―――= 1074 Metall-Industrie Vereinigte Eschebach'sche Wwerke, Aktiengesellschaft zu Dresden, Zweigniederlassung in Radeberg i. S. Gegründet: 1./11. 1890 als A.-G.; eingetr. 10./12. 1890. Gründung des Dresdener Werkes 1867 von Carl Eschebach, des Radeb. Werkes 1886 von demselben. Zweck: Das Werkfabriziert Badegegenstände, Closets, Eisschränke, Eismasch., Küchenmöbel, Schlafzimmermöbel, Laternen aller Art, Backformen, Petroleum-Koch-u.-Messapparate, Gaskoch- apparate u. Gasheizöfen, Haus- u. Küchengeräte aller Art aus Weissblech, Eisenblech, Messing, Aluminium, Neusilber u. Kupfer, Emaillewaren, Emailleschilder, eiserne Kochherde u. Heizöfen, Wärmschränke u. dgl. Die Ges. besitzt eine Metall- u. Holzw.-Fabr. in Dresden (früher Eschebach & Haussner), sowie eine Eisschrank- u. Küchenmöbelfabrik, ein Stanz- u. Emaillierwerk u. eine Herdfabrik mit Eisengiesserei in Radeberg (vormals Radeberger Guss- u. Emaillirwerke Carl Eschebach & Co.). Beide Unternehm. wurden s. Z. lt. Bilanz v. 31./12. 1889 bezw. 31./3. 1890 für M. 2 972 830 eingebracht. Der gegenwärtige Flächenraum der beiden Werke der Ges. beträgt ca. 90 000 qm; vorhanden sind 4 Dampfmasch. von über 1000 PS. u. 7 Dampfkessel. In Dresden-Pieschen ist eine neue grosse, mit allen techn. Einricht. der Neuzeit ausgestattete Fabrik erbaut, die 1900 in Betrieb genommen wurde. Kaufpreis des Grundstücks hierfür M. 212 675. Die Gebäude mit teils 5, teils 6 Geschossen haben ca. 700 m Gesamtlänge. In Radeberg fanden 1910/11 umfangreiche Neu- und Umbauten statt. 1910 wurde die in Aussig in Böhmen errichtete Fabrik dem Betrieb übergeben; diese Zweigniederlassung ürmiert: OÖsterreichische Eschebachwerke, Eisschrank- und Metallwaren-Fabrik, G. m. b. H., Ende 1911 mit M. 690 745 zu Buch stehend. Zugänge auf Anlage-Kti, besonders beim Radeberger Werk, erforderten 1906: M. 247 714, 1907: M. 231 449, 1908 ca. M. 70 000, 1909 ca. M. 118 000, 1910 M. 325 472, 1911 M. 421 865, davon entfielen auf Neuanlagen in Radeberg 1910: M. 236 653 u. 1911: M. 352 514. – Gesamtumsatz 1902–1911 M. 4 710 251, 5 200 251, 5 095 926, 5 410 676, 5 670 293, 6 133 629, 5 635 614, 5 807 643, 6 263 776, 6 776 061. Arbeiter- zahl insgesamt ca. 1900, kaufm. u. techn. Beamte ca. 200. Kapital: M. 4 000 000 in 3000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien, sämtlich à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000 in St.-Aktien, beschloss die a. o. G.-V. v. 29./5. 1908 zur Verstärkung der Betriebs- mittel u. zur Tilg. der Bankschuld die Ausgabe von M. 1 000 000 in Vorz.-Aktien mit Div. ab 1./1. 1908, die nur 5 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch erhalten u. zu 105 % rück- zahlbar sind, übernommen von der Dresdner Bank zu 101 %, angeboten den St.-Aktionären vom 27./6.–6./7. 1908 3 1 zu 103.50 %. Die Einziehung der Vorz.-Aktien kann auch im Wege des freihändigen Rückkaufs erfolgen. Im Falle der Liquidation werden die Vorz.- Aktien mit 105 % zuerst. befriedigt, ausserdem 5 % auf das Jahr, in dem die Liquidation beschlossen wurde. Genussscheine: 6000 Stück. Die G.-V. vom 5. Mai 1897 beschloss die Ausgabe von Genuss- scheinen in der Weise, dass auf je eine Aktie zwei Genussscheine A u. B entfielen; die- selben partizipieren an dem zur Verteilung gelangenden Reingewinn zur Hälfte, nachdem die Aktionäre 5 % ihres Nominalbesitzes voraus erhalten haben. Die Genussscheine können ab 1. Jan. 1907 im Wege der Ausl. à M. 800 oder durch Rückkauf getilgt werden. Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 103 %, 1750 Stücke Lit. A (Nr. 1–1750) à M. 1000 und 1500 Stücke Lit. B (Nr. 1751–3250) à M. 500, an die Dresdner Bank oder deren Ordre lautend, durch Indossament übertragbar. Zs. 1. April u. 1. Okt. Tilg. ab 1906 mit 1 % u. ersp. Zs. durch Verlos. im April auf 1. Okt. Ab 1. April 1908 ist verstärkte Verl. oder Totalkündigung mit 6 monat. Frist auf einen Zinstermin zulässig. Sicherheit: Hypothek zur ersten Stelle auf die Grundstücke in Radeberg und Dresden-Pieschen im Betrage von M. 2 575 000 (Taxwert am 26. Mai 1900 M. 4 451 396). Noch in Umlauf Ende 1911: M. 2 335 500. Zahlst. wie Div. Kurs Ende 1900–1911: 102, 102, 104.10, 105, 105, 105.10, 104.50, –, 103.10, 103, 103.25, 102.75 %. Aufgelegt 11./6. 1900 zu 101.50 %. Notiert in Dresden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April oder Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), vom Ubrigen 10 % als Tant. an Vorst. (anstatt Gehalt) und an die Beamten (bezw. Beamten- und Arbeiter-F.), 5 % Div. an Vorz.- Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 5 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 4 % Tant. an A.-R. (jedes Mitgl. mind. M. 1500, insoweit der Reingewinn hierzu ausreicht), Überrest zur Hälfte den St.-Aktionären u. zur Hälfte den Genussscheininhabern bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstücke 322 442, Gebäude 3 291 708, Ofen, Bauten u. Anlagen 269 222, Masch. 311 086, Inventar u. Utensil. 137 618, Werkzeuge 47 006, Modelle 28 587, Stanzerei-Einricht. 67 254, Formkasten 14 536, Geschirre 16 985, Akkumulatoren-Anlage 6732, Kassa 13 586, Wechsel 103 296, Effekten 114 795, vorausbez. Versich. 27 214, do. Talon- steuer 9572, Österr. Eschebachwerke 690 745, Debit. 1 235 301, Bankguth. 82 402, Vorräte 3 001 787. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Vorz.-Aktien 1 000 000, Anleihe 2 335 500, do. Tilg.-Kto 100 000 (Rückl. 19 000), R.-F. 400 000, Spez.-R.-F. 950 000 (Rückl. 100 000), Rückstell.-Kto 72 739, Unterst.-Kassen 10 983, „Eschebach-Stiftung? 120 000, Beamten- u. Arb.-F. 25 031, Disp.-F. 11 547 (Rückl. 5000), unerhob. Gewinnanteile 25, Kredit. 899 895, Div. an Aktien 300 000, do. an Vorz.-Akt. 50 000, do. an Genusssch. 150 000, do. alte 900, Tant. an Vorst. etc. 87 044, do. an A.-R. 17 502, Vortrag 260 715. Sa. M. 9 791 884. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 384 682, Provis. 57 178, Reisespesen 73 427, Saläre 351 086, Steuern 64 379, Landeskulturrenten 1374, Anleihe-Agio 930, do. Zs. 105 986,