Salz- und Kali-Bergwerke. 1021 — liche Abgabe von rund M. 12 000 zu leisten. In die Akt.-Ges. wurde bei der Gründung die Gerechtsame für M. 2 000 000 eingebracht, wovon M. 1 000 000 in vollgezahlten Aktien zu leisten waren und M. 1 000 000 durch Übernahme einer zu Gunsten der Firma Andre, Mendel & Co. in London eingetragenen Hypothek, die seit Okt. 1907 vollständig getilgt ist. Die M. 3 000 000 nicht vollgez. Aktien wurden an Anteilseigner der Kalibohr-Ges. Albrechts- hall derart zum Bezug angeboten, dass für jeden Anteil dieser Ges. unter Zuzahl. von M. 450 bar M. 3000 Steinförder-Aktien mit 25 % Einzahl. gegeben wurden, wobei also der Anteil von Albrechtshall mit M. 300 bewertet wurde. Da Steinförde nicht nur über Carnallit, sondern auch über Hartsalzaufschlüsse verfügt, ist es kaum zu bezweifeln, dass die A.-G. nach Fertigstell. der Schachtanl. sich ebenso rentieren wird, wie jedes andere gute Kaliwerk. Die Berechtsame wurde durch 4 Bohrungen weiter aufgeschlossen. Mit dem Abteufen des Schachtes wurde anfangs Mai 1907 begonnen u. erreichte derselbe im Mai 1911 die Endteufe von 715 m. Im Anschluss hieran wurde der Ausbau des Schachtes ausgeführt. Das Auffahren der Förder- u. Wettersohle in 700 bezw. 660 m Teufe wurde Ende Sept. in Angriff genommen, die gesamte Streckenlänge betrug am Schlusse des J. 1911 610 m. Zwecks Klärung der Lagerungsverhältnisse wurde in 520 m Teufe eine Horizontalbohrung ausgeführt u. durch sie in 101 bezw. 450 m Entfernung vom Schachte zwei Kalilager von 7 resp. 20 m Mächtigkeit, bestehend aus Hartsalz u. Carnallit, nachgewiesen. Der Streckenbetrieb auf der 700- u. 660-m-Sohle ergab ferner folgende Aufschlüsse: 700-m-Sohle, 8 m westl. des Schachts, 3 m Hartsalz, 3½ m Carnallit, 700-m-Sohle, 7 m östl. des Schachts, 30 m Carnallit. 660-m-Sohle, 20 m westl. des Schachts, 5 m Hartsalz, 7 m Carnallit, 660-m-Sohle, im Schacht u. östl. von ihm, 30 m Carnallit in wahrer Mächtigkeit. Die regelmässige Förderung dürfte 1912 aufgenommen werden. Die Ges. war auf Grund dieser Aufschlüsse in der Lage, mit einer Chlorkaliumfabrik auch gleichzeitig den Bau einer Sulfat- fabrik in Angriff nehmen zu können, welche Bauten Ende Juli beendet werden. Die Ges. wird 1912 die Aufschlussarbeiten in weiterem Umfange, als es bislang möglich war, fortsetzen. Der Bau der Tagesanlagen wurde im April 1911 begonnen u. insbes. folg. Bauten fertig- gestellt: Die Rohsalzmühle, das Kesselhaus, Fördermasch.-Gebäude, Transformatorenstation, Rohsalzschuppen, Brunnenhaus, Kantine mit Arb.-Schlafhaus u. ein Direktorwohnhaus, Ver- waltungsgebäude, während sich die Chlorkaliumfabrik noch im Bau befinden. Der Bau der Grubenanschlussbahn ist Mitte Juni beendet und behördlicherseits abgenommen. Mit dem Abteufen des zweiten Schachtes wurde am 29./12. 1911 begonnen, seine Teufe betrug am Jahresschluss 3 m. Der Schacht ist ca. 200 m westlich von Schacht I angesetzt. Mit dem weiteren Abteufen ist eine Unternehmerfirma beauftragt. Die Bestellung einer selbständigen Salzabbaugerechtigkeit erfolgte 1911. Das Grubenfeld umfasst jetzt unter Hinzurechnung der noch erworbenen Wege u. Wasserläufe rd. 734 ha, gelegen in der Gemarkung Stein- förde. Die Abflusswässer der Chlorkaliumfabrik werden durch eine 300 mm Rohrleitung, die auf dem Fabrikhofe des Werkes beginnt, nach der Aller geführt. Die Konzession für die Erbauung der ChlorkaliumFabrik u. für die Ableitung der Abwässer in die Aller ist er- teilt worden, u. zwar für eine Verarbeitung von 2500 dz täglich. Zweck: Ausbeutung der Steinförder Kalisalzlager. Kapital: M. 3 900 000 in 300 abgest. St.-Aktien u. 3600 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000 in St.-Aktien, von denen M. 1 000 000 vollgez. Aktien als Teilzahlung für die Berechtsame valutieren (s. oben), während auf M. 3 000 000 bei der Gründ. 25 % eingez. u. restliche 75 % in Raten von 15 bezw. 20 % eingefordert wurden u. zwar die letzte Rate am 4./1. 1908. In der G.-V. am 8./4. 1910 ist das A.-K. durch Zus. legung der Aktien von 4:3 auf M. 3 000 000 herabgesetzt (Frist 28./12. 1910) und durch Ausgabe von M. 900 000 in 1000 Vorz.-Aktien zu pari gleichzeitig wieder auf M. 3 900 000 erhöht. Diejenigen St.-Aktien, auf welche das Bezugsrecht auf Vorrechts-Aktien ausgeübt ist, erhalten ebenfalls den Charakter von Vorrechts-Aktien mit den unten angegebenen Vorrechten. Auf 900 Vorrechtsaktien wurde das Bezugsrecht ausgeübt u. sind damit durch Stempelaufdruck weitere 2700 Vorrechts- aktien geschaffen, sodass danach in Summa 3600 Vorz.-Aktien vorhanden sind. Die 14 nicht eingereichten Aktien sind für kraftlos erklärt u. die Ersatzstücke, ausser den 2 der Ges. gehörenden Vorrechtsaktien, kommen zur öffentl. Versteigerung. Der anteilige Betrag wird zur Verfüg. der Beteiligten deponiert. Das disponible Bankguth. der Ges. betrug per 1./1. 1912 M. 23 156. Der Betrag der Debit. M. 6496, dem ein Betrag von M. 400 767 für Kredit. gegenübersteht. Die Vorrechts-Aktien erhalten eine Vorz.-Div. von 6 % ab 1/11 19)) u. zwar für die J. 1910 u. 1911 nur, wenn überhaupt die Verteil. einer Div. möglich sein sollte. Wenn ab 1./1. 1912 in einem oder mehreren Geschäftsj. der Reingew. nicht ausgereicht hat, um auf die Vorrechts-Aktien die Vorz.-Div. zu bezahlen, so ist der zur Verteil. einer Div. be- stimmte Reingew. der folgenden Geschäftsj. zunächst dazu zu verwenden, auf die Vorrechts- Aktien nachzuzahlen, was in den früheren Geschäftsj. ab 1./1. 1912 rückständig geblieben ist. Die Div.-Nachzahlungen auf die Vorrechts-Aktien werden auf die Div.-Scheine des jeweilig laufenden Geschäftsjahres geleistet. Die Div.-Scheine früherer Jahre berechtigen also, auch wenn in letzteren Div. rückständig geblieben sind, nicht zum Empfange nachzuzahlender Div. Der nach vollständiger Deckung der Vorz.-Div. vom Jahresgewinn verbleibende Betrag wird auf die St.-Aktien u. Vorrechts-Aktien ohne Unterschied nach Verhältnis der Nenn- beträge der Aktien verteilt. Im Falle der Auflösung der Ges. sind auf jede Vorrechts-Aktie zunächst 125 % des Nennbetrages, zuzüglich der etwa rückständigen Vorz.-Div., auszuzahlen, u. alsdann erhalten die St.-Aktien 100 % des Nennbetrages. Der hiernach verbleibende