Metall-Industrie. 1109 das Walzwerk zu Paunsdorf samt Areal auf M. 717 085 geschätzt, Sa. M. 2 512 895. Die auf diesen Grundstücken haftenden Hypoth. von M. 300 000, sowie die aus der Übergangsbilanz v. 31./12. 1898 sich ergebenden Passiven von M. 1 114 441 der Firma Hugo Schneider wurden von der neuen Ges. übernommen. Von dem Überschuss der Aktiven von M. 1 098 455 wurden der Inferentin M. 1 100 000 in 1100 Aktien gewährt, während letztere die Differenz von M. 1544 bar herauszahlte. (Gründung s. Jahrg. 1900/1901). Zweck: Übernahme und Fortführung des Fabriketablissements der Firma Hugo Schneider in Leipzig-Reudnitz u. des Messingwerks in Leipzig-Paunsdorf, sowie im allgem. der Betrieb von Geschäften, welche in das Fach der Lampenfabrikat. u. der Messingind. einschlagen, oder mit dem Betriebe von Messingwerken zus. hängen. Die Ges. betreibt eine Spezialfabrik für Brenner aller Art, besonders für Petroleum, Gasglühlicht u. Spiritusglühlicht. Seit 1902 Fabrikation u. Vertrieb des Keros-Lichts (Petroleum-Glühlicht). Das Areal Paunsdorf liegt direkt neben der Eisenbahnstation Schönefeld u. besitzt eigenen Güterabnahmeschuppen u. Bahngleis. Die erforderl. Dampfkraft wird erzeugt in SDampfkesseln, welche 5 Dampfmasch. mit zus. ca. 2100 HP. treiben. Das Messingwerk u. die Brennerfabrik der Ges. in Paunsdorf sind 1900–1905 u. 1909/10 bedeutend erweitert, ersteres durch zwei neue Walzenstrassen; Hilfsmasch. sind ca. 2500 im Betriebe. Im Herbst 1905 wurde der Gesamtbetrieb in Paunsdorf, woselbst ein Fabrikneubau aufgeführt ist, vereinigt. Gesamtgrösse des Paunsdorfer Areals nach Hinzukauf 1905 u. 1910 51 010 am Fläche, wovon etwa 27 500 qm bebaut sind. Die Zugänge auf den Anlagekonten weisen auch für 1906–1911 erhebl. Beträge auf, ca. M. 175 000, 200 000, 212 649, 223 616, 276 493, 681 366. 1910/11 erfolgte abermalige Erweiterung der Anlagen u. Bau einer elektrischen Kraftzentrale. Das Reudnitzer Grundstück ist zum Buchwert ca. M. 375 000 per 1./10. 1905 verkauft. Umsatz 1902–1911: M. 5 862 356, 6 675 363, 7 693 377, 9 409 832, 11 909 800, 13 951 928, 11 100 234, 10 951 896, 14 663 362, 17 227 220; Angestellte u. Arb. ca. 2500. In 1903 Erwerb der Kundschaft, techn. Einricht. u. Fabrikmarken d. ältest. Firma für die Beleucht.-Branche Wild & Wessel in Berlin, jetzt mit dem Betrieb in Leipzig vereinigt. Die Ges. hat 1910 ein kleineres Berliner Privatwerk, verbunden mit einem Filialbetrieb in Ober- weissbach in Thüringen, für ca. M. 175 000 käufl. erworben u. hat diese neue Abteil. unter der Fa. „Hugo Schneider A.-G. (Leipzig), Glühlampenwerk, Berlin“ weitergeführt; da jedoch das Berliner Werk im J. 1911 mit Verlust gearbeitet hat u. auch für die Zukunft eine Rentabilität nicht zu erwarten ist, wurde am 20./4. 1912 die Auflös. desselben beschlossen. Der Betrieb in Oberweissbach, in dem elektr. Schwachstrom-Lämpchen erzeugt werden, wird fortgeführt. Mit Rücksicht hierauf erfolgte aus dem Gewinn der Ges. für 1911 auf das Berliner Werk eine Ab- schreib. von M. 300 000, womit das Berliner Glühlampenunternehmen seine endgültige Er- ledigung gefunden hat. Die Leipziger Ges. unterhält Engrosniederlagen in Paris, Rom, Mailand u. seit Ende 1910 ein Exportlager in Hamburg. 1899 hat die Ges. in Gemeinschaft mit 2 anderen Firmen die A.-G. vereinigter Lampen-, Brenner- und Metallwaren-Fabriken Gebrüder Brünner, Hugo Schneider & R. Ditmar in Warschau mit Rbl. 1 000 000 A.-K. gegründet u. sich mit Rbl. 187 500 daran beteiligt (Buch- wert der Beteiligung M. 291 245). Das Dir.-Mitgl. Joh. Schneider-Dörffel wurde in das Direk- torium der Verwaltung der Warschauer Ges. berufen. Eine Div. hat diese Beteiligung bis 1907 nicht erbracht, erste Div. für 1908: 4 %, 1909–1910: 5, 6 %; dieses Geschäft be- findet sich in befriedigender Entwickelung. 1908 erfolgte die Beteilig. an der Brennerfabrik Otto Müller in Berlin, die von der Ges. Schneider in eine A.-G. mit M. 1 000 000 A.-K. um- gewandelt wurde (Div. für 1909–1911: 7, 7, 7 %). Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 750 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1900 um M. 750 000 in 750 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1900, begeben an die Aktionäre zu 110 % plus 4 % Zs. ab 1./1. 1900, u. lt. G.-V. v. 5./5. 1904 zwecks Bau einer neuen Walzen- strasse um M. 625 000 in 625 ab 1./1. 1904 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Kon- sortium zu 113.50 %, angeboten den Aktionären 4: 1 v. 27./6 –11./7. 1904 zu 120 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1904. Agio mit M. 84 375 in den R.-F. Zwecks Stärkung der Betriebs- mittel, Abstossung von Bankkrediten u. der zweiten Hypoth. beschloss die G.-V. v. 15./11. 1905 nochmalige Erhöhung um M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, be- geben an ein Konsort. zu 152 %, angeboten den Aktionären 4:1 v. 1.–15./12, 1905 zu 160 %. Agio mit M. 520 000 in den R.-F. Mit Rücksicht auf die stetig wachsende Ausdehnung der Betriebe beschloss die a. o. G.-V. v. 14./12. 1910 weitere Erhöh. des A.-K. um M. 875 000 (auf M. 5 000 000) in 875 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, übernommen von einem Konsort. (Allg. Deutsche Creditanstalt etc.) zu 155 %, hiervon angeboten M. 825 000 den alten Aktionären 5: 1 v. 7.–20./1. 1911 zu 160 %. Agio abz. Unk. mit M. 481 250 im R.-F. Hypotheken (Ende 1911): M. 550 000 zu 4½ % mit halbj. Kündig.-Frist, 1910 neu auf- genommen M. 76 700. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt aus 1904), etwaige weitere Rücklagen, bis 15 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, sodann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 2000 pro Mitgl.), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Gebäude 1 653 270, Grund u. Boden 471 130, Masch. 493 000, Elektr. Kraft-Zentrale 385 600, Giesserei 1, Mobil. 3, Werkzeug 3, Beleucht.-Anlage 2 Speisekantine 1., Fuhrwerk 2, Bahngeleis 3, Feuerlöscheinricht. 2, Patente 2. Modelle 1 Schleusen 2, Klär-Anlage 1, Feuerversich. 10 000, Haftpflichtversich. 5000, Waren 3 453 489 Kassa 71 002, Wechsel 533 888, Effekten 69 078, Beteil. 797 413, Debit. 2 299 386, Avale 50 000