988 Salz- und Kali-Bergwerke. Entfernung von 440 m vom Schacht durch Horinzontalbohrung ein Hartsalzlager von an- nähernd 4 m Mächtigkeit mit 20 % K0Cl. erschlossen worden. Mit dem Schachtbau ist 1898 begonnen und dieser im Herbst 1905 fertiggestellt worden. Beim Abteufen des Schachtes haben sich besondere Schwierigkeiten infolge von Wasserzuflüssen und der Terraingestaltung ergeben, deren Überwindung eine starke Verzögerung in der Fertigstellung des Schacht- baues sowie Mehraufwendung für denselben zur Folge hatte. Nach Bewältigung des Wasser- zuflusses ist der Schachtbau ohne weitere Störungen zu Ende geführt worden. Der Schacht, urspr. nur 580 m tief, steht bis 209 m Teufe in eisernem Tübbings-Ausbau und von da ab bis zur Sohle, welche im Steinsalz steht, in Mauerung. Die Kalilager sind vom Schacht aus auf 3 Fördersohlen erschlossen. Im J. 1908 wurde der Schacht bis 653 m vertieft und in dieser Tiefe eine neue Sohle angelegt. Auch hier wurde das Sylvinitlager in sehr guter Qualität angetroffen, so dass Zwanzig- u. dreissigprozentige Düngesalze direkt aus der Grube gefördert werden konnten. Die Anlagen der Ges. am Schacht umfassen eine Schacht- halle mit Förderturm, Fördermasch.-Haus, Salzmühle, Kesselhaus, elektr. Zentrale, Ver- waltungs- u. Lagergebäude, Werkstätten, ein Ventilatorgebäude, Wasserturm mit Bassin, Fabrik-Provisorium, Verladehalle, Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser sowie alle sonstigen, für den Betrieb erforderlichen Anlagen. Die Verbindungsstrecke nach Schacht Deutschland als zweiter fahrbarer Ausgang ist im Sept. 1911 zum Durchschlag gekommen. Damit ist den berg- polizeilichen Vorschriften in dieser Hinsicht Genüge geleistet. Der Ges. Ronnenberg ist die Konzession zur Erricht. u. Betrieb einer Chlorkaliumfabrik mit tägl. Verarbeitung von 300 dz Hartsalzen u. sylvinitischen Salzen u. 1250 dz Carnallit erteilt worden. Diese Fabrik ist seit März 1908 in Betrieb. Die für den Fabrikbau aufgewendeten Kosten betrugen M. 1 300 000, u. wurden aus den Eingängen des Betriebes gedeckt. Die Anlagen für die Hartsalzverarbeit. sind Anfang des J. 1910 fertiggestellt. Die Ges. fabriziert nach wie vor ausser dem eigenen Anteil in Gruppe IV (früher Gruppe IJ) denjenigen der ihr nahestehenden Werke Hildesia u. Riedel. Der Bau einer grossen Sulfatfabrik zur Herstellung der auf die 3 Vereinigungs- werke entfallenden Beteil. in Salzen der Gruppe V fand 1911 statt. Die Alkaliwerke Ronnenberg sind am 3./3. 1906 in das Kalisyndikat aufgenommen worden. Beteiligung nach dem Reichskaligesetz für 1912 13.63 Tausendstel. Absatz 1907: Chlorkalium in kl. Kalidünger 38 % 20 800 dz K20, Kalidüngesalz 20 % 20 152 dz K20, do. 30 % 8779 dz K:20, do. 40 % 4286 dz K:0, Kainit 81 274 dz K:0, Rohsalze im Austausch 5190 dz K20 zus. also 140 481 dz K:0. Absatz 1908: Gruppe I 49 601 dz K20, III 33 999 dz K20, IV 51 921 dz K:0. Absatz 1909: Gruppe I 60 230 dz K20, III 44 170 dz K20, IV 22 277 dz K:0. Absatz 1910: Gruppe II: 16 161 dz K20, III 30 683 dz K:0, IV 86 013 dz K:0. Absatz 1911: Gruppe II 2647 dz K20, III 52 349 dz K20, IV 86 551 dz K20, Sa. 141 547 dz K2O. Die Verwalt. beschloss, die bedeutenden Kosten für die erfolgte Aufschliessung des Hartsalzlagers sowie für die Schachtvertiefung von 560 m bis 653 m dem Betriebe zu belasten, und den für 1907 ver- bleibenden Bruttogewinn von rund M. 449 000 für Abschreib. zu benutzen, also eine Div. nicht zu verteilen; auch der Gewinn für 1908 M. 604 170 wurde mit M. 558 027 zu Abschreib., mit M. 2000 für R.