Salz- und Kali-Bergwerke. 997 Gew. Frisch-Glück: Nach Aufnahme der Sulfatfabrikation ist die Gew. nunmehr in der Lage, sämtl. syndizierten Produkte selbst zu liefern. Der Gesamtabsatz betrug 1911 184 192 dz K20 gegen 158 227 dz im Vorjahre, wobei zu erwähnen ist, dass es sich beim Mehr- absatz in der Hauptsache um Kalirohsalze handelt. Ausserdem wurden noch an Neben- produkten (Kieserit u. geschmolzenes Chlormagnesium) 38 556.63 dz abgesetzt gegenüber 31 177.23 dz im J. 1910. Der Bruttoüberschuss des J. 1911 beträgt, zuzügl. des Vortrages aus 1910 in Höhe von M. 975 u. der Einnahmen aus Pacht, Mieten, Zs. etc. M. 1 993 359. Hiervon sind unter Berücksichtigung der für Syndikatsspesen u. Preisausgleichungen im J. 1910 zuviel zurückgestellten M. 77 688 in Abzug zu bringen: für Gen.-Unk., statuten- mässige Tant., Versich.-Prämien, Anleihe-Zs., Syndikatsspesen, Gefälle, Steuern, Reichs- abgaben, Disagio etc. M. 581 592, für Austauschvergüt. u. Entschädig. für Quotenübertragungen M. 402 396, für Abschreib. M. 300 000, zus. M. 1 283 989, so dass ein Reingewinn in Höhe von M. 709 370 verbleibt. Die Gew. hat es für richtig gehalten, für Abschreib. einen höheren Betrag als in den Vorjahren in Ansatz zu bringen, da ja sämtl. Werksanlagen im Berichts- jahre infolge der starken Inanspruchnahme derselben einer grösseren Abnutzung unter- worfan gewesen sind; auch mit Rücksicht auf die grössere infolge der höheren Förderung eingetretene Substanzverminderung hält die Gew. eine stärkere Abschreib. für gerechtfertigt. Zu erwähnen ist ferner noch, dass die Tant. für den Grubenvorstand durch Beschluss vom 24./5. 1911 auf einen gleichbleibenden Betrag von im ganzen M. 2000 pro Jahr herabgesetzt worden ist. Von dem Reingewinn wurden an die Heldburg-A.-G. als Ausbeute abgeführt M. 700 000, einem Unterstütz.-F. zugewiesen M. 5000 u. auf neue Rechnung vorgetragen M. 4370. Der im Abteufen begriffene zweite Schacht der Gew. hatte bis Mai 1912 eine Teufe von 130 m erreicht. Kosten bis Ende 1911 M. 590 083. Gew. Elsbeth: Nachdem durch das Reichskaligesetz die Abtrennung von Feldesteilen an gewisse Bedingungen geknüpft worden ist, hat sich die Ges. Heldburg entschlossen, den Plan, nach welchem durch Abgabe von Feldesteilen seitens der Gew. Frisch Glück und Desdemona ein neues Grubenfeld für die Gew. Elsbeth gebildet werden sollte, zunächst auf- zugeben und für jede der beiden genannten Gewerkschaften einen besonderen zweiten Schacht abzuteufen. Es wird jedoch geplant, in der Nähe der Grenze der Grubenfelder zwischen Desdemona und Frisch Glück eine Bohrung niederzubringen und dann gegebenenfalls die bereits früher in Aussicht genommene Abtrennung vorzunehmen. Gew. Desdemona: Wie im J. 1910 hat die Gew. auch im J. 1911 ausser der eigenen Quote noch erhebliche Mengen Kalisalze u. Fabrikate für Rechnung anderer Werke abgesetzt. Im ganzen wurden in 1911 150 367 dz K:0 zum Versand gebracht gegen 136 591 dz im J. 1910. Der Mehrumsatz fand allerdings in der Hauptsache in den Marken der Gruppen II u. III statt, Marken, an denen verhältnismässig am wenigsten Gewinn verbleibt. Ausser den Kaliprodukten wurden noch grössere Mengen geschmolzenes Chlormagnesium erzeugt u. ab- gesetzt. Nach der Gewinn- u. Verlust-Rechnung beträgt der Bruttoüberschuss für 1911 einschl. des Vortrages aus 1910 in Höhe von M. 3125, sowie Einnahmen für Zs. – Mieten in Höhe von M. 30 653 u. eines Betrages von M. 81 548, welcher für im Vorj. zuviel zurück.- gestellte Res. für Preisausgleiche usw. wieder vereinnahmt werden konnte M. 2 122 985. Hiervon sind in Abzug zu bringen: für Gen.-Unk., statutenmäss. Tant., Versich.-Prämien, Anleihe-Zs., Syndikatsspesen, Beiträge für die Knappschaftskasse usw., Steuern, Reichsabgabe u. Rückstell. für Preisausgleiche usw. M. 697 586, für Quotenankäufe u. Entschädigungen für Lieferungen innerhalb der seitens der Heldburg-Werke gebildeten Verkaufsvereinigung M. 368 028, für Abschreib. M. 300 000, sowie Zuwend. zum Unterstütz.-F. M. 20 000, zus. M. 1 385 614, so dass ein Reingewinn in Höhe von M. 737 370 verbleibt. Hiervon sind als Ausbeute verteilt worden M. 700 000. Es können somit auf neue Rechnung M. 37 370 vor- getragen werden. Behufs Ermittlung eines günstigen Ansatzpunktes für den zweiten Schacht wurden 1910 zwei Bohrungen von 265 bezw. 226 m Teufe niedergebracht. Da mittels der Bohrung Nr. II das jüngere Steinsalzlager schon bei 213 m angefahren wurde und sie auch viel günstigere Deckgebirgsverhältnisse zeigte als die Bohrung Nr. I, ist der neue Schacht, zu welchem am 28./3. 1911 der erste Spatenstich getan wurde, auf das Bohrloch Nr. II gesetzt worden. Dasselbe befindet sich in ca. 500 m südwestlicher Entfernung vom Hauptschachte. Der zweite Schacht war bis Mai 1912 bis zu einer Teufe von 105 m niedergebracht; es ist gelungen die Wasserzuflüsse abzuschliessen. Gew. Wilhelmshall-Oelsburg. Die letzten Misserfolge (Ersaufen des im Abteufen be— griffenen Schachtes) haben davon abgehalten, die weitere Erschliessung der Grubenfelder in Angriff zu nehmen. 1908 gelangten auf Wilhelmshall ca. M. 3 000 000 aus der Kuxen- besitz-Res. zur Abschreib. 1910 wurden die 1000 Kuxe einem Konsort. verkauft. Der Kauf- preis betrug M. 1 000 000, welcher für die Heldburg-A.-G. in Form einer Grundschuld auf die Gew. Wilhelmshall eingetragen worden ist. Ferner sind der Ges. 50 zubussefreie Kuxe zurückgegeben worden. Die Grundschuld ist zum Preise von M. 940 000 abzüglich der Zinsen bis 1./10. 1911 verkauft. Wegen der Zubussefreiheit auf die 50 Kuxe hat das Konsort. bei der Deutschen Palästina-Bank in Berlin M. 150 000 hinterlegt, aus welchem Betrage die er- forderlich werdenden Zubussen bestritten werden. Vom Verkaufe war die Saline Oelsburg ausgeschlossen, welche am 5./7. 1910 mit allen Aktiven und Passiven in den Besitz der neu gegründeten Saline Oelsburg G. m. b. H. in Hildesheim übergegangen ist, an welcher Ges. die Heldburg-A.-G. mit 19 Anteilen beteiligt ist: Gewinn für 1911 M. 10 450. Anlässlich der Verkaufstransaktion der Gew. Wilhelshall gelangten 1910 noch M. 1 626 604 auf dieselbe zur Abschreibung.