Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1167 Norddeutsche Automobil- Motoren-Akt.-Ges. in Bremen, mit Zweigniederlassungen in Berlin, Hamburg, Breslau, Leipzig u. Hannover. Gegründet: 17./5. 1906; eingetragen 14./6. 1906. Gründer: Comp. Parisienne des Voitures Electriques (Procédés Kriéger) societé anonyme, Paris; Deutsche National- bank, Nordd. Masch.- u. Armaturen-Fabrik G. m. b. H., Bremen; Georg Plate, Bankier Friedr. Hincke, Bremen. Die Ges. übernahm die Kriéger-Automobil-A.-G. in Berlin. Die Comp. Parisienne des Voitures Electriques (Procédés Kriéger) Société anonyme in Paris brachte folgende Einlagen ein: a) Sie übertrug auf die Ges. ihre sämtl. Patente für das Deutsche Reich, das System Kriéger betreffend, nämlich: Nr. 87 401 Strassenfahrzeug mit elektr. Betrieb, ferner Nr. 103 967, 98 599, 108 929, 109 339, sowie Nr. 152 106 elektr. Kraftwagen u. Nr. 168 700; b) sie räumt der Ges. ein Vorkaufsrecht auf diejenigen Auslandspatente des Systems Kriéger ein, welche noch nicht vergeben sind. Die Pariser Ges. erhielt dafür M. 450 000 in Aktien der Bremer Ges. gegen Erstattung der Stempel- u. Emiss.-Kosten im Betrage von Zweck: Herstellung u. Verkauf von elektr. Masch. u. Apparaten, Gasmotoren u. