1040 Petroleum-Industrie. 2. Deutsche. Mineralöl-Industrie-A.-G. in Wietze. In dem Besitz der Mehrheit (M. 8 100 000 mit M. 5 652 166 zu Buch stehend) des M. 16 000 000 betragenden A.-K. vereinigt die D. E.-A.-G. ihre gesamten norddeutschen Rohölinteressen, nachdem die genannte Ges. die früher selbständ. Rohölbetriebe der Vereinigten Norddeutschen Mineralölwerke u. der Celle-Wietze-A.-G. durch die im J. 1911 vollzogene Transaktion in sich aufgenommen hat. Die aus dieser Ver- einigung erhofften Vorteile haben sich bisher in vollem Masse verwirklicht, so dass für das Geschäftsj. 1911/12 mit einem befriedigenden Resultat bei dieser Ges. zu rechnen ist. 3. Die ausserelsässischen Raffinerien in Deutschland. Der Besitz bezw. die Beteilig. hiervon ist aus der Bilanz ersichtlich. Von diesen haben einige für 1911 befriedigende Er- trägnisse aufzuweisen, während andere unter den gesunkenen Verkaufspreisen zu leiden hatten. In technischer Hinsicht waren die Ergebnisse günstig, insbes. bei den Deutschen Erdölwerken G. m. b. H. in Wilhelmsburg, die infolge durchgreifender Umgestaltung ihrer Destillationsanlagen die Qualität ihrer Masch.- u. Zylinderöle so zu vervollkommnen ver- mochten, dass diese Produkte den ausländischen Marken völlig ebenbürtig geworden sind. Bei diesen Werken sind für die Folge entsprechend bessere Erträgnisse zu erwarten. Der Deutsche Mineralöl-Verkaufsverein G. m. b. H., Berlin, hat sich als Zentral-Verkaufsstelle der zu dem Konzern der D. E.-A.-G. gehörigen deutschen u. ausländ. Raffinerien den Er- wartungen entsprechend betätigt u. seine Organisation für den Vertrieb sämtl. Mineralöl- produkte ausser Leuchtpetroleum, Benzin u. Spezialschmieröle weiter ausgebaut. 4. Austria Petroleum-industrie-Akt.-Ges. in Wien. Die Abstossung der galizischen En- gagements, sowohl der Beteilig. an den Erdölwerken Galizien als der eigenen Rohölgruben in Westgalizien, hat sich 1909 in der Weise vollzogen, dass die Ges. diese Objekte an die Austria Petroleum-Industrie-Akt.-Ges. zu Wien veräusserte, gleichzeitig aber von den aus- gegebenen neuen Aktien dieses Unternehmens eine Beteilig. im Nennwert von K 4 926 000 übernahm. Der Restkaufpreis wurde bar bestritten. Der Schwerpunkt des Austria-Unter- nehmens liegt im Raffineriebetrieb. Die Ges. hatte bis 1911 ein A.-K. von K 10 000 000, besitzt eine gross angelegte Raffinerie in Drohobycz, die 1910 dem Betrieb übergeben wurde u. hat sich eine Raffinerie in Mährisch-Schönberg angegliedert. Ferner sind ausser den west- galizischen Terrains die schon längere Zeit in Produktion stehenden Rohölgruben der Erdöl- werke „Galizien' sowie die „Prinz Alexander Thurn u. Taxis'sche Rohöl-Transport- und Magazinierungsgesellschaft m. b. H.“ in ihren Besitz übergegangen. Auch ist die D. E.-A.-G. seit 1911 an der Mineralöl-Ind.-A.-G. Trzebinia in Wien beteiligt. Diese Ges. sowie die Austria wurden 1912 mit der engl. Ges. Premier Oil and Pipe Line Comp. Ltd. in London vereinigt, an der die D. E.-A.-G. ebenfalls Beteilig. nahm. Im J. 1912 erwarb die D. E.-A.-G. 80 % des K. 3 000 000 betragenden A.-K. der Akt.-Ges. für österr. u. ungar. Mineralölprodukte (Olex genannt) zum Durchschnittskurse von 133 %. 5. Die Erste Rumänische Bohrges. A.-G. in Bukarest, die unter Mitwirkung der Deutschen Tiefbohr-A.-G. im J. 1907 errichtet worden ist, hat ein Stammkapital von Lei 750 000, woran die Deutsche Tiefbohr-A.-G. durch Einbringung von Apparaten, Patenten u. technischen Verfahren mit der Hälfte beteiligt ist. Diese Aktienbeteilig. steht in der Bilanz vom 31./12. 1911 der Deutschen Tiefbohr-A.-G. zu ca. 73 % = M. 221 251 zu Buch. Wegen Beteilig. Anfang 1912 an weiteren grossen Petroleum-Ges. siehe unten bei Kap. 6. Bergwerks-Beteilig.-Konto: Der noch auf diesem Konto verbuchte Bestand von M. 770 895 umfasst ausser grösseren kalihöffigen Gebieten im Hannoverschen unter anderem Kuxe der Gew. Reichenhall, Kuxe der Gew. Hannover-Thüringen u. eine grössere Anzahl Kuxe der Gew. Heiligenmühle, ferner 580 Anteile der 1000 teiligen Bohrges. Kaliwerke Weimar, die über ein Konzessionsgebiet von etwa 200 Weimarischen Feldern verfügen, in denen kürzlich der erste Kalifund von guter Beschaffenheit, wenn auch in beträchtlicher Teufe, erbohrt worden ist; sodann sind darin enthalten 333 Kuxe der Kali-Gewerkschaft Dönges, an welcher der Grossherzogl. Sächs. Staatsfiskus und die Gew. Heiligenroda eben- falls mit je einem Drittel beteiligt sind. Dies Unternehmen ist mit den Vorbereitungen zu Bau des Schachtes beschäftigt, der das Haupt-Kalilager in der Teufe von 360 m antreffen wird. Auf der Aktivseite der Bilanz sind die früher an erster u. zweiter Stelle ausgewiesenen Positionen „Werksanlagen in Nordhausen“ u. ,Bohrbetriebsanlagen' in Wegfall gekommen, die erstere infolge der Veräusserung der gesamten Nordhäuser Werksanlagen an die Deutsche Schachtbau-A.-G., während die Bohrgeräte u. Bohrrohre, die fast ausschliesslich im elsäss. Rohölgewinnungsbetriebe Verwendung finden, in die Bergwerks-Einricht.-Konten des Erdöl- unternehmens im Elsass u. das Diamanten-Kto in die Gruppe der Bestände eingereiht sind. Die im vorjährigen Artikel erwähnte Umwandl. der Deutschen Schachtbauges. m. b. H. in eine A.-G. ist 1911 durchgeführt worden. Die Beteilig. an dieser mit M. 2 500 000 A.-K. ausgestatteten Ges. stellte sich auf M. 2 175 000. Hiervon hat die D. E.-A.-G. in 1911 nom. M. 900 000 zu 300 % verkauft. Mit Rücksicht darauf, dass/ der Zus.hang des Schachtbau- Unternehmens mit den jetzigen Geschäftszwecken mehr u. mehr sich verringert hat und andererseits der hohe Auftragsbestand u. die günstigen Gewinnaussichten dieses Unter- nehmens eine sehr vorteilhafte Verwert. der Beteilig. ermöglichten, hat die D. E.-A.-G. auch die restl. Beteilig. von M. 1 275 000 im J. 1912 zum Preise von 325 % ebenfalls veräussert. Die Deutsche Schachtbauges. verteilt für 1911 35 1 Div. Kapital: M. 20 500 000 in 20 500 Aktien à 1000. Auf Verlangen eines Aktionärs müssen die Nam.-Aktien kostenlos in Inh.-Aktien werden. Urspr. M. 400 000, dazu lt. G.-V. v. 10./6. 1899 M. 300 000. Zwecks Ausbau des Unternehmens u. Vermehrung