1020 Salz- und Kali-Bergwerke. a. 0. G.-V. v. 9./12. 1910 sollte den Verkauf dieser Geschäftsanteile gegen Aktien der Kali- werke Friedrichshall beschliessen, doch wurde der Antrag abgelehnt bezw. die letzte Offerte zurückgezogen. Die Deutsche Palästina-Bank, Berlin, hat dann in der G.-V. v. 7./4. 1911 ihr Angebot wiederholt, die Anteile der Bergwerksges. Glückauf Sarstedt m. b. H. (Buchwert ult. 1910: M. 1 376 426) und die Forderung der Kaliwerke Sarstedt an die Bergwerksges. Per 31. Dez. 1910 (M. 2 798 647) zu übernehmen gegen Gewährung von 3750 ab 1./1. 1911 div.-ber. Aktien der Kaliwerke Friedrichshall Akt.-Ges. Mit Rücksicht auf den erheblichen eigenen Besitz an Sarstedt-Aktien hatte sich gleichzeitig die Deutsche Palästina-Bank bereit erklärt, im Wege des Tausches Sarstedt-Aktien in der Weise zu erwerben, dass sie für 14 Sarstedt-Aktien 11 Aktien von Friedrichshall, beide mit Div.-Scheinen für 1911 und folgende Jahre, gab. Das Angebot wurde in der G.-V. v. 7./4. 1911 von dem Kaliwerke Sarstedt-A.-G. angenommen. Der Bankier M. Stern für sich und die Firma Stern & Co., Hannover, und 8 andere Aktionäre haben die beiden Beschlüsse der G.-V. v. 7./4. 1911, wodurch die Gewinn- u. Verlustrechnung u. die Entlastung des Vorst. u. A.-R. für 1910, ferner der Verkauf sämtlicher Anteile der Bergwerksges. Glückauf Sarstedt m. b. H. und der Forderung an diese Ges. per 31./12. 1910 gegen Gewährung von 3750 Stück ab 1911 div.-ber. Aktien der Kaliwerke Friedrichshall Akt.-Ges. genehmigt sind, angefochten. Durch Urteil des Landgerichts Hildesheim v. 11./10 1911 ist die Klage, soweit sie die Genehmigung zum Verkauf der Anteile von Glückauf-Sarstedt m. b. H. u. der Forderung an diese Ges. betraf, stattgegeben worden, indem das Landgericht den Besitz der G. m. b. H.- Anteile als zum Gegenstand des Unternehmens der Kaliwerke Sarstedt Akt.-Ges. gehörig erachtete u. deshalb gemäss § 33 des Statuts, welcher für die Anderung des Gegenstandes des Unternehmens die Beschlussfass. einer a. o. G.-V. erfordert, den die Veräusserung ge- nehmigenden Beschluss einer ordentl. G.-V. als ungültig ansah. Im übrigen wurde die Klage abgewiesen. Das Oberlandesgericht Celle hat dann am 19./4. 1912 in der Hauptsache die Entscheidung des Landgerichts Hildesheim verworfen, u. durch Zwischenurteil dahin erkannt, dass der Beschluss der G.-V. v. 7./4. 1911 keine Abänderung des Gegenstandes des Unternehmens bedeutet. Das Oberlandesgericht hat weiter beschlossen, dass über die Frage, ob alle Aktionäre, welche an der Abstimmung teilgenommen haben, mitstimmen durften, u. ob die Abschreib. in der Bilanz v. 31./12. 1910 notwendig u. angemessen sind, der von beiden Parteien beantragte Zeugen- u. Sachverständigen-Beweis erhoben werden soll. In Ausführ. der von der G.-V. am 7./4. 1911 erteilten Anweisung hat die Sarstedt-A.-G. unter Bekanntgabe der erfolgten Anfechtung die Anteile der Bergwerksges. Glückauf- Sarstedt m. b. H. u. die Forderung an diese Ges. (s. oben) an die Deutsche Palästina-Bank abgetreten u. den Gegenwert in 3750 Aktien der Kaliwerke Friedrichshall A.-G. erhalten. Die Handels-Vereinigung Akt.-Ges. in Berlin machte dann der Ges. das Angebot, die Friedrichshall-Aktien für M. 5 437 500 (also zu 143 % u. Stückzs. seit 1./1. 1911) val. 30./6. 1911 zu erwerben u. den Betrag am 15./1. 1912 zu zahlen. Dieses Angebot wurde angenommen. Mit Rücksicht auf die Anfechtungsklage wurde von der Zahlung einer Div. für 1911 Ab- stand genommen, der Gewinn von M. 433 571 vorgetragen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., ferner Bildung oder Verstärkung etwaiger Rücklagen, 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Jedes Mitglied des A.-R. bezieht ausserdem ein Fixum von M. 1500, der Vors. das Doppelte. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kassa 325, Debit. 16 175, Bankguth. 5 545 918. —– Passiva: A.-K. 4 775 000, Kredit. 331 027, Reingewinn 456 391. Sa. M. 5 562 418. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust 872 352, Unk. einschl. Steuern 25 242, Rein- gewinn 456 391 (davon R.-F. 22 819, Vortrag 433 571). Sa. M. 1 353 986. – Kredit: Ge- winn an Effekten u. Zs. M. 1 353 986. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse notiert. Kurs im freien Verkehr am 9./7. 1912: 94–96 %. Dividenden: 1905–1910: 0 % (Bau- u. Vorrichtungsjahre der Gew. Glückauf-Sarstedt); 1911: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Theod. Feise. Aufsichtsrat: Vors. Dr. phil. Max Schoeller, Berlin; Stellv. Gen.-Dir. Alfr. Scheller, Geh. Komm.-Rat Alex. Lucas, Geh. Justizrat Maxim. Kempner, Berlin; Gen.-Dir. Paul Linke, Slaventzitz; Fabrikbes. Komm.-Rat Dr. Weil, Görlitz; Kammerpräsident Karl Kuenzig, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Deutsche Palästina-Bank. 0 N 0 0 0 * 0 38 3 Kaliwerk Steinförde Akt.-Ges., Sitz in Steinförde bei Wietze (Kreis Celle.) Gegründet: 21./3. 1906; eingetragen 21./4. 1906. Sitz bis 17./5. 1907 in Hannover, von da ab in Steinförde. Gründer: Die Internationale Bohr-Ges. Erkelenz; Herm, Schüler, Bochum; Stern & Co., Hans Winbeck, Hannover; Wulkow & Cornelsen, Hamburg. Ein Konsort. übernahm im Februar 1906 von der Firma André, Mendel & Co. in London die Steinförder Kaliverträge. Für die Förderung der Kalisalze ist irgend welcher Förderzins an die Grundbesitzer des betreffenden Terrains nicht zu zahlen, vielmehr ist nur eine jähr-