-F. verwendet, restl. M. 44 142 zum Vortrag. Der Reingewinn für 1909 betrug M. 757 859. Im Hinblick auf die damalige ungeklärte Lage in der Kaliindustrie hat die Verwaltung die Abschreib. (M. 483 450) entsprechend bemessen u. ausserdem einen Betrag v. M. 200 000 zur Bildung eines Disp.-F. benutzt, M. 12 300 dem R.-F. überwiesen u. den Rest von M. 62 108 auf neue Rechnung vorgetragen. Seit 1910 wird Div. verteilt. Die für die Abbauberechtigungen vertraglich zu leistenden Förderzinsen von Ronnen- berg, Hildesia, Mathildenhall, Schierenberg u. Kniestedt bewegen sich zwischen 1 u. 4 Pfg. pro 50 kg. Die bezüglich Ronnenberg u. Hildesia bereits geleisteten, für Mathildenhall, Schierenberg und Kniestedt noch zu leistenden Wartegelder übersteigen nicht die in der Provinz Hannover übliche Höhe. Die Gew. Hildesia hat der Stadt Hildesheim sowie den beteiligten Forstgenossenschaften einen Gewinnanteil in Höhe von 10 % des den Betrag von M. 500 000 übersteigenden Teiles der verteilten Ausbeute eingeräumt. Der Aufschluss der Felder der Gruppe Hildesia, Mathildenhall, Schierenberg, welche unter sich markscheiden, hat in der Weise stattgefunden, dass auf Hildesia 3 Bohrungen und auf Mathildenhall und Schierenberg je 1 Bohrung bis zur Teufe von 830 bis 1150 m ausgeführt wurden, durch welche die Erstreckung des Kalivorkommens über den gesamten erschlossenen Felder- komplex bergtechnisch nachgewiesen ist. Die erbohrten Kalilager in Mathildenhall wiesen 21 m Mächtigkeit auf. Die erbohrten Carnallite besitzen einen zwischen 17 und 26 % schwankenden Chlorkaliumgehalt, die Hartsalze einen solchen von etwa 30 %. Auf dem Terrain von Schierenberg wurde ein ca. 7 m starkes Sylvinlager mit einem Chlorkalium- gehalt von durchschnittlich 71 % aufgeschlossen. Die im Besitze von Ronnenberg bezw. Hildesia befindl. bislang stilliegenden Felder der früheren Kalibergbau-Ges. Mathildenhall, welche ein noch unverritztes Abbaufeld darstellen, sind 1911 zu einer selbständigen Gew. vereinigt worden, deren 1000 Kuxe Ronnenberg besitzt. Der in dem Felde dieser Gew. bereits in Angriff genommene Schacht wird mit den Grubenbauen der markscheidenden Gew. Hildesia durchschlägig gemacht werden. Gewerkschaft Hildesia. Die Ges. Ronnenberg besitzt ferner von den 1000 Kuxen der Gew. Hildesia zu Diekholzen bei Hildesheim 793 Stück, wovon 67 Stück für M. 390 000 be- tragende Restsumme des Kaufgeldes verpfändet sind. Auf jeden Hildesia-Kux sind bis M. 4950 eingezahlt worden; jetzt bei Ronnenberg mit zus. M. 5 625 200 zu Buch stehend. Die Gerechtsamen dieser Gew. erstrecken sich über eine Fläche von ca. 2225 ha = 11