996 Salz- und Kali-Bergwerke. Quotenübertragungen innerhalb der Heldburg-Werke vorgenommen worden Insbesondere wurde die Beteiligung der Gew. Heldburg nach der Anfang April 1910 stattgefundenen Ein- stellung des Kalibetriebes und, nachdem die auf Heldburg lagernden Chlorkaliumbestände in Höhe von ca. 20 924 dz à 80 % KCl abgesetzt worden waren, auf die Gewerkschaften Frisch Glück und Desdemona übertragen. An Stelle der Kalisalzförderung ist, nachdem es das Herzogl. Meiningensche Staatsministerium zur Bedingung gemacht hat, Foörderung von Steinsalz, allerdings nur in geringem Umfange, getreten. Auch wurde auf der Gew. Held- burg eine kleine Saline gebaut, welche Ende 1910 in Betrieb genommen werden konnte. Geschäftsjahr 1911: In diesem Geschäftsj. hat die Ges. den Kreis ihres Unternehmens durch die bereits erwähnte Übernahme von Kuxen der Gew. Rastenberg u. Pachtung des Betriebes dieser Gew. erheblich erweitert. Der Absatz in Kalisalzen u. Fabrikaten hat eine weitere bedeutende Steigerung erfahren. Die Verringerung der Gewinnresultate der Werke, infolge der durch das Reichskaligesetz, besonders bei den Salzen der Gruppen II u. III vorgenommenen Herabsetzung der Inlandpreise, ist nur teilweise wieder u. zwar dadurch, dass bezügl. der ins Ausland abgesetzten Mengen etwas höhere Preise erzielt wurden, aus- geglichen worden. Von der im Reichskaligesetz vorgesehenen Reichsabgabe in Höhe von M. 0.60 pro dz Kali hat das Reich dem Kalisyndikat einen Teil wieder zu Propaganda- zwecken zur Verfüg. gestellt, wodurch die Syndikats-Unk. eine Ermässigung erfahren haben. Die Gewerkschaften u. die Saline Oelsburg ergaben nach Abzug der Anleihezinsen folgende Retriebsüberschüsse: 1910 1911 Gewerkschaft Frisch Glück . M. 863 166.89 952 311.55 Gewerkschaft Desdemona 966 272.72 993 696.58 Gewerkschaft Heldburg 446 565. 33 657 553.30 Saline Oelsburg 3 14 260.7 11 589.05 in Ga M. 2 290 266. 3 2615 150.48 Zu diesen Überschüssen kommen dann noch für wieder vereinnahmte Rücl eHne fur- Preisausgleiche etc. aus dem Vorj. M. 164 834, sodass die gesamten Betriebsüberschüsse der vorerwähnten vier Werke M. 2 779 984 betragen. Rechnet man hierzu den Betriebsüberschuss, welcher sich beim Betrieb der Gew. Rastenberg ergeben hat u. M. 379 513 beträgt, so ergibt sich für sämtl. zum Heldburg-Konzern gehörigen Werke ein Gesamt-Betriebsüberschuss in Höhe von M. 3 159 498. Der Betriebsüberschuss bei der Gew. Rastenberg ist nicht als normal anzusehen, da die dortigen Fabrikanlagen den Erwartungen nicht entsprochen hatten. Absatz der Gewerkschaften der Akt.-Ges. Heldburg: 1909 1910 1911 eerkalium 4 80 % KI. 44 147 157 140 747 167562 Kalidünger à 38 % K:0. „ 9800 14 900 15550 Schwefelsaures Kali à 90 % K.800 22 995 33 412 52 003 Schwefelsaure „ à 48 % K=s0. 13 260 15 750 23 517 Kalidüngesalz à 20 % K 33 39 811 17682 19731 3 3 30¾ K. 0 3.3.. 9 406 14 561 26 258 a 40 % Ke.0 .. 71 700 131632 165531 Kainit (Hartsalz) .% 1 246 574 1 306 581 1 519 785 Carnallit 3 16 213 22 999 41 530 Über die iftzehten Gew 1 fur 1911 Elsendes zu berichten: Gew. Heldburg-Salzungen: Bei dieser Gew. ist 1905 mit der A.-G. Saline u. Solbad Salzungen ein Abbauvertrag zustande gekommen, der die betr. gegenseitigen Verhältnisse gegen Zahlung einer angemessenen Förderabgabe an Salzungen regelt. Die Gesamtförderung an Kalirohsalzen betrug 1907–1909 794 551, 654 197, 692 465 dz. Es wurden folgende Hart- salzmengen abgesetzt: 267 883, 303 526, 299 790 dz. Nach der chemischen Fabrik wurden ge- fördert u. dort auf Chlorkaljum verarbeitet 523 868, 350 671, 392 675 dz. Der Absatz an Kieserit betrug 1908 u. 1909 18 456, 7601 dz. Ab 1./4. 1910 wurde die Beteil. im Kaliabsatze an die Gew. Frisch Glück u. Desdemona übertragen. Seitdem wird Steinsalz gefördert. Im ganzen gelangten 1911 235 723 dz Steinsalz zur Förderung gegen 114 129 dz in 1910. Daven wurden verkauft und versandt 197 550 dz gegenüber 110 300 dz im J. 1910. Zur Herstellung von Salzsole wurden 38 173 dz Steinsalz verwendet gegen 3829 dz im Jahre vorher. Während im Vorjahre — die Saline kam erst im Dez. 1910 in Betrieb – nur 1317 dz Siedesalz hergestellt wurden, betrug die Produktion an Siedesalz 1911 29 578 dz. Im ganzen wurden im J. 1911 nur 30 527.79 dz Siedesalz abgesetzt, sodass die Ges. gegenüber der Beteiligungs-Ziffer beim Mitteldeutschen Salinen- Verein in Höhe von 36 000 dz mit 5472.03 dz im Rückstande geblieben ist. Der Brutto-Uberschuss des Jahres 1911 beträgt, unter Einrechnung der Erträge aus Quotenübertragungen in Höhe von M. 892 921, der nicht verbrauchten Reserven für Syndikats-Unk., Berufsgenossenschaftsbeiträge etc. aus 1910 von M. 2339, der Ausbeute auf 94 Stück Kuxe der Gew. Desdemona im Betrage von M. 65 800, der Zs. u. Mieten, sowie des Vortrages aus dem J. 1910 in Höhe von M. 12 140, zus. M. 997 698; hiervon sind abzuziehen: für Gen.-Unk., Disagio, Anleihe-Zs., Syndikatsspesen u. Preis- ausgleiche, Bergwerksabgaben, statutenmäss. Tant, etc. M. 239 002, für Abschreib. M. 105 000, zus. M. 344 002, sodass ein Reingewinn von M. 653 696 verbleibt. Hiervon sind an die Akt.- Ges. Heldburg als Ausbeute M. 650 000 abgeführt worden; es verbleibt somit ein Vortrag von M. 3696 auf neue Rechnung.