Salz- und Kali-Bergwerke. 1023 * Direktion: Alb. Bergmann, Dr. J. Schaller. Aufsichtsrat: Versich.-Dir. Ed. Mathis, Geh. Komm.-Rat Jul. Schaller, Strassburg i. E.; Baron Henry William von Stückle, Paris; Léon Stromeyer, Strassburg; Rechtsanwalt Dr. Ludwig Meyer, Hannover. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hannover: Adolph Meyer; Strassburg i. E.: Reichs- bank (Giro-Kto), Bank von Elsass u. Lothringen, Ch. Staehling, L. Valentin & Co. Salzwerk Chambrey Akt.-Ges., Sitz in Strassburg i. E. Gegründet: 17./3. 1880. Eingebracht in die A.-G. wurden bei ihrer Gründung von J. Schaller 3 Konz. über 200 ha u. die zur Errichtung der Saline nötigen Terrains für 120 Aktien der Ges. à M. 500 mit 40 % Einzahlung. Zweck: Gewinnung von Koch-, Tafel- u. Viehsalz. Jahresproduktion ca. 100 000 dz. Kapital: M. 1 000 000 in 2000 Aktien à M. 500 mit 40 % Einzahl. Die G.-V. v. 31./5. 1912 beschloss zwecks Übernahme der Aktiven u. Passiven der Akt.-Ges. Salzwerk Carlshafen M. 500 000 in Schuldverschreib. aufzunehmen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Je 20 Aktien = 1 St. (Bei Beschl. über Auflös. der Ges. 1 Aktie = 1 St.) Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 5 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., 15 % 4 Dir., 5 % an Beamte u. Arbeiter, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Aktionärkto 600 000, Anlagen 581 199, Effekten 559 852, Bankguth. 108 270, Debit. 47 082, Kassa 3947, Waren 53 517. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 100 000, Vorsichts-F. 150 000, Abschreib. 408 026, Grat. f. Gehilfen u. Arb. 32 641, unerhob. Div. 84, Kredit 110 541, Gewinn 152 576. Sa. M. 1 953 869. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 10 000, Gewinn 152 576. – Kredit: Vor- trag 62 799, Nettoerlös von Salzverk. 69 563, Ertrag d. Effekten 28 077, div. Einnahmen 2135. Sa. M. 162 576. Kurs Ende 1902–1911: M. 800, 800, 800, 800, 776, 700, 700, 700, 430, 430 per Aktie. Notiert in Strassburg. Dividenden: 1886–1911: 8, 8, 7½, 9, 11, 12, 14, 15, 16, 16, 15, 10, 5, 5, 8, 12, 14, 14, 14, 12, 12, 14, 14, 14, 14, 14 % (M. 28). Coup.-Verj. nach 5 J. Direktion: Dr. J. Schaller, Alb. Bergmann jun. Aufsichtsrat: (3–7) Geh. Komm.-Rat J. Schaller, Alb. Bergmann, Ed. Mathis, Léon Stromeyer, Strassburg i. E.; Baron H. W. von Stücklé, Paris; Rechtsanw. Dr. Ludwig Meyer, Hannover. Zahlstellen: Strassburg: Eigene Kasse, Strassburger Bank Ch. Staehling, L. Valentin & Co., Bank von Elsass u. Lothr. Actien-Gesellschaft Thiederhall zu Thiede bei Braunschweig. Gegründet: 29./7. 1893; eingetr. 3./9. 1893. Übernahmepreis d. Gew. Thiederhall M. 8000 000. Gründung s. Jahrg. 1902/1903. Zweck: Betrieb der Salzbergwerke und Fabriken der vormaligen Gew. Thiederhall. Die Ges. besitzt 6 Mutungsfelder von 11 006 601 qm mit einem Schachte u. eine Solmutung von 1 841 780 qm, sowie eine Fabrik zur Verarbeitung von Kalisalzen auf Chlorkalium etc. (Tagesleistung ca. 5000 Ctr.) und ein Areal von 144 000 qm mit drei Direktions- bezw. Wohn- gebäuden, 36 Arbeiterhäusern, eigener Gasanstalt, Eisenbahnanschluss etc. 1896 wurde auf dem Schachtgrundstück eine Saline zur Produkt. von Speisesalz errichtet. Das Kalisalzlager ist bis zu einer Teufe von 500 merschlossen; es geschieht der Abbau der Salze auf mehreren in verschied. Höhenlagen befindl. Abbausolen. Seit Sept. 1900 Betrieb einer Sulfatfabrik. Arb.-Zahl ca. 430. Ausgaben für Reparat. u. Instandhalt. der Betriebsanlagen 1907–1911 M. 110 850, 101 033, 107 150, 123 723, 90 887; Zugänge 1907–1911 auf Anlage-Kti M. 181 140, 184 518, 97 817, 35 344, 35 942. In einem, 1899 bis 870 m Teufe niedergebrachten Bohrloch, westlich der betriebenen Grubenbaue, ist unter dem Deckgebirge eine Carnallitlagerstätte von 766, 70 m bis 778,20 m Teufe aufgeschlossen und darunter älteres Steinsalz angetroffen, welches in weiterer Teufe (870 m) in graues anhydritreiches Steinsalz überging. In seiner chem. Beschaffenheit ent- spricht das im Bohrloche nachgewiesene Kalisalz den bisher abgebauten Salzen. 1901 ist zur weiteren Ausbeute der Kalisalzlagerstätte der Ges. mit dem Abteufen eines neuen zweiten Schachtes begonnen (1908 380 m tief); die Kosten hierfür wurden den Betriebsmitteln entnommen und beliefen sich bis Ende 1910 nach Abschreib. auf M. 840 000; die Arbeiten an Schacht II sind vorläufig unterbrochen, da im Schacht I gute Aufschlüsse erzielt wurden, welche das Resultat ergaben, dass in absehbarer Zeit der II. Schacht für die Förder. überflüssig sei. Zur Herstellung einer unterirdischen Verbindung mit Schacht I wird neuerdings ein dritter Schacht abgeteuft; derselbe wird in der Nähe der neuen mächtigen östl. Kalilagerstätte niedergebracht. – Der Betrieb des Bergwerks erstreckt sich auf die Ge- winnung von Steinsalz, Carnallit u. Hartsalz. Das Steinsalz gelangt zum Teil gemahlen oder in Stücken zum Versande, zum Teil wird es zu Speisesalz verarbeitet, während die Kalisalze, Carnallit u. Hartsalz auf Chlorkalium u. Kalidünger verarbeitet werden. Mit Rücksicht auf die Ungewissheit über das Zustandekommen des neuen Syndikats bis 30./6. 1909 u. die dadurch geschaffene unsichere Lage der Kaliindustrie, hielt es die Ges. für angezeigt, von einer