Salz- und Kali-Bergwerke. 991 Die Tagesanlagen des Werkes sind ziemlich fertig. Zur Ausführ. kamen: eine Vergrösser. des Kesselhauses u. der Werkstätten, ein Fördergerüst, eine elektr. Kraftanlage, ein Mahl- werk mit Verladeeinricht., eine Chlorkaliumfabrik u. eine Grubenanschlussbahn. Das in der Tiefbohr. III erbohrte Hartsalzlager wurde Anfang 1911 in regelmässiger Lagerung in 540 m Teufe im östlichen Querschlag in einer Mächtigkeit von etwa 4 m angetroffen. Das- selbe Lager wurde auch in etwas grösserer Mächtigkeit im Querschlag bei 600 m Teufe u. im Schachte selbst von 612 m an durchfahren. Das Hartsalzlager hielt dann bis 700 m an. Kapital: M. 6 000 000 in 4000 St.-Aktien u. 2000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 9./12. 1904 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1905, übernommen von der Gew. Ludwig II in Stassfurt zu 100 %, angeboten den Aktionären 5:3 vom 2.–16./1. 1905 zu 100 %, einzuzahlen 25 % nebst 4 % Zs. ab 9./12. 1904, mit Reichsstempel u. Schlussscheinstemp. bei der Zeichnung, weitere 10 % bis 28./12. 1905, 25 % bis 25./5. 1906, 25 % bis 15./11. 1906 u. restl. 15 % zum 9./3. 1907, jetzt also voll eingezahlt. Die a. o. G.-V. v. 10./5. 1907 beschloss das A.-K. bis um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) zu erhöhen durch Ausgabe von 5 % Vorz.-Aktien. Diese erhielten ferner das Anrecht auf Nachzahlung rückständig gebliebener Div. u. müssen bei Liquidation der Ges. oder im Falle ihrer Amort. mit 110 % vor allen anderen Aktien befriedigt bezw. zu demselben Kurse zurückgekauft werden. Einen weiteren An- spruch als 5 % am Reingewinn haben die Vorz.-Aktien nicht. Hiervon wurden zunächst nur M. 1 000 000, die ab 1./1. 1907 an der Div. teilnehmen, zu pari ausgegeben und zu pari von der Kali-Bohrges. „Oelerse“ zu Hildesheim übernommen. Näheres über die Ges. siehe Jahrg. 1908/09 dieses Handb. Die weiteren M. 1 000 000 Vorz.-Aktien der Hannov. Kaliwerke wurden nicht ausgegeben. Die a. o. G.-V. v. 10./8. 1911 beschloss vielmehr zur Fertig- stellung der Anlagen weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 6 000 000) in 1000 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, begeben zu 105 %. Die G.-V. v. 23./6. 1911 genehmigte zu gleichem Zwecke die Aufnahme einer Oblig.-Anleihe bis zur Höhe von M. 2 000 000 (noch nicht begeben). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div. an Vorz.-Aktien, hierauf 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 6000), Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Die Div. der Vorz.-Aktien ist auf 5 % beschränkt. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Bergwerksbesitz 2 527 904, Schacht I 2 505 256, do. II 1097, Grundstücke 107 906, Aufforstung 2524, Anschlussbahn 91 601, Zechenplatz u. Ein- friedigung 4163, Gebäude 179 890, Masch. u. Kessel 141 633, elektr. Kraft-Anlage 11 990, Wasserversorgungsanlage 44 336, Dampfleitungen 1745, Geräte 29 570, Laboratoriumseinricht. 2607, Material. 6860, Kassa 9146, Avale 5000, Lohnvorschuss 488, Bankguth. 345 564, Anzahl. 332 763, Debit. 173, Verlust 559 513. – Passiva: St.-Aktien 4 000 000, Vorz.-Aktien 2 000 000,. Avale 5000, Lohnvortrag 5962, Frachtenvortrag 3837, Darlehn 788 916, Kredit. 108 021. Sa. M. 6 911 737. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 460 802, allg. Verwalt.-Kosten 43 223, Zs. u. Diskont 17 091, Abschreib. 38 882. – Kredit: Miete u. Pacht 485, Verlust 559 513. Sa. M. 559 999. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr am 9./7. 1912: Vorz.-Aktien: 103 %; St.-Aktien: 71 %. Dividenden 1900–1911: Bisher 0 % (Baujahre). Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Bergassessor Rud. Meyer, Peine. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Ludwig Delbrück, Berlin; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. h. c. Hch. Lehmann, Halle a. S.; Bergrat Hans Freih. von Morsey-Picard, Cassel; Konsul a. D. Felix Zomber, Komm.-Rat Herm. Gumpel, Hannover; Dir. Arthur Schmidt, Berlin; Bergrat Paul Neubauer, Stassfurt; Gen.-Dir. Dr. Wilh. Feit, Dir. Herm. Jacobsohn, Leopoldshall; Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Delbrück Schickler & Co. Kaliwerke Benthe, Akt.-Ges. in Hannover-Linden, Marktplatz 2, I. Gegründet: Am 19./1. 1901; eingetr. 8./3. 1901. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Die Gew. Wallmont brachte ihr in der Gemarkung Benthe (Prov. Hannover) belegenes Kaliwerk als Einlage in die A.-G. ein, indem sie dieselbe der letzteren nur berechnet mit M. 768 357.15. Die A.-G. übernahm u. verpflichtete sich, zu tilgen die nach der Bilanz vorhand. Passiva des Bergunternehmens Benthe im Betrage von M. 123 357.15, so dass sich der Saldowert der Einlage auf M. 645 000 belief. Zweck: Erwerb, Pachtung, Errichtung und Betrieb von Bergwerken u. sonst. industriellen Anlagen, Gewinnung, Verarbeitung und Verwertung von Bergbauprodukten und daraus her- gestellten Fabrikaten. Nach Einstellung des Kalibergbaues 1901 (s. darüber Jahrg. 1902/1903) hat die Ges. eine Saline erbaut, deren Baukosten einschl. Sieb- u. Transportvorricht. sich auf etwa M. 500 000 beliefen u. die seit 10./5. 1902 im Betriebe ist; sie hat Bahnanschluss nach Ronnenberg. Die Ges. hat unter Aufrechterhaltung ihrer ca. 300 ha grossen Gerechtsame nach einem vertragl. Abkommen mit den Beteiligten die Erlaubnis erhalten, aus benachbarten