Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1159 Bernburger Maschinenfabrik, Act.-Ges. in Bernburg. Zweigfabriken in Alfeld, Delligsen u. Bornum. Gegründet: 25./11. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899; eingetr. 27./12. 1899. Die Bernburger Fabrik besteht seit 1844 u. wurde in die A.-G. für M. 542 792 eingebracht. Zweck: Herstellung von Maschinen jeder Art. Die Grundstücke der Ges. sind in Bern- burg, Fischergasse, Mühlstr. u. vor dem Nienburger Tor belegen, Gesamtflächeninhalt 2,7581 ha. Spezialitäten der Masch.-Fabrik: Bau von Braunkohlen-Brikettfabriken, Braun- kohlen-Nasspressen, Ziegeleimaschinen, Hartzerkleinerungsanlagen, Bergwerksmaschinen, Kartoffeltrocknungsanlagen, Dampfmaschinen, Hochdruckcentrifugalpumpen etc. Die Kessel- fabrik fertigt Dampfkessel aller Systeme, Eisenkonstruktionen, Brücken, Fördergerüste, Apparate für die chem. Industrie, Arb. ca. 350. Umsatz 1899–1908: M. 1 262 000, 1 308 000, 2 854 060, 852 848, 755 579, 864 977, 798 579, 1 085 940, 1 394 145, 2 860 619; später nicht ver- öffentlicht. Die Ges. erwarb 1909 bei der Zwangsversteigerung die in Konkurs geratene Braunkohlengrube Marie bei Preusslitz für M. 510 000, die inzwischen einer neuen Gew. weiter verkauft wurde; diese Beteil. in 1910 zum grössten Teil abgestossen. Die a. o. G.-V. v. 20./2. 1908 beschloss den Erwerb der Braunschweig.-Hannov. Maschinen- fabriken A.-G. zu Delligsen, Alfeld u. Bornum (s b. Kap.). In deren Werken zu Delligsen und Alfeld werden Braunkohlen- und Steinkohlen-Brikettierungs-Anlagen, Papiermaschinen, Dampfmaschinen, Bergwerksmaschinen etc. hergestellt, in der grossen Giesserei hervorragend Hartgusswalzen, in Delligsen ausserdem Herde. Die Fabrik in Bornum a. H. beschäftigt sich mit der Herstellung von Dauerbrandöfen. Die Gründe zur Erwerbung dieser Etabliss. liegen darin, dass die Bernburger Werkstätten nicht mehr den Anforder. der modernen Technik genügen; eine Rekonstruktion derselben ist wegen der örtlichen Verhältnisse nicht möglich, auch fehlt Bahnanschluss. Die Vereinigung der Bernburger Betriebe mit der Braunschweig-Hannoverschen Maschinenfabrik Akt.-Ges. hat 1908/10 weitere Fortschritte ge- macht. Die rationelle Ausgestaltung der Maschinenfabrik u. der Giesserei, die erhöhte Leistungsfähigkeit aller Werkstätten auf den neuerworbenen Fabriken sind nach dem Bericht der Verwaltung programmässig durchgeführt worden. Die Zentralisation, d. h. die Verlegung der Masch.-Fabrik von Bernburg nach Alfeld-Delligsen fand 1909 statt. Das Grundstück der Bernburger Fabrik soll verkauft werden; ein kleiner Teil bereits 1911 ver- äussert. Im Mai 1911 ca. 700 Arb. Der Abschluss des Geschäftsj. 1909 ergab einen Verlust von M. 277 568, der aus den Res. gedeckt wurde. Die unbefriedigende Beschäftigung in den ersten 8 Monaten des Jahres 1909 gestattete nicht die volle Ausnutzung der Werksanlagen. 1910 konnten die Abschreib. mit zus. M. 134 843 verdient werden, vom restl. Überschuss von M. 6785 erhielt der R.-F. M. 1062, M. 5722 wurden als Extra-Abschreib. auf Licenzen u. Versuchs-Kto abgebucht. Der Eingang der Aufträge war im Jahre 1911 befriedigend, doch konnte nach M. 103 966 Abschreib. nur ein Reingewinn von M. 34 712 erzielt werden, der mit M. 4644 zu Rücklagen u. mit M. 30 068 zu Extra-Abschreib. auf Versuchs-Kto Verwendung fand. Für 1912 hatte die Ges. im April erhebliche Aufträge vorliegen. Bei den Debit. hat die Ges. die in 1911 entstandenen Ausfälle in der Bilanz gleich zu Lasten des Fabrikat.-Kto weggebucht. Bei der in Konkurs geratenen Gew. Hamburg zu Juntersdorf (Rhld.) ist die Ges. mit einer Forderung von ca. M. 240 000 beteiligt, für die aber eine Sicherh.-Hypoth. auf die 4 Pressen-Brikettfabrik eingetragen ist. Verhandlungen wegen Rekonstruktion des Unternehmens schweben. Kapital: M. 2 400 000 in 2400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 900 000. Die G.-V. v. 26./3. 1903 beschloss Erhöhung um M. 150 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1904, begeben 1904 an ein Kon- sort. unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre zu 102 %. Die a. o. G.-V. v. 20./2. 1908 beschloss die Erwerbung der Aktien der Braunschweig.-Hannov. Maschinenfabriken zu Delligsen und die Erhöhung des A.-K. um M. 1 350 000. Für die M. 1 000 000 betragenden Aktien der Braunschweig.-Hannov. Maschinenfabriken erhielten die Besitzer derselben M. 400 000 und zwar M. 275 000 in Bernburger Aktien, div.-ber. ab 1./. 1908 und zwar zum Kurse von 135 % und M. 28 750 in bar. Die Besitzer der Aktien der Braunschweig.-Hannov. Maschinenfabriken erhielten ferner gegen Einbringung und Abtretung einer ihnen in Höhe von M. 1 150 250 zustehenden Forderung M. 1 075 000 Bernburger Aktien zum Kurse von 107 %, div.-ber. ab 1./7. 1908. Die Begebung der Aktien erfolgte mit der Verpflichtung für die Übernehmer, den Aktionären der Ges. davon den Betrag von M. 525 000 derart zum Bezuge und zwar zum Kurse von 108 % ohne Stück-Zs. für die Zeit bis 30./6. 1908 anzu- bieten, dass der Besitz von 2 jetzigen Aktien das Recht auf den Bezug einer neuen Aktie gibt; geschehen am 16.–30./6. 1908. Anleihe Bernburg: M. 450 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1899, rückzahlb. zu 103 %, 250 Stücke (Nr. 1–250) à M. 1000 u. 400 (Nr. 251–650) à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. von 1½ % zuzügl. ersparter Zs. im Juni (zuerst 1900) auf 2./1.; ab 1./1. 1905 verstärkte oder gänzl. Tilg. mit 6 Monate Frist vorbehalten. Sicherheit: Erststellige Hypoth. von M. 460 000 auf den ca. 27 581 qm grossen Grundstücken zu gunsten des Bank hauses Gebr. Arnhold, Dresden. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke die gesetzl. Frist. Zahlst. wie bei Div. exkl. Gotha. Kurs Ende 1900–1911: 100, —–, 102, 101.25, 101, 102, 102, –, –, –, –, – %. Aufgel. durch die Zahlst. 4. 4. 1900 zu 100 %. Notiert in Dresden 7 u. Halle a. S.