1128 Metall-Industrie. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Fr. Koenig, Stellv. Bank-Dir. Dr. von Zuccalmaglio, Konsul C. Bürck, Bank-Dir. Dr. Jahr, Mannheim; Bank-Dir. O. Riedel, Freiburg; Direktor Ph. Kippenhan, Niederhochstadt; Franz Ludowici, Ludwigshafen a. Rh.; H. Stinnes, Direktor Adolf Wirtz, Mülheim (Ruhr). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Mannheim: Rhein. Creditbank. 6 7 4 * Actien- Gesellschaft für Verzinkerei u. Eisenkonstruktion vorm. Jakob Hilgers in Rheinbrohl a. Rh. Gegründet: 6. S. 1888, als A.-G. eingetragen 6./11. 1888 in Rheinbrohl, die Firma selbst besteht seit 1864 Zweck: Fortbetrieb des in die Ges. eingebrachten Etablissements von Jakob Hilgers, Fabrikate: Eisenhochbau- u. Brückenkonstruktionen jeder Art, Wellblechfabrikate, Hilger'sche Pfannen, zerlegbare eiserne Bauwerke aus Wellblech; Verzinkerei, Lohnverzinkung und Patentverzinkerei, Herstell. von Rinnen, Röhren, Reservoiren etc.; Pontons und Nachen; Dachfenster aus einem Stück gepresst. Das hypotbekenfreie Areal der Ges. liegt in Rhein- brohl grösstenteils unmittelbar zwischen Bahnhof u. Rhein u. umfasst einen Gesamtkomplex von ca. 80 000 qm, wovon ca. 1500 qm mit Wohngebäuden, ca. 20 000 am mit Fabrikgebäuden bestanden sind. An Betriebseinrichtungen sind vorhanden: Alle für einen modernen Brücken- bau erforderl. Werkzeug- u. Bearbeitungsmaschinen, elektr. Kran-, pneumatische u. sonstige Nietanlagen etc., die sämtlichen Einrichtungen für die Fabrikation von Pontons, Apparaten u. Behältern aus verzinktem Eisenblech für sämtl. industr. Betriebe, von Wellblechen aller Art, von verzinktem Material für Dacheindeckungen und Wandverkleidungen, sowie für die Herstellung von zerlegbaren Bauwerken aller Art und Grösse aus Wellblech, 2 Verzinkereien, eine maschinell betriebene Schreinerei u. eine mechanische Werkstatt. Der zum Antrieb der gesamten Werkanlagen erforderl. elektr. Strom von 220 Volt Spannung wird in eigener Anlage erzeugt, die auch den Strom für die Beleucht. -Anlage liefert. Die hierzu dienende Dampfmasch.-Anlage besteht aus 3 modernen Maschinen mit zus. ca. 500 PS., die aus 2 Cornwallkesseln mit Überhitzeranlagen gespeist werden. Die elektr. Kraft- und Lichtanlagen sind durch eine grössere Akkumulatorenbatterie vervollständigt. Ferner vor- handen: 1 Direktorwohnhaus u. 3 einfache u. 7 doppelte Wohnhäuser für Beamte u. Arb. 1906 hat die Ges. den Eisenbahnanschluss an die Staatsbahn u. die Verwaltungsgebäude neu errich- tet, sowie den Umbau des alten Werkes zum grössten Teil durchgeführt. Um die Leistungs- fähigkeit des Werkes weiter zu steigern u. die Betriebskosten zu reduzieren, fand 1908 noch der Neubau der Eisenkonstruktionswerkstätten statt, dessen Kosten aus den vorhandenen Bar- mitteln „ „„ Betriebsumschlag 1902 =1911: M. 1 447 406, 1 708 316, 2 015 812, 2 134 134, 2 472 523, 2 759 384, 2 288 623, 2 304 050, 2 336 533, 4 820 696; Bruttogewinn; M. 206 622, 316 552, 285 052, 413 816, 551 606, 538 762, 479 938, 503 189, 462 471, 776 300, Gesamtproduktion 3 900 000, 4 859 400, 5 360 000, 6 279 000, 6 743 992, 7 580 625, 6 953 512, 7 266 931, 7 824 790, „ kg. Arb. Ende 1911 500 Mann in Rheinbrohl u. Neuwied. Zugänge auf Änlage- Kti 1907–1911 M. 127 309, 90 950, 125 190, 112 379, 126 225. Am 1./1. 1911 erfolgte die An- gliederung der Akt.-Ges. für Brückenbau, Tiefbohrung u. Eisenkonstruktionen in Neuwied (siehe b. Kap.). Die vom Vorstande der Rheinbrohler Ges. anlässlich der Fusion zwecks Bewertung der übernommenen Aktiva von Neuwied aufgestellte Berechnung ergab, dass bis zum 11./2. 1911, dem Tage der Eintragung der Fusion in das Handelsregister, bei der Neu- wieder Ges. ein Verlust in Höhe von M. 503 301 entstanden war. Andererseits wurde durch die Fusion ein Buchgewinn von M. 750 000 erzielt, wozu noch der bei der Neuwieder Ges. bestandene R.-F. von M. 70 000 trat. Ingesamt standen also M. 820 000 zur Verfügung. Dieselben wurden wie folgt verwendet: Zum Ausgleich des oben erwähnten Verlustes (503 301), zur Deckung der Fusionskosten (48 500), zur Abschreib. auf Anlagen (260 199), zur Rückstell. für Verluste (8000). Dias Werk der Ges. liegt in Neuwied in unmittelbarer Nähe des Staatsbahnhofes. Der Grundbesitz umfasst ca. 40 000 qm, wovon ca. 10 000 qm mit Fabrik- u. Wohngebäuden be- baut sind. An Betriebseinrichtungen bestehen: Maschinen, Werkzeuge, Kran- u. Nietanlagen für die Herstellung von eisernen Brückenkonstruktionen bis zu den grössten Spannweiten, sowie von Eisenhochbauten aller Art; ferner Betriebseinrichtungen für die Erzeugung von Kesseln, Blechbehältern etc. sowie eine mechan. Werkstätte u. Dreherei. Auch ist eine kleine maschinell angetriebene Schreinerei vorhanden. Für den Antrieb sämtl. Masch., sowie für die Beleuchtung des Werkes ist eine .. elektr. Kraft- u. Lichtanlage vorhanden. Die Dampfmasch.-Anlage von 500 PS. besteht aus 2 Masch. nebst Dampfkesseln; eigener Anschluss an die Staatsbahn. Kapital: M. 2 300 000 in 1725 ab 1./1. 1906 gleichber. Aktien u. 575 Aktien, neuen eben- falls gleichber. Aktien v. 1911, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1000 000, Erhöhung 1897 um M. 500 000, 1899 um M. 500 000, 1900 um M. 500 000. Zur Begebung gelangten tatsächlich nur M. 250 000, so dass das A.-K. M. 2 250 000 betrug. Wegen weiterer Wandlung bezw. Herabsetz. des A.-K. auf den Betrag von M. 1 725 000 siehe Jahrg. 1909/10 dieses Buches. Die a. o. G.-V. v. 30./1. 1911 beschloss Erhöhung um M. 575 000 (auf M. 2 300 000) in 575 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 19138 hiervon dienten M. 250 000 zu pari zum Erwerb der Akt.-Ges. f. Brückenbau, Tiefbohrung u. Eisenkonstruktion in Neuwied (A.-K. M. 1 000 000, Div. 1905 bis 1909: 5, 9, 5, 6, 0 %), so dass also auf 4 Neuwieder Aktien 1 Rheinbrohler Aktie gewährt