Petroleum-Industrie. 1043 wurde beschlossen, diese Bohrverträge für Hänigsen einzutauschen in 326 ha = 1200 Morgen dingliche Rechte auf Kali u. Ol in Oldhorst. Die Gerechtsame, deren entsprechender Kali- salz- u. Ölbohr-Vertrag ab 1910 noch 90 Jahre läuft, standen 1909 mit noch M. 1 200 000 zu Buche, worauf lt. G.-V. v. 5./2. 1910 M. 200 000 zur Abschreib. gelangten; weitere M. 200 000 sollen noch abgeschrieben werden. Das Grundeigentum der Ges. in den Gemeinden Edemissen, Ödesse (Bohrwerk Ölheim) u. Obershagen umfasst zus. 16 ha 93.32 a. Die nicht benutzten OÖlheimer Flächen sind verpachtet. Auf dem Werke in OÖlheim waren im Jahre 22 Bohr- löcher in Betrieb, wovon inzwischen 4 stillgelegt wurden. Die G.-V. v. 16./5. 1905 beschloss Verkauf von 210 Anteilen der Bohrges. Hänigsen für M. 126 000, für die der Ges. verbleib. 50 Anteile erhielt dieselbe Beteilig. mit 50 Kuxen an der neuen Kaligewerkschaft Riedel und ausserdem im Austausch Ölgerechtsamen um Hänigsen gegen die dinglichen Rechte Oldhorst nebst M. 3000 Pachtvergütung (s. oben). Die ordentl. G.-V. vom 31./3. 1906 beschloss Verkauf dieser 50 Riedel-Kuxe, die 1906 u. 1907 eine Zubusse von je M. 250 bezw. 50 er- forderten; der Verkauf erfolgte im Nov. 1908 mit einem buchmässigen Verlust von M. 38 300. Rohöl-Produktion in Olheim 1901–1911: 501 701, 439 126, 750 909, 751 492, 755 748, 483 642, 699 255, 745 391, 768 969, 503 301, 355 865 kg. Die a. o. G.-V. v. 6./8. 1907 beschloss die Übernahme einer Beteiligung, d. h. den Erwerb von sogenannten Bruttoanteilen im Betrage von M. 350 000 einer galizischen Erdöl- unternehmung, nämlich der Karpathen-Akt.-Ges. in Tustanowice und zu dem Zwecke die Erhöhung des A.-K. um M. 503 000, was bis Anfang 1910 noch nicht geschehen ist. Das Lieferungsabkommen mit der Raffinerie Steyj wurde 1910 gelöst, da es sich für die Ges. verlustbringend gestaltete. Aus der Beteiligung an den galizischen Gruben flossen der Ges. im Jahre 1908–1911 1 918 156, 1 586 610, 1 130 000, 1 200 000 kg Rohöl zu. Kapital: M. 1 006 000 in 1006 gleichber. abgest. Vorz.-A. Lit. A (Nr. 1–1006) à M. 1000. Urspr. M. 2 175 000 in St.-Aktien u. M. 2 300 000 in Prior.-Aktien, 1888 wurden M. 1000 St.-Aktien zurück- geschenkt u. der Rest 2: 1 zus. gelegt in M. 1 087 000 in St.-Aktien, hiervon wurden bis Ende 1893 durch Zuzahl. M. 795 000 in Prior.-Aktien umgewandelt, Kapital dann M. 292 000 in St.-Aktien u. M. 3 095 000 in Prior.-Aktien; von letzteren wurden 1894 M. 743 000 durch Zuzahl. von 6 % in Vorz.-Aktien Lit. A umgewandelt und M. 350 000 zus. gelegt 10: 1 zu M. 35 000 konvert. Prior.-Aktien; Ende 1895 gab es danach M. 292 000 in St.-Aktien, M. 2 002 000 in Prior.-Aktien, M. 35 000 in konvert. Prior.-Aktien u. M. 743 000 in Vorz.-Aktien Lit. A; 1896 wurden die St.-Aktien kassiert, M. 1 757 000 Prior.-Aktien durch Zuzahl. von 6 % in Vorz.-Aktien Lit. A verwandelt und M. 10 000 Prior.-Aktien in M. 1000 konvert. Prior.-Aktien zus. gelegt; die G.-V. v. 15./4. 1897 endlich beschloss die restl. M. 235 000 Prior.-Aktien in M. 23 500 konvert. Prior.- Aktien zus. zulegen u. wurde das Kapital damit auf M. 2 559 500 gebracht, u. zwar M. 2 500 000 in 2500 6 % Vorz.-Aktien Lit. A u. M. 59 500 in 58 abgestempelten Prior.-Aktien à M. 1000 und einer ebensolchen à M. 1500. Zur Reorganisation der Ges. beschloss die G.-V. v. 21./11. 1903 Herabsetzung des A.-K. auf M. 1 006 000 durch Zus. legung der Vorz.-Aktien Lit. A im Verhältnis 5: 2, der Prior.-Aktien im Verhältnis 10: 1 (Frist bis 22./3. 1904, 125 nicht ein- gereichte Vorz.-Aktien Lit. A u. 49 Prior.-Aktien wurden für ungültig erklärt) u. Gleichstellung aller Aktien als Vorz.-Aktien. Buchgewinn der Transaktion M. 1 541 983, verwandt mit M. 848 924 zur Tilg. der Unterbilanz per 31./12. 1902, mit M. 305 185 zu Abschreib. u. mit restl. M. 387 899 zu Res.-Stellungen. Die für die ungültig erklärten alten Aktien aus- gegebenen 55 abgest. Vorz.-Aktien Lit. A erbrachten in der öffentl. Versteigerung abzügl. der Kosten M. 11 873.25 Gesamterlös, der den Beteiligten ratierlich an der Ges.-Kasse in Oelheim zur Verf. steht. Wegen Erhöhung des A.-K. um M. 503 000 s. oben. Die a. o. G.-V. v. 23./12. 1908 beschloss zwecks Herabsetzung des A.-K. bis M. 300 000 Aktien zum Höchst- preise von M. 700 pro Stück zurückzukaufen (Frist 10./1. 1909). Es wurden M. 73 000 Aktien zum Preise von 64–70 % eingereicht u. zus. für M. 49 175 zurückgekauft, sodass also das A.-K. nach Zurückzahlung auf M. 927 000 herabzusetzen sein würde. Die erforderlichen Mittel sollten bestritten werden aus der Rückzahlung eines Bankguthabens bei der Deutschen Nafta-Akt.-Ges. in Berlin von ca. M. 83 000, welcher Betrag aber trotz Klage bezw. Vergleich bis jetzt nicht zu erlangen war, da die genannte Ges. sich seit März 1911 in Konkurs be- findet und wegen der in Frage kommenden Schuldtitel mehrere Prozesse geführt werden mussten. Nach Eröffnung des Konkurses trat nämlich die Firma F. C. Souchay, deren Inhaber die Hauptaktionäre der Deutschen Nafta-Akt.-Ges. waren, an die V. D. P.-W. heran und verlangte von ihr Zahlung der Hypoth. u. Zs. Wie die erwähnten Prozesse auch aus- gehen mögen, jedenfalls wird die Ges. über kurz oder lang die Hypoth. zurückzahlen müssen; sie beabsichtigt zu diesem Zwecke für nom. M. 250 000 in 5 % OÖblig. herauszugeben, welche auf den Grundbesitz in Edemissen u. Oedesse an erster Stelle hypothek. eingetragen werden. Diese Oblig. sollen vom fünften Jahre ab in Beträgen von mind. M. 10 000 zum Kurse von 103 % ausgelost werden. Sobald die Einnahmen der Ges. es gestatten, soll die Schulden- tilgung entsprechend vergrössert werden und nicht früher eine Div. in Vorschlag gebracht werden, als nicht mind. M. 100 000 hierauf zurückbezahlt oder sichergestellt sind. Von dieser Anleihe sollen dann eventuell gleichzeitig die durch den im Dez. 1908 beschlossenen Aktienrückkauf übernommenen Verpflichtungen bezahlt werden, sofern nicht der § 227 des HdB dem entgegensteht, und der verbleibende Restbetrag für Neubohrungen in OÖlheim verwandt werden. Für die regelmässige Zinszahlung der Schuld würde sich die Ges. ver- pflichten, aus den Einnahmen der Galiz. Bruttoprozente allmonatlich einen entsprechenden Anteil bei ihrem Bankhaus festzulegen. Von der Durchführung dieser Transaktion hängt 66*