1032 Salz- und Kali-Bergwerke. Waldthausen, Essen; Gen. B Rud. Nöllenburg, Berlin-Grunewald; Gutsbes. Herm. Dannen- baum, Kniestedt. Zahlstellen: Düsseldorf: Berg. Märk. Bank; E Deutsche Bank; Essen-Ruhr: Essener Credit-Anstalt. Nordhäuser Kaliwerke Akt.-Ges. in Wolkramshausen (Prov. Sachsen). Die G.-V. v. 30./5. 1912 ermächtigte den Vorstand zum Abschluss eines Vertrages mit der Aktiengesellschaft Deutsche Kaliwerke in Bernterode, wonach die Nordhäuser Kali- werke ihr Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation an die Deutschen Kali- werke überträgt und die Aktionäre der Nordhäuser Kaliwerke für 6 ihrer Aktien 5 neue Aktien der Deutschen Kaliwerke erhalten. Gegründet: 11./11. 1905; eingetr. 9./12. 1905 mit Sitz in Essen a. d. R., lt. G.-V. v. 25./6. 1908 nach Wolkramshausen verlegt. Gründer: Bankier Wilh. Laupenmühlen, Berlin; Rechts- anwalt Dr. Hch. Busch, Essen a. d. R.; Dir. Rud. Nöllenburg, Berlin; Bankier Eugen Laupenmühlen, Essen a. d. R.; Prokurist Paul Gremmler, Berlin. Näheres über die Gründung S. Jahrg. 1906/07 dieses Handbuches. Zweck: Bergbaubetrieb, insbes. Errichtung u. Betrieb eines Kaliwerkes in der Gemeinde Hain b. Nordhausen. Die Gerechtsame umfasst rund 9 preuss. Normalfelder in den Ge- markungen Rüxleben, Kleinfurra, Hain, Steinbrücken, Sundhausen, Grosswerther u. Uthleben; konsolidiert unter dem Namen: „Freie Reichsstadt Nordhausen“ mit einer Gesamtflächen- grösse von 19 518 498 qm. Der Grundbesitz beträgt 28 ha 60 a, hiervon sind durch den Schacht u. die Betriebsgebäude rund 1900 qm, durch Beamten- u. Arb.-Häuser rund 280 qm bedeckt. Der Rest ist, soweit er nicht als Werkplatz, Hofraum und Garten dient, für später etwa erforderliche Erweiterungsbauten vorbehalten. – Betriebsanlagen: Ein am 23./4. 1906 begonnener, am 12./9. 1907 fertig gestellter, 600 m tiefer Schacht mit den er- forderlichen Tagesanlagen u zwar: Schachtgebäude, eisernes Fördergerüst, Capell-Ventilator, 2 Fördermasch.-Gebäude, Werkstattgebäude mit Magazin und Pferdestall, Kaue, Verwalt.- Gebäude, Pumpstation, Kesselanlage, elektr. Zentrale, Drahtseilbahn und Doppel- kabelleitung von 3.2 km Länge zwischen der Schachtanlage u. der Zentrale der Elektrizitäts- werke und chemische Fabriken, G. m. b. H. zu Wolkramshausen. Der Ausbau des Schachtes ist beendet. Die im Wettertrum eingerichtete elektrisch betriebene Nebenförderung ist Mitte Februar 1908 in Betrieb genommen, die elektr. Hauptfördermasch. wurde im Juni 1908 fertiggestellt. Im Hauptfördertrum erfolgt die Förderung bis zu diesem Zeitpunkte mittels Dampffördermaschine. – Bohrungen: Von den 9 Bohrungen wurden 4 bis zum Kalilager durchgeführt. Erbohrt wurden durchweg Carnallite in guter Beschaffenheit, die von Sylviniten überlagert werden. Die Mächtigkeit des Kalilagers betrug bei diesen 4 Bohrungen, von denen die zweite wegen Gestängebruchs das Kalilager nicht durchteufte, 1) 9.1 m, 2) mehr als 14.9 m, 3) 50.5 m und 4) 6.5 m. Die von dem Offentlichen chem. Laboratorium Alberti & Hempel, Magdeburg, ausgeführten Analysen ergaben folgende Durchschnittsgehalte der einzelnen Bohrungen: 21.14 %, 16.71 %, 18.25 % und 16.73 % Chlorkalium. Das Kalilager wurde bei 510 m Teufe im Schachte angefahren, es hielt bis 551 m Teufe an. Einfallen: 40–45*' nach N0. Wirkliche Mächtigkeit des Lagers 35 m. Die Wettersohle wurde bei 539 m und Hauptfördersohle bei 584 m Teufe angesetzt. Aufgefahren sind an Strecken rund 700 m. Auf der 584 m-Sohle wurde etwa 80 m nördlich vom Schacht am Liegenden des Carnallits ein weiteres Sylvinitlager angetroffen, aus dem bereits Salze gefördert und versandt worden sind. Die Untersuchungsbohrungen haben eine wirkliche Mächtigkeit von 5 m mit einem Durchschnittsgehalte von 17.8 % K:0 ergeben. Beim Auffahren der Aus- richtungsstrecken zeigte sich ferner, dass das Carnallitlager, den Bohrergebnissen ent- sprechend, von einem hangenden Sylvinitlager überdeckt ist, dessen Mächtigkeit nach den bisherigen Aufschlüssen zwischen 1 u. 4 m schwankt. Anfang 1911 waren 22 Firste zum Abbau bereit. Die Ges. hat auf Verlangen der Bergbehörde 1911 mit dem Bau des zweiten Schachtes begonnen. Der neue Schacht wird ebenfalls in der Gemarkung Hain und nur 450 m von Schacht 1 entfernt liegen. Um eine angemessene Verzinsung für die neue Schachtanlage sicherzustellen, beabsichtigt die Ges., diese als selbständiges Werk mit besonderer Beteiligungsziffer auszugestalten. Die Kosten der neuen Anlage werden, da bei der geringen Entfernung von der alten Anlage deren Betriebsanlagen zum Teil mit benutzt werden können, nicht erheblich sein. In der Absicht, eine grosse, einheitliche elektr. Kraft-Zentrale und eine einzige, mit den neuesten Einrichtungen versehene chemische Fabrik für 2 bis 3 Kaliwerke zu schaffen, und so der bedeutenden Ersparnisse und Vorteile des Gresbeggeb teilhaftig zu werden, errichtete die Ges. im J. 1906 zus. mit dem Kaliwerk Ludwigshall Akt.-Ges. zu Wolkrams- hausen die Elektrizitätswerke u. chemische Fabriken G. m. b. H. zu Wolkramshausen, der die Gew. Immenrode inzwischen als dritter Gesellschafter beigetreten ist. Das St.-Kap. der G. m. b. H. beträgt M. 600 000, von dem die Nordhäuser Kaliwerke A.-G., wie die beiden anderen beteiligten Werke, % mit M. 200 000 besitzt. Das ausgedehnte Elektzizitätswerk und die für Chlorkalium-Herstellung u. alle sonstigen Erzeugnisse der Kali-Industrie be- stimmte chemische Fabrik erfordern einen Kostenaufwand von rund M. 5 000 000. Der über das Stammkapital hinausgehende Betrag dieser Kosten wird von den Gesellschaftern in