Sralz- und Kali-Bergwerke. 1015 der Stadt Halle gelegen ist und über den die Internationale Bohrgesellschaft zu Erkelenz mit /0, die Rhein. Bank zu Essen-Ruhr mit , das Bankhaus Joh. Öhligschläger zu Aachen mit 0 und die Sächs.-Thür. A.-G. für Braunkohlenverwertung zu Halle a. S. ebenfalls mit verfügt. Für alle 8 Grubenfelder liegen bereits die Beleihungen vor. Begutachtet wurde das Terrain in günstiger Weise vom Universitätsprofessor Tornquist in Strassburg, sowie vom Bezirksgeologen Dr. Weissermel in Berlin. In dem bei der Gründung durch das Konsortium eingebrachten Interessengebiet, waren z. Z. der Gründung die beiden salz- fündigen Bohrungen Zscherben IJ u. Holleben niedergebracht, sowie die Bohrung Zscherben II, welche kurz vor der Fündigkeit stand. Die Bohrung Zscherben II wurde zunächst weiter geteuft, und zwar erbohrte dieselbe bei 579,06 m das Steinsalz und von 712–752,5 m ein Karnallitlager von normaler Beschaffenheit u. einer Mächtigkeit von 40,5 m. Ferner wurden noch die Bohrungen Zscherben I, Zscherben IV, Zscherben V, Bennstedt II, Holleben IV u. Holleben VI niedergebracht u. zwar Zscherben IV, Zscherben V u. Bennstedt II nur bis zur Salzfündigkeit, während mit Zscherben I u. Holleben IV, sowie Holleben VI auch das Kalilager durchteuft wurde, u. zwar ergab Zscherben I von 909,5–957 m ein in der Hauptsache aus Karnallit bestehendes Kalilager von 47,5 m Mächtigkeit. Das mit Holleben IV erbohrte Kalilager ergab in seinem oberen Teile von 539–544,6 m Hartsalz, wobei jedoch der mittlere Teil keine analysenfähigen Kerne ergab, so dass der Analysen nur von dem oberen u. unteren Teil des Kernes hergestellt werden konnten. Dieselben ergaben einen durchschnittlichen Chlorkaliumgehalt von 19,66 %. Von 544,8–552,31 m ergab die Bohrung Karnallit. Bohrung Holleben VI ergab von 593, 17–594, 67 m ebenfalls Karnallit in guter Beschaffenheit. Ein geeigneter Zechenplatz in der Gemeinde in Grösse von 56½½ Morgen wurde von der Ges. erworben u. mit den Schachtbauarbeiten im Sommer 1907 begonnen. Gleichzeitig wurde auf dem Werksplatze mit der Einrichtung der Tagesanlagen begonnen, von denen die grösste Anzahl bereits fertiggestellt ist. Für die Errichtung der gepl anten Chlorkaliumfabrik für eine tägliche Verarbeitung von 5000 dz Karnallit wurde die behörd- lichen Genehmigung im Januar 1909 erteilt; der Bau dieser Fabrik wurde Anfang 1911 vollendet und der Betrieb aufgenommen. Die Anlagen erhielten Bahnanschluss an die Hauptbahn Halle-Sangerhausen in Station Schlettau; Länge der Anschlussgleise bis zum Werksplatz ca. 1350 m. Die Tagesbauten für die Schachtanlage sind inzwischen vollständig fertiggestellt. Der Schacht erreichte am 1./6. 1910 bei 718 m Teufe das Kalisalzlager, dessen Mächtigkeit ca. 35–37 m beträgt. Endteufe des Schachtes 761 m; die Förderung wurde im Herbst 1910 aufgenommen. Anfang 1911 erfolgte die Aufnahme in das Kalisyndikat mit 3.72 Tausendstel; nach dem Reichs-Kaligesetz beträgt die Quote für 1912 jetzt 8.10 Tausendstel. Der Versand betrug 1911 insgesamt 59 080 dz effektiv = 23 433 dz K20 u. setzt sich zus. aus: Chlorkalium 19 287 dz eff. = 9893 dz K20, 38 % Kalidünger 2250 dz eff. = 855 dz K:0, 40/42 % Düngesalz 29 086 dz eff. = 11 809 dz K20, Carnallit 8457 dz eff. = 876 dz K0. Die a. o. G.-V. v. 11./1. 1910 beschloss zwei Felder des Bergwerksbesitzes an die neuge- bildete Gewerkschaft Saale zu veräussern. Diese Gewerkschaft, woran die Halleschen Kali- werke mit 501 Kuxe beteiligt sind, hat ihrerseits mit dem Schachtabteufen begonnen. Der Schacht (Teufe Ende Juni 1912 580 m) soll mit dem der Halle'schen Kaliwerke durch- schlägig werden. Diese Ges. hatte hiernach noch einen Bergwerksbesitz von sechs preussischen Normalfeldern, wozu 1911 benachbarte Kalifelder für M. 60 000 bar u. M. 400 000 in Oblig. erworben wurden, sodass der Besitz jetzt 14,6 Normalfelder beträgt. Die Gew. Saale hofft bis Frühjahr 1913 förderfähig zu sein. Zweck: Gewinnung u. Verwertung von Bergbauprodukten in roher u. bearbeiteter Form, insbesondere die Gewinnung u. Verwertung von Kalisalzen. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Hiervon gelten M. 2 000 000 vollbez. Stücke als Gegenwert für das Einbringen des Feldes, während M. 3 000 000 mit 25 % Ein- zahlung das für die Arbeiten erforderliche Geld aufzubringen haben. Von den ersteren 2000 Aktien erhielten: 412 Bankhaus Joh. Ohligschläger, Aachen; 1194 Internationale Bohrges. A.-G., 218 Rhein. Bank, Essen a. R.; 176 Sächs.-Thür. A.-G. f. Braunkohlenverwert., Halle a. S. Auf die Stücke Nr. 2001–5000 wurden am 22./5. u. 15./9. 1908 weitere je 25 % u. am 15./4. 1909 restl. 25 % eingezahlt. Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, aufgenommen lt. G.-V. v. 24./6. 1910 zur Beschaffung der noch erforderlichen Mittel zur Fertigstellung der Anlagen. Begeben bis ult. 1910 M. 1 250 000, weitere M. 455 000 in 1911 emittiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.); event. Dotierung des Spez.-R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.); 4 % Div.; vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte; 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von zus. M. 12 000); Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grubenfelder 2 266 275, Grundstücke 160 158, allg. Anlagen mit Gebäuden 349 790, do. masch. Einricht. 249 250, Schachtanlage 1 910 000, do. Gebäude 145 300, do. masch. Einricht. 131 400, Fabrikanl.-Gebäude 503 227, do. masch. Einricht. 515 628, Kraft- u. Lichtanlage 78 450, Verwaltungsgebäude, Wohngebäude u. Kolonie 214 150, Bahnanlage 173 900, Inventar u. Geräte 66 550, Effekten 1 238 195, Avale 622 620, Kaut.-Debit. 100, Syndikatsstammeinlage 9100, Material. 34 398, Waren 110 268, Kassa u. Postscheck-Kto 10 939, Debit. 224 610, Verlust 102 438. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Oblig. 2 000 000, Avale 622 620, Kredit. 1 494 129. Sa. M. 9 116 749.