Salz- und Kali-Bergwerke, 989 Maximalfelder. Der Schachtbau ist 1897 begonnen und im Mai 1907 beendet worden und hatte erhebliche Schwierigkeiten infolge von Wasserzuflüssen zu überwinden, welche eine Verzögerung in der Fertigstellung sowie Mehraufwendungen für den Schachtbau zur Folge hatten. Der Schacht steht bis 475.49 m in eisernem Tübbingsausbau, von da an bis zu der bei 737.17 m befindlichen Schachtsohle in Mauerung. Das ip der Teufe von 588 m befindliche Sylvinlager hat eine wahre Mächtigkeit von 2.3–2.8 m und einen zwischen 77 % und 89 % schwankenden Chlorkaliumgehalt. Die Vollendung des be- triebsfertigen Ausbaues des Schachtes und der Beginn des Querschlagbetriebes auf der 720 m-Schachtsohle fand im Sept. 1907 statt. Am 19./12. 1907 waren die Kaliläger erreicht und konnte die Förderung aufgenommen werden. Die Mächtigkeit, im Mittel 10–11 m, beträgt teilweise 25–30 m, so dass nur wenige Abbauorte in Anspruch genommen werden, um den Jahresabsatz zu decken. Qualitativ kennzeichnen sich die Hildesiasalze als Sylvinite u. Hartsalze von gutem Gehalt. Mit dem Kalisyndikat wurde 1907 zunächst ein provisor. Lieferungsvertrag abgeschlossen, bis am 22./10. 1908 die definitive Aufnahme in dasselbe erfolgte; Beteilig.-Quote nach dem Reichskaligesetz 1912: 12.98 Tausendstel. Eine Chlorkaliumfabrik besitzt die Gew. Hildesia noch nicht. Als grösster Gewerke von Hildesia haben die Alkaliwerke Ronnenberg für eine im April 1908 von Hildesia aufgenommene 5 % Hypoth.-Anleihe im Betrage von M. 3 000 000 die selbstschuld- nerische Bürgschaft übernommen. Die Abladungen von Hildesia betrugen 1909: Gruppe III 28 981 dz K:0, IV 96 931 dz K:0, V 354 dz K0, zus. also 126 266 dz K20; 1910: Gesamt- absatz 120 527 dz K= 0. Der Überschuss für 1909 der Gew. Hildesia, welcher M. 306 331 betrug, wurde zu Abschreib. verwandt. Der Ertrag ist im J. 1909 hinter den Erwartungen zurück- geblieben, da zur weiteren Sicherung des Schachtes noch 84.137 m Tübbings eingebaut werden mussten, welehe Arbeit vier Monate in Anspruch nahm; für 1910 betrug der Gewinn M. 493 965, der zur Stärkung der Betriebsmittel, zu Abschreib. u. Rückstell. Verwendung fand. Die erste Ausbeute verteilte Hildesia für 1911 mit M. 325 pro Kux. Die bisher von der Gew. Hildesia nicht abgebauten Felder der Escherberg-Forstgenossenschaften in einer Grösse von ca. 5 preuss. Maximalfeldern sind 1910 an die Bergbau-Ges. Escherberg m. b. H. abgetreten worden. Die Majorität der Anteile dieser Ges. besitzt die Gew. Hildesia. Escherberg hat bereits mit den Schachtabteufen begonnen. Die Verpflichtung, für einen zweiten fahrbaren Ausgang zu sorgen, wird durch Auffahren einer Richtstrecke nach den Berechtsamen der Nachbargewerkschaft Mathildenhall erfüllt. Diese Strecke soll mit den abzuteufenden Schächten genannter Gewerkschaften verbunden werden. Kapital der Alkaliwerke Ronnenberg: M. 14 000 000 in 14 000 Akt. à M. 1000 (Nr. 1–14000), wovon Nr. 1–1000 die Besitzer der AB der früheren Kalibohrgesellschaft Ronnenberg erhielten. Nr. 1001–2000 wurden den Aktionären zu 120 % angeboten. Die G.-V. vom 1. Juni 1898 beschloss, das A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 9 000 000 Aurch Ausgabe von 7000 urspr. Aktien à M. 1000 zu erhöhen, hiervon wurden 4000 Stück zum Ankauf der Gewerk- schaften Schierenberg, Kniestedt, Mathildenhall und Hildesia verwandt, restl. 3000 Stück wurden von einem Konsort. übernommen und den Aktionären 2: 1 zu 110 % bis 15./12. 1898 angeboten. Die M. 9 000 000 Aktien waren Ende 1905 voll begeben. Zwecks Ausbau des Werkes der Gew. Hildesia beschloss die G.-V. v. 20./4. bzw. 8./6. 1906 weitere Er- höhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 10 000 000) in 1000 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, angeboten den Aktionären 9: 1 vom 2.–28./7. 1906 zu 155 % nebst 4 % Stück-Zs. u. Schlschst. Die a. o. G.-V. v. 30./6. 1910 beschloss die Erhöhung des A.-K. von M. 10 000 000 um M. 4 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911. Zweck der Kapitalserhöhung ist der Erwerb von Riedel-Kuxen, und zwar wurden die Kuxe, nachdem die Zubusse von M. 500 pro Kux geleistet ist, zum Preise von M. 5500 pro Kux erworben. Die neuen Aktien wurden zum Kurse von 110 % an ein Konsort. gegeben, welches sich verpflichtete, der Ges. die Majorität bei der Gew. Riedel durch Lieferung der hierzu erforderlichen Anzahl Kuxe zu beschaffen. Auf diese Weise gingen 751 Riedel-Kuxe an Ronnenberg zu dauernden Besitz über; wegen des Erwerbs weiterer Riedel-Kuxe schweben noch Verhandlungen. Das Konto Riedel-Beteilig. stand ult. 1910 mit M. 3 893 577 zu Buch u. erhöhte sich 1911 durch weiteren Zukauf von 21 Kuxen auf M. 4 178 779. Riedel zahlte als erste Ausbeute für 1911 M. 350, Ppro Kux. (Genussscheine: Die Ges. hat auf Grund des G.-V.-B. v. 13./9. 1902 700 Genussscheine ausgegeben und davon 210 Stück einer Bankengruppe für Gewährung eines dreijährigen Kredites von M. 2 100 000 und restliche 490 Stück einer anderen Bankengruppe für Ge- währung eines Kredites von M. 1 500 000 und Übernahme der Bürgschaft für den erst- genannten Kredit von M. 2 100 000 überlassen. Die Ges. war berechtigt, diese Genussscheine nach ihrem Belieben sämtlich oder in Teilbeträgen von mindestens 50 Stück, in letzterem Falle aber nur im Wege der notariellen Verlosung, zum Preise von M. 1000 wieder einzulösen, in welchem Falle die Inhaber zur Zurückgabe verpflichtet sind. Der Umfang der Einlösung wird durch den A.-R. bestimmt. Die im Laufe des Jahres ausgelosten Genussscheine nehmen an dem Gewinne noch teil. Im Laufe des Geschäftsjahres 1906 sind 260 Genussscheine für den Betrag von M. 195 000 von der Ges. zurückerworben und am Schlusse des Jahres auf Gewinn- u. Verlust-Kto abgeschrieben worden. Von den urspr. ausgegebenen 700 Genuss- scheinen befanden sich demgemäss Ende 1911 noch 440 im Umlauf. Dieselben wurden infolge einer günstigen Offerte 1912 mit M. 396 000 getilgt, davon M. 200 000 dem Disp.-F. u. M. 196 000, dem Gewinn von 1911 entnommen.)