10860 MMoetall. Industrie. Nordische Ofenfabrik u. Giesserei Akt.-Ges. (früher Flensburger Eisenwerk, Akt.-Ges., vorm. Reinhardt & Messmer) in Flensburg. Gegründet: 29. 4. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899, eingetr. 4./6. 1899. Übernahmepreis M. 1 341 226. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Firma bis 17./4. 1909: Flensburger Eisen- werk vorm. Reinhardt & Messmer. Die Ges. bezweckt den Fortbetrieb der bis 1899 unter der Firma „Flensburger Eisenwerk Reinhardt & Messmer“ betriebenen Eisengiesserei und Fabrikation von Öfen u. Molkereimaschinen (Centrifugen), Herstellung von Meiereianlagen u. verwandter Unternehm. 1900 wurde eine neue grosse Ofenfabrik erbaut. Am 9./1. 1903 wurde der Konkurs über das Vermögen der Ges. eröffnet, doch am 23./2. 1904 nach Annahme eines Zwangsvergleiches wieder aufgehoben. Bei ca. M. 1 000 000 Forderungen erhielten die Gläubiger unter M. 2000 35 % bar, diejenigen über M. 2000 50 % in Aktien, gedeckte Forderungen wurden in Höhe des Wertes der Deckung voll in Aktien beglichen. Die Reorganisation auf dieser Basis ging jedoch über den Wert der Masse hinaus, so dass eine per 10./3. 1904 auf- gestellte Zwischenbilanz bereits einen Fehlbetrag von M. 340 933 ergab, der sich bis Ende 1904 um M. 168 383 auf M. 509 317, bis Ende 1905 um M. 275 277 auf M. 784 594 erhöhte. 1904 wurde die Ges. reorganisiert u. der Betrieb lt. G.-V. v. 10./4. 1904 wieder in vollem Umfang aufgenommen. Das Flensburger Eisenwerk u. die Firma L. Lange, H. N. Jensen & Co. in Svendborg u. C. M. Hess in Vejle bildeten eine Interessen-Gemeinschaft für ihre Ofenher- stellung unter der Firma Vereinigte Nordische Ofenfabriken, G. m. b. H., die am 1./1. 1905 mit dem Sitz in Flensburg ins Leben trat. Beteiligung des Flensburger Eisenwerks M. 50 000, worauf M. 12 500 eingezahlt sind, aber 1906 bis auf M. 1 abgeschrieben. Ausserdem wurden für die Engagements bei dieser nicht prosperierenden Ges. M. 200 000 in Reserve gestellt, die inzwischen verbraucht wurden; das Verhältnis zu der Ofenfabriks-Ges. wurde 1907 gelöst. Die Unterbilanz des Flensburger Eisenwerkes erhöhte sich infolgedessen um M. 181 092 auf M. 956 686, 1907 auf M. 984 331 u. 1908 auf M. 997 120, obwohl die Bankenpruppe der Ges. 1907 u. 1908 Gutschriften von M. 120 000 bezw. 56 000 bewilligten u. ein Hypoth.-Gläubiger M. 25 900 nachgelassen hatte. Zur Rekonstruktion des Werkes wurde 1909 eine Verein- barung mit den Ver. Norddeutschen Ofenfabriken Ges. m. b. H. getroffen, deren Aktiva bezw. deren Handels- u. Fabrikationsgeschäft übernommen wurde u. zwar gegen Übereignung von M. 300 000 vollgez. Aktien, die ein Grossaktionär der Ges. zur Verf. stellte. Ausserdem wurden von einem Bank- u. einem Hypoth.-Gläubiger zus. M- 154 036 nachgelassen. Die Akt.-Ges. firmiert seit 1909 wie oben. Kapital: M. 500 000 in 500 abgest. Aktien à M. 1000. Bis 1909: M. 1 000 000. (Nach Aufhebung des Konkurses im J. 1904 wurden neue Aktienstücke ausgegeben.) Zur Beseitig. der Unterbilanz (Ende 1908 M. 997 120) beschloss die a. o. G.-V. v. 17./4. 1909 die Herabsetz. des A.-K. um M. 975 000 auf M. 25 000 durch Zus. legung der Aktien 40: 1. Durch Zuzahl. von M. 975 konnte die Zus. legung abgewendet werden (Frist zur Einreichung der Aktien u. zur Zuzahl. 10./8. 1909). Die Zuzahl. wurde auf 488 Aktien mit zus. M. 475 800 geleistet, A.-K. somit jetzt M. 500 000. Hypothek: M. 326 400. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstücke 254 950, Gebäude 292 545, Masch. 97 000, Modelle 43 000, Formkasten 23 000, Bureauinventar 1, Niederlageinventar 1, Hypoth. 33 700, Werkzeug 2900, Holz- u. Steinschnitt 1, Kassa, Bank u. Wechsel 9394, Debit. 188 779, Waren 198 721, Material. 33 777, Interimskto 2517. – Passiva: A.-K. 500 000, Hypoth. 326 400, Bankschulden 242 055, Kredit. 32 143, Aktienrückstandskto 763, Delkr.-Kto 5933, Akzepte 70 000, Interimskto 1300, Vortrag 1693. Sa. M. 1 180 288. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 59 161, Löhne u. Betriebsunk. 47 711, Zs. 29 392, Reparaturkto 2906, Bruchversich. 382, Abschreib. 32 785, Gewinn 1693. – Kredit: Vortrag 893, Bruttobetriebsgewinn 173 139. Sa. M. 174 032. Dividenden: 1899–1901: 7½, 7½, 4 %; 1904–1911: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Dir. Hans Bourdy. Prokurist: Jak. Dreyer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Konsul Thomas Hollesen, Flensburg; Stellv. Gen.-Dir. Jens Lange, Dir. Mor. Heineke, Kopenhagen; Peter Selck, Flensburg; Bank-Dir. Siegm. Boden- heimer, Rechtsanw. Dr. Hans Lessing, Berlin; Dir. A. Paulsen, Vejle. Zahlstelle: Berlin: Bank für Handel u. Industrie. Gusswerke, Akt.-Ges. in Frankenthal (Pfalz). Gegründet: 30./1. 1906. Gründer s. Jahrg. 1908/09. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Eisen- und Metallguss, dessen ganze oder teil- weise Bearbeitung, Herstellung u. Erwerb aller obigen Zwecken dienenden Gegenstände, sowie Vornahme aller hierauf bezüglichen Geschäfte, ferner Ankauf, Veräusserung und Ver- wertung von einschlägigen Patent-, Musterschutz- und sonstigen Rechten. Die Ges. über- nahm das Fabrikanwesen der früheren „Eisenhütte Frankenthal A.-G. in Liqu.. Gesamt- erzeugnis 1908–1911: 1 425 000, 1 903 000, 2 422 000, 2 441 000 kg Guss.