1144 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. in das Fabrikgrundstück (Gesamtfläche 1187 qR) mit Front Müllerstr., Utrechter- u. Turinerstr. sowie mit Wohnhaus in der Müllerstr., Gesamtfeuerkassenwert M. 1 303 300 u. amtsgerichtl. Taxe von M. 2 174 400; in 4 flache, günstig geschnittene Baustellen in der Turinerstr. u. Utrechterstr. Ecke 200 qR gross ausserhalb der obigen Taxe liegend. Zweck: Die Ges. bezweckte insbesondere die Herstellung von Werkzeugmasch., Betrieb einer Eisengiesserei u. anderer ähnlicher Geschäftszweige. Ein weiterer Fabri- kationszweig war die Zieherei für nahtlose Stahlrohre, speziell eingerichtet zur Herstell. von Kesselrohren für Kessel von Kriegsfahrzeugen. Ausserdem werden alle Sorten Stahlrohre bis 80 mm Durchmesser hergestellt, geeignet für alle Zwecke der Industrie, zum grossen Teil jedoch für Fahrräder. 1909/10 u. 1910/11 war die Geschäftslage, speziell des Röhren- u. Werkzeugmasch.-Marktes eine sehr ungünstige für die Ges.; es ergab sich für 1909/10 nur ein Betriebsüberschuss von M. 1916; für 1910/11 resultierte nach M. 152 600 Abschreib. sogar ein Verlust von M. 322 927. Eine neuerliche Sanierung bezw. eine Aktien-Zuzahlung zur Beschaffung dringend benötigter Betriebsmittel kam in der a. o. G.-V. v. 20./11. 1911 nicht zustande, vielmehr beschloss diese G.-V. die Liquidation der Sentker-Akt.-Ges. Der a. o. G.-V. der Sentker-Ges. v. 25./1. 1912 lag dann die Liquidations-Eröffnungs-Bilanz per 21./11. 1911, die eine Gesamtunterbilanz von M. 1 222 154 ausweist. Kapital: Bis 20./11. 1911 M. 1 800 000 und zwar M. 1 739 400 in 2842 Vo fes A A M. 300 u. 739 Stück ebensolchen à M. 1200 u. M. 60 600 in sogen. alten Vorz.-Aktien, 158 à M. 300 u. 11 à M. 1200. Näheres über die Wandlungen des A.-K. sowie über die Vorrechte der Vorz.-Aktien bis 23./3. 1912 siehe Jahrg. 1911/12 dieses Handb. Zur Gleichstellung der noch vorhandenen M. 60 600 sogenannten alten Vorz.-Aktien beschloss die a. o. G.-V. vom 20./11. 1911 M. 600 derselben zurückzukaufen u. die restlichen M. 60 000 4: 1 zus. zulegen u. die verbliebenen M. 15 000 Aktien in Vorz.-Aktien A umzuwandeln; A.-K. somit v. 20./11. 1911 bis 23./3. 1912 M. 1 754 400 in Vorz.-Aktien A. Die a. o. G.-V. v. 23./3. 1912 beschloss dann zur leichteren Verwertung der Aktiven u. besseren Durchführung der Liquidation die Aktionäre aufzufordern, eine Zuzahlung von 20 % auf jede bisherige Vorz.-Aktie A zu leisten u zwar bis 1./4. 1912. Die Aktionäre erhielten die Aktien mit einem Aufdruck „Vorz.-Aktie Lit. B'zurück. Die Vorz.-Aktien Lit. B geniessen folgendes Vorrecht: Aus der sich er- gebenden Liquidationsmasse erhalten zunächst die Vorz.-Aktien Lit. B ihre Einzahlung von 20 % u. alsdann bis 30 % des Nominalbetrages bezahlt; weitere Liquidationsbeträge erhalten die Vorz.-Aktien Lit. A u. Vorz.-Aktien Lit. B bis zu 7½ % des Nominalbetrages. Den übrig bleibenden Betrag der Liquidationsmasse erhalten die Vorz.-Aktien Lit. B bis zu weiteren 42½ % des Nominalbetrages; ein etwa darüber hinaus vorhandener Überschuss wird auf die Vorz.-Aktien Lit. A u. B im Verhältnis zu den Aktienbeträgen verteilt. Bis Anfang Mai 1912 wurde die Zuzahl. von 20 % auf M. 1 248 600 Vorz.-Aktien geleistet. Zur Zuzahlung auf restliche M. 505 800 Vorz.-Aktien A wurde eine Nachfrist bis 15./5. bezw. 1./6. gewährt; in letzterem Falle waren 6 % Verzugs-Zs. ab 1./4. 1912 zu zahlen. Die Verwaltung teilte mit, dass seit der Eröffnung der Liquidation eine erhebliche Besserung der Kredit- verhältnisse eingetreten ist. Die Hypotheken sind so geregelt worden, dass an eine plan- mässige Verwertung der 1387 qR grossen Grundstücke gegangen werden kann. Die Ver- waltung ist der Überzeugung, dass die Ges. ohne die früher beabsichtigte Inanspruchnahme einer am Gewinn beteiligten Gruppe die Liquidation allein durchführen kann; der Liqui- dations-Ausschuss hat daher beschlossen, von der Gründung einer besonderen Verwertungs- Ges. Abstand zu nehmen. Hypotheken: M. 898 000 zu 4 % auf Müllerstr. 35, halbj. kündbar; M. 110 000 zu 4¼ % auf Baustellen Müllerstr. 35 b. M. 350 000 zur II. Stelle für Bankkredit. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. Sept. Stimmrecht: 4 Vorz.-Aktien A = 4 St., jede andere Aktie = 1 St. Liquidationseröffnungsbilanz am 21. Nov. 1911: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1 716 657, Masch. 320 185, Werkzeuge u. Utensil. 20 000, Modelle 18 000, elektr. Beleucht. 1, Klischees 1, Fuhrwerk 4000, Inventur 284 779, Effekten 14 367, Debit. 137 600, Beteilig. 500, Kasse 4573, Wechsel 1985. Avale 18 000, Kranken-, Invaliden- u. Unfallversich. 4045, Verlust 1 222 154. – Passiva: Vorz.-A.-K. 60 600, do. A 1 739 400, Hypoth. 1 008 000, Kredit. 588 867, Arb.- u Beamten-Unterstütz.-F. 55 841, Avaltratten 18 000, unerhob. Div. 138, Akzepte 245 657, Kranken-, Invaliden- u. Unfallversich. 6016, Interimskto 44 330. Sa. M. 3 766 850. Kurs: Konv. Aktien Ende 1881–1888: 58, 51, 60, 105, –, 60, –, – %; sogen. Vorz.- Aktien 1887–1908: 85.50, 175.50, 175.10, 162.25, 154.50, 167, 144. 50, 142, 146, 188, 205.50, 202, 183, 130, 114.80, 101, 102. 50, 11 50, 115, 100, 74.30, 70 %. Notiz seit 18./10. 1909 eingestellt. Die M. 1 739 400 Vorz. Aktien A sind seit Nov. 1909 lieferbar; erster Kurs am 6./11. 1909: 80.50 %; Kurs Ende 1909–1911: 82.50, 81.80, 980 Notiz in Berlin ab 2./1. 1912 franko Zs. en 1887/88–1910/11: 4, 6, 10, 10, 10, 10, 6,7, 8, 12½, 12½, 12½, 12½, 4½, 0, 0, 0, 0, , 0, 0 %. Coußp.-Verj.: 4 (K.) e.R Herm. Stiller, Alb. Schirmacher, Dr. Fr. Haase. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Alb. Schappach, Stellv. Rentier Em. Möller, Baurat Carl Weisenberg, Berlin; Ober-Ing. J. L. Kruft, Essen; Dir. Jul. Michaelis, Dr. Justus Ichen- häuser, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Ges.-Kasse.