Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1155 der Arthur Koppel A.-G. beschlossen u. deren Aktiven per 1./1. 1908 mit Nutzungen u. Lasten von diesem Tage ab übernommen. Die G.-V. v. 16./2. 1909 beschloss auch Firmen- änderung wie oben. ZZweck: Fabrikation und Ankauf von Materialien, Werkzeugen u. Maschinen zum Bau und zur Ausrüstung von Eisenbahnen, insbesondere von Feld-, Industrie- und Kleinbahnen, sowie zu Brücken- und Wasserbauten aller Art; Veräusserung u. sonstige Verwertung, namentligh Vermietung der zu vorgedachten Zwecken erforderlichen und geeigneten Artikel, endlich Übernahme von Bauten aller Art. Die Ges. ist auch berechtigt, mit anderen Unter- nehmungen, welche dieselben oder ähnliche Zwecke verfolgen, Vereinbarungen über eine gemeinschaftl. Geschäftsführung im gegenseitigen Interesse u. die wechselseitige Beteiligung an den Geschäftsergebnissen zu treffen. Beamte und Arb. in den Fabriken und in den Tochter-Ges. Mai 1912 9000 Pers. Gesamtzahl des kaufmänn. u. technischen Personals im In- u. Auslande 3100. Die Fabrikanlagen der Ges. sind danach folgende: Ein 5 ha 75 a 31 qm grosses Fabrik- grundstück in Dorstfeld, ein 12 ha 28 a 89 qm grosses zu Spandau an der Hamburger Chaussee belegenes Fabrikgrundstück, ein 2 ha 30 a 58 qm grosses Fabrikgrundstück in Bochum u. ein 7 ha 84 a 64 qm grosses am Bahnhof Drewitz belegenes Fabrikgrundstück. In Dorstfeld beträgt die bebaute Fläche rund 14 500 qm, in Spandau rund 29 800 qm, in Bochum ca. 13 000 qm u. in Drewitz rund 33 500 qm. Die Werkstätten sämtl. vier Anlagen sind massiv gebaut, jede Anlage ist mit normalspur. Anschlussgleisen versehen. In Dorst- feld wird hauptsächlich die Fabrikation von Feldbahnmaterialien, Kleinbahnwagen, von Weichen u. Drehscheiben, in Spandau der Bagger-, Signal- u. Waggonbau, ferner die Her- stellung von normalspurigen Güterwagen, Selbstentladewaggons jeglicher Spur sowie elektr. Lokomotiven, in Bochum hauptsächlich die Fabrikation von Kleinbahn-, Feld- u. Industrie- bahnwagen, Feldbahnweichen u.-Gleis, Hängebahnanlagen, Schrägaufzügen u. Bremsbergen, in Drewitz der Bau von Lokomotiven, Dampfmasch. u. Dampfkesseln betrieben, u. zwar werden in Drewitz ausser Lokomotiven jeder Art für industrielle u. gewerbliche Anlagen, Güterzug- u. Nebenbahn-Tenderlokomotiven für die Preuss. Staatsbahnen u. andere dem öffentlichen Verkehr dienende Bahnen hergestellt. Die vorgenannten 4 Fabriken arbeiten mit insgesamt 3600 PS. In Koppel bei Pittsburgh (Ver. St.) ist ferner eine Fabrik mit 400 PS im Betrieb. Die Ges. besitzt ausserdem 1 von der ehemal. Arthur Koppel Akt.-Ges. her- stammendes Fabrikgrundstück in Camen i. W., auf denen sich früher kleinere Nebenbetriebe befanden. Ausser den vorerwähnten Grundstücken besitzt die Ges. Lagerplätze an einer Reihe von Orten, insbesondere wo sie Zweigniederlassungen unterhält, sowie ein in Berlin, Tempel- hofer Ufer 24, Möckernstr. 120/120a, 121 u. Teltowerstr. 35/36, belegenes Grundstück, auf dem sich die Verwaltungsgebäude der Firma befinden. Fabrikanlagen der weiter unten behandelten Tochterges. befinden sich in Vysocan b. Prag, in St. Lörincz b. Budapest, in St. Petersburg u. in Kolo b. Warschau. Gesamtumsatz 1900–1911: M. 20 942 000, 17 392 000, 16 808 000, 22 634 000, 23 362 000, 26 542 800, 38 870 992, 46 970 000, 45 037 900, 86 750 000, 96 950 000, 110 663 000. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1907 M. 250 375, 1908 M. 518 260, 1909 M. 1 128 302, 1910 M. 1 709 520, 1911 M. 2 839 923, davon entfallen M. 347 492 auf Grundstücke, M. 922 979 auf Gebäude, M. 1 264 128 auf Masch., M. 305 322 auf Werkzeuge. Das Konto ,Anteile an Tochter-Gesellschaften (M. 7 771 207) der Bilanz für 1911 von Orenstein & Koppel-Arthur Koppel umfasst den Buchwert des gesamten A.-K. der russischen Tochter-Ges. „Parowos' im Nominalbetrage von Rbl. 730 000 (Div. 1910 u. 1911: 3, ? %); ferner Aktien der Akt.-Ges. für den Bau ökonom. Verkehrswege u. mechanischer Vorrichtungen System „Arthur Koppel“, St. Petersburg, deren A.-K. nom. Rbl. 1 650 000 beträgt, wovon ca. 95 % im Besitz der Berliner Ges. sind (Div. für 1910–1911: 3, ? %); das A.-K. wurde herabgesetzt und wieder auf Rbl. 2 385 000 erhöht); Société Anonyme pour la Construction de mateériel de Chemins de fer Anciens Etablissements Orenstein & Koppel et Arthur Koppel Réunis, Paris, deren ganz im Besitz der Berliner Ges. befindl. A.-K. fres. 1 000 000 beträgt (eingez. ca. %); Orenstein & Koppel-Arthur Koppel Limited, Johannesburg, (A.-K. £ 70 100, eingez. £ 60 100), ganz im Besitze der Berliner Ges.; Orenstein & Koppel G. m. b. H. in Wien (St.-Kap. K 1 165 000); Orenstein y Koppel-Arthur Koppel Sociedad Anonymi a in Madrid, mit einem zu 20 % eingezahlten A.-K. von Pes. 500 000. An die Tochter-Ges. hatte die Berliner Ges. Ende 1911 M. 9 732 340 zu fordern. Im April 1911 kam eine Interessen-Gemeinschaft bis Ende 1914 mit der Lübecker Maschinenbau- Ges. (Spez.: Baggermaschinenbau), von welcher Ges. Orenstein & Koppel Aktien erworben, zu Stande. Im Juni 1912 noch 916 Vorz.-Aktien u. 650 St.-Aktien im Besitz. Das Abkommen verlängert sich jedesmal um 5 Jahre, wenn nicht mindestens ein Jahr vorher von der einen oder anderen Seite eine Kündigung erfolgt. 1912 Sanierung der Lübecker Ges. Gleichzeitig wurde 1911 mit der französ. Konkurrenzfirma Société Nouvelle des Etablissements Décauville Ainé in Paris (A.-K. Frs. 5 000 000) eine Interessen gemeinschaft auf 20 Jahre geschlossen. Zur Verstärkung der Interessen-Solidarität und zur Festigung der durch den Vertrag zwischen den beiden Firmen hergestellten freundschaftl. Beziehungen wurde eine wechselseitige Beteilig. an den Geschäftsergebnissen vereinbart und ausserdem ein Austausch von Aktien und eine gegenseitige Beschickung des A.-R. bezw. Verwalt.-Rats vorgesehen.