992 Salz- und Kali-Bergwerke. Feldern Soole zu entnehmen. Ferner ist ein Abkommen dahin getroffen worden, gegen Zahl. eines Wartegeldes den Vertrag betreffs der Kaligerechtsame weiter aufrecht zu erhalten. Die Ges. gehört seit 1904 dem Norddeutschen Salinen-Verbande an, und zwar mit allmählich steigender Beteilig. (für 1906 an 130 000 dz., für 1907 auf 140 000, für 1908 auf 150 000 dz). Die 1901 beschlossene Beschränkung des Betriebes wurde lt. G.-V. v. 15./3. 1905 aufgehoben u. deshalb beschlossen, die Kalisalzgewinnung wieder aufzunehmen und zwar mittelst des- Aussolungsverfahrens. Nachdem mit dem Bohrloch das auszusolende Kalilager bei 908 m. erreicht war, wurde eine Mammutpumpe zur Hebung der Laugen eingebaut. Am 30./8. 1905 rissen aber die Pumpenrohre, u. es war bisher nicht möglich, diesen Schaden vollständig zu beseitigen, sodass es bisher zu einem regel- u. betriebsmässigen Auslaugen der Kalisalze in Benthe noch nicht gekommen ist. Von seiten benachbarter Kaliwerke u. der Vereinigung der Kaliwerke in Magdeburg u. Hannover wurde bei den Behörden ein Verbot des Aussolens. der Kalilagerstätten herbeigeführt u. es erfolgte 1906 vom Kgl. Oberbergamt Clausthal eine Bergpolizei-Verordnung, welche ab 29./8. 1906 die Gewinnung von Kalisalzen in Bohrlöchern und Schächten durch planmässiges Auslaugen der Lagerstätte untersagte. Da auch der Handelsminister das Verbot bestätigte, so hat die Ges. die zwei benachbarten Kaliwerke, Ronnenberg u. Hansa-Silberberg in deren Interesse das Verbot erfolgt ist, wegen Schaden- ersatz verklagt, doch hat auch das Oberlandesgericht Celle als Berufungsinstanz die Klage im Okt. 1908, ebenso 1909 das Reichsgericht abgewiesen. – Die Ges. Benthe besitzt auch die Genehmigung zum Bau einer Chlorkaliumfabrik, die aber infolge der geschilderten Verhältnisse bisher nicht errichtet wurde; die Frist wurde 1908 auf 3 Jahre verlängert; auch die im Jahre 1909 nachgesuchte Erlaubnis zur Errichtung einer chemischen Fabrik bezw. zum Ausbau derselben wurde vom Bezirksausschuss der Stadt Hannover versagt. In den letzten Jahren war nur Salinenbetrieb im Gange; Anfang 1911 wurde dann die Lieferungs- quote in Siedesalz auf 5 Jahre gegen eine Barvergütung an den Norddeutschen Salinen- Verband übertragen. Infolge dieses Abschlusses hat die Ges. den Betrieb ihrer Saline am 15./5. 1911 stillgelegt; die noch vorhandenen Salzmengen werden sukzessive zum Ver- kauf gebracht. Neuerdings plant die Ges. die Ausnützung u. Verwertung ihrer Kalifelder, zu welchem Zweck der Reingewinn aus 1910 (M. 91 390) in Res. gestellt wurde. Eine 1200 m vom alten Schacht angesetzte Schachtvorbohr. wies bei 173–300 m Steinsalz auf. Zugänge auf Anlage-Konti 1909–1911 M. 166 615, 12 590, 18 000, darunter eine Res.-Soolleitung von Ronnenberg nach dem Werk von Benthe, die jederzeit den Betrieb aufnehmen kann. Kapital: M. 2 000 000 in abgest. 2000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. 3 004 000, voll eingez. seit 5./2. 1905. Zur Tilg. der 1904 auf M. 561 541 angewachsenen Unterbilanz u. zur Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 15./3. 1905 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 004 000 auf M. 2 000 000 durch Ankauf von 4 Aktien u. Zus. legung der übrigen im Verhältnis 3:2. Frist 10./10. 1905. 6 nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis zu 5 % zu Sonder-Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf bis 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. (mind. zus. M. 10 000) an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundst. 92 700, Wege 900, Brunnen 2600, Kaut.- Effekten 44 988, Effekten 12 000, Kto. für die Konz. einer Chlorkaliumfabrik 1, elektr. Anlage 4100, Schacht-, Tief- u. Tagesbau 442 000, Wohnhäuser 31 700, Eisenbahn 108 000, Kanalisation 1800, Salzlager 3750, vorausgez. Versich. 1784, Utensilien 12 000, Masch. 57 000, Fabrik-Anlage 632 500, Debit. 251 913, Gerechtsame 346 000, Sieb- u. Transportvorrichtung 14 000, Kassa 4000, Soolleitung 16 000, Materiallager 5274, Nebenproduktelager 76 487, Eisenbahn-Grundstück 53 000, Lagerschuppen 4750, Wechsel 11 388. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 23 605, Delkr.-Kto 16 000, R.-F. 22 354, Sonderrücklage 95 332, Talonsteuer-Res. 3000, Div. 68 420, Frachten 1927. Sa. M. 2 230 639. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 2050, Gen.-Unk. 29 793, Abschreib. 42 476, Unterhalt. der Salinen-Anlage 23 051, Reingewinn 78 573. – Kredit: Zs. 4181, Verkaufs-Kto 71 765. Ga. M. 175 947. Kurs: Die Aktien werden an keiner Börse notiert. Kurs im freien Verkehr am 9./7. 1912: 40 %. Dividenden 1901–1911: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 2, 4, 4½, 0, 3 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Div. für 1909 ab 1./7. 1911 gezahlt. Direktion: Dir. Eugen Moll, Herm. Neumann. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Alb. Rambke, Hannover; Stellv. Ober-Ing. J. L. Kruft, Essen; sonst. Mitgl.: Amtsrat Herm. Kücken, Neuwegersleben; Amtsrat C. Vollrath, Bahrdorf; Bankier Gust. Dammann, Hannover. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hildesheim: Hildesheimer Bank; Hannover: Gebr. Dammann. Kaliwerke Prinz Adalbert Akt.-Ges., Sitz in Hannover, Verwaltung in Oldau, Post Winsen a. Aller (Prov. Hannover). Die G.-V. v. 8./6. 1912 genehmigte die Übertragung des Vermögens der A.-G. an eine durch die Gew. Einigkeit zu Ehmen bei Fallersleben neu erworbene 1000teilige preussische Gew. — bezw. an eine von diesen beiden Gew. zu gleichen Anteilen zu gründende Bergbau- Betriebs-Ges. m. b. H. – gegen Gewährung von 661 Kuxen der neuen Gew. an die A.-G. *