1004 Salz- und Kali-Bergwerke. machgewiesen. Mit dem Schachtbau im südlichen Feldesteil in der Gemarkung Neustadt ist am 1./8. 1906 begonnen. Am 1./5. 1907 hatte der Schacht, welcher einen lichten Durch- messer von 5,25 m erhielt, eine Teufe von 150 m erreicht. Nachdem durch das Schliessen des Tübbingssatzes bei 157 m der Wasserzufluss auf 80 Liter pro Minute zurückgegangen war, wurde am 18./6. 1907 der vollständige Wasserzufluss bei einer Teufe von 168 m erzielt. Ende 1907 betrug die Teufe 502 m. Von 475 bis 617 m Teufe wurde das jüngere Steinsalz durchteuft und am 20./3. 1908 bei 645 m das Hartsalzlager angetroffen. Dasselbe hat eine Mächtigkeit von 5.8 m, während die Analysen zwischen 14.0 % und 19.7 % K20 ausweisen. An das Hartsalzlager schliesst sich ein Karnallitlager in Mächtigkeit von 4.7 m an mit einem Durchschnittsgehalt von 8.7 % K:0. Am 13./4. 1908 wurde das Abteufen bei 680 m im Liegenden des jüngeren Steinsalzes eingestellt, der Schachtsumpf gemauert und die Auf fahrung der Wettersohle bei 649 m u. der Bausohle bei 660 m nach Westen u. Osten be- gonnen. Von Rasenhängebank bis 173.5 m ist der Schacht ganz in Eisen ausgebaut; von 173.5 m bis 680 m steht er in Mauerung; die definitive Schachtzimmerung sowie der definitive Fahrschacht sind bis zur Bausohle fortgeführt. Die Auffahrung der Ende April 1908 angesetzten Strecken wurde fortgesetzt und mit dem Streckenbetrieb zugleich der Ausbau für die Hauptförderung u. für den Wetterscheider vorgenommen. Das Werk ist bei einer vorgesehenen Teufe von ca. 700 m Ende 1908 förderfähig fertiggestellt. Die Aufnahme des Versandes erfolgte am 23./10. 1908. Der Grundbesitz umfasst 31 ha 82 a 8 qm. An Tagesanlagen sind vorhanden: Fördergerüst, 2 Fördermaschinengebäude, elektr. Zentrale, Salzmühle, das Bureau- u. Kauengebäude, 1 Kesselhaus, das Werkstättengebäude mit Magazin u. Salzschuppen, die Ringofenanlage, bestehend in Maschinenhaus, künstlicher Trocknerei u. Ringofen von 16 Kammern für eine Jahresleistung von ca. 3 Mill. Steinen; ferner verschiedene Holzbauten, als Stallung und Lagerräume dienend, drei Beamtenwohnhäuser und eine Kantine. Zur Dampferzeugung wurden zwei Röhrendampfkessel und 4 Cornwallkessel beschafft. Die Chlorkaliumfabrik kam Ende 1910 in Betrieb. Die Anschlussbahn von der Schachtanlage nach Grossbodungen (4.3 km) wurde Ende Okt. 1908 eröffnet. Die Ges. bezieht elektr. Energie von der 7 km entfernten Schachtanlage der Deutschen Kaliwerke. Ende Mär 1909 wurde die Ges. mit 17 Tausendsteln in das Kalisyndikat aufgenommen. Die Quote nach dem Reichskaligesetz beträgt für 1912 13.17 Tausendstel. Die a. o. G.-V. 1./9. 1908 beschloss den Verkauf der nördl. Kalifelder von Neubleicherode, welche von den Feldern der G. m. b. H. Westohm im Westen begrenzt werden, an die A.-G. Bismarckshall, welche die Gew. Weidtmanshall gründete. Neubleicherode erhielt ent- sprechend dem zwischen Bismarckshall, den Deutschen Kaliwerken u. der Ges. getroffenen Abkommen hierfür M. 450 000 Teilschuldverschreib. der Gew. Weidtmanshall (Bismarckshall, hypoth. an erster Stelle sichergestellt, zu 103 % rückzahlbar u. 5 % verzinslich, nach be- stimmtem Plane tilgbar) u. von der G. m. b. H. Westohm einen Felderkomplex, dessen Grösse dem Umfange der an Bismarckshall abgegebenen Felder ungefähr gleichkommt. Die Zweischachtfrage ist in der Weise gelöst, dass Neu-Bleicherode u. Weidtmanshall mit ihren Schächten durchschlägig werden. Neu-Bleicherode besitzt jetzt noch ca. 4½ preuss. Maximalfelder. Die a. o. G.-V. vom 18./12. 1909 ermächtigte den Vorst. zum Abschluss eines Vertrags mit der Akt.-Ges. Deutsche Kaliwerke in Bernterode, wonach die Ges. ihr Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. an die Deutschen Kaliwerke übertrug u. die Aktionäre der Ges. Neu-Bleicherode für jede ihrer Aktien eine Aktie der Deutschen Kaliwerke erhielten mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910. Sämtliche rechtlichen M. 2 750 000 Aktien sind so in den Besitz der Deutschen Kaliwerke übergegangen, nachdem die Deutschen Kaliwerke bereits früher M. 2 250 000 Aktien von Neu-Bleicherode erworben hatten. Von einer gänzlichen Fusion von Neu-Bleicherode mit den Deutschen Kaliwerken hat man Abstand genommen, es wird vielmehr der Betrieb des Werkes Neu-Bleicherode ab 1./7. 1910 von den Deutschen Kali- werken pachtweise geführt. Absatz des Werkes Neu-Bleicherode im Jahre 1910: 1911: in Gruppe I (früher Gruppe V) auf 1 905.96 3 043.79 dz K20, 3 3 I1) 109 188 69. 102 903.10 % „ 3 I„ MI) 8 73 619 99 % zus, 112 707.50 179 566.88 dz K0. Absatz 1909–1911: 113 393, 112 707.50, 179 566.88 dz K20. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Nam.-Aktien à M. 1000, sämtlich im Besitz der A.-G. Deutsche Kaliwerke Bernterode. (Siehe oben). Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig. von 1909, rückzahlbar zu 103 %. Zur Deckung der noch erforderlichen Kosten für den Ausbau des Werkes hat die Ges. 1908 einen Bankkredit in Höhe von M. 1 500 000 vereinbart, der Ende 1908 bis ungefähr zur Hälfte in Anspruch genommen wurde. Mitte 1909 wurde dann diese Oblig.-Anleihe aufgenommen, wovon 1909 M. 513 000 u. 1910 M. 1 294 000 begeben wurden; restl. M. 193 000 noch nicht verkauft. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Gerechtsame 1 388 510, Grundstücke 117 244, Schacht- bau 1 635 925, Gebäude Schacht 413 878, do. Fabrik 214 350, do. Wohnungen 68 196, Tief- bauten 7333, Masch. Schacht 365 196, do. Fabrik 265 824, elektr. Anlagen 135 375, Werks- eisenbahn 428 108, Fuhrwerk 3750, Betriebsgeräte u. Möbel 85 801, Ringofenziegelei 103 395,