. Eicklingen erworben. Zweck: Erwerb der mit Grundbesitzern in Wathlingen bei Celle am 18./2. 1898 u. 23./6. 1901 abgeschlossenen Verträge, betr. Gewinnung von Salzen, insbes. Kalisalzen, sowie Ab- schluss fernerer Verträge dieser Art; Anlage u. Betrieb von Bergwerken zwecks Gewinnung u. Verwertung von Salzen, Kalisalzen, Mineralien u. Fossilien jeder Art u. Vornahme aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Grubenfelder der Ges. umfassen ein Gesamt- gebiet von 17.5 qkm, entsprechend 8 preussischen Normalgrubenfeldern in einer Längsaus- dehnung von 6 u. einer Breite von 3.5 km. Das Grubenterrain ist vollständig arrondiert u. die Ges. hat sich fernerhin noch die bergbaulichen Rechte in einer Anzahl angrenzender Grundstücke gesichert u. damit das Grubenfeld entsprechend erweitert, so 1911 auf 9 preuss. Normalfelder vergrössert. Durch die Tiefbohrungen I u. II sind 3 regelrecht lagernde Kali- Flöze erschlossen. Ausserdem ist durch 4 Flachbohrungen das gleichmässige Anstehen von Steinsalz bei ca. 100 m Teufe nachgewiesen. Mit dem Schachtbau wurde im Herbst 1905 nach dem Gefrierverfahren begonnen. In 122 m Teufe wurde das Gefrierverfahren eingestellt, da dasselbe nicht zum Ziele führte, und das Abteufen nach dem Abbohrverfahren von Kind-Chaudron aufgenommen. Der Wasserabschluss erfolgte im Okt. 1909 in einer Teufe von 170 m, das ist ca. 75 m im kompakten Steinsalz. Das Abteufen wurde dann am 29./11. 1909 wieder aufgenommen. Ende des J. 1909 war der Schacht bis ca. 230 m abgeteuft u. bis 200.5 m ausgemauert. Inzwischen sind die Abteufarbeiten rasch weitergegangen, sodass der Schacht im Juli 1910 die Endteufe von 692 m erreichte und voll in Mauerung stand. Bei 450, 525, 600 u. 675 m sind Füllörter angesetzt. Die von dem Füllort der 525 m Sohle nach Osten angesetzte Horizontalbohrung hat folgende Kaliläger nachgewiesen: 150.4– 154.83 m östl. vom Füllort der 525 m Sohle ca. 4.5 m Hartsalz mit durchschnittl. 18.1 % KCl. = 11.4 % K20, 158.25 bis 161 m östl. vom Füllort der 525 m Sohle ca. 2.75 m Hartsalz mit durchschnittl. 21.8 % K0Cl = 13.8 % K:0. Nachdem inzwischen wegen des Schachtausbaues die Horizontalbohrung längere Zeit geruht hat, konnte der Vorst. im Sept. 1910 berichten, dass von der 525 m. Sohle aus nach Westen bisher folgende Hartsalzläger festgestellt worden sind: von 100 bis 101.20 m 1.2 m mit durchschnittl. 20.1 % K0Cl = 12.7 % K:0, von 155–166 m nach Aus- scheidung einer zus. hängenden geringerwert. Partie von 1.5 m Dicke ein 9.5 m mächtiges Hartsalzlager von 20.4 % KCl = 12.9 % K:0. Unter dem 2./10. 1910 berichtete der Vorst. weiter, dass die von der 525 m Sohle durch Horizontalbohrung nach Osten erschlossenen Hartsalzläger auch mit der Strecke auf der 600 m Sohle angefahren worden sind, und zwar nach Analysen der Hackproben in folgender Mächtigkeit und Qualität: Von 149.15 bis 154.65 5.5 m mit durchschnittlich 21.0 % KCl = 13.2 % Kz0, von 157.35–160.35 3 m mit durchschnittl. 19.6 % K0Cl = 12.4 % Kz0. Die Grubenanschlussbahn nach Station Ehlers- hausen ist seit Anfang 1906 im Betrieb. Ende des J. 1909 wurde die Genehmig. zur Erricht. einer Chlorkaliumfabrik zur täglichen Verarbeit. von 5000 dz Rohsalz, darunter bis zu 2000 dz Carnalit, mit Ableit. von- 1,1 1/sec. Endlauge von 33 % Salzgehalt in die Aller unterhalb Celle erteilt. Da die Ges. nach den bisherigen Aufschlüssen mit Hartsalz u. Sylvinit für die fabrikator. Verarbeit. zu rechnen hat, so wird vorläufig lediglich eine Hartsalz- aufbereitungsanstalt gebaut u. wurde solche für eine werktägl. Verarbeit. von 2400 dz errichtet, 1912 vergrössert. Die Fabrik kam Ende März 1911 in Betrieb. Weiter sind die Rohsalzmühle mit Verladestation u. das eiserne Fördergerüst mit Schachtgebäude geliefert worden. Die Förderung wurde im Dez. 1910 aufgenommen. Mit der benachbarten Gew. Riedel ist eine Verständigung wegen einer durchschlägigen Verbindung der beiden Schächte auf der 525 m Sohle erzielt worden. Arb.-Wohnungen sind in der Nähe des Werkes von einem Bauverein gebaut worden. 17 Häuser für je 4 Familien sind bereits fertiggestellt, weitere 5 gleichartige Häuser befinden sich im Bau. Die Ges. ist mit M. 75 000 an der Celler Schleppschiffahrts- Ges. beteiligt, wovon M. 37 500 abgeschrieben wurden, da das St.-Kap. von M. 500 000 auf M. 250 000 herabgesetzt u. Vorz. Anteile ausgegeben wurden. Auch Beteil. bei der Bohrges. Elfriede. Der Ges. wurde Mitte 1911 von dem Kalisyndikat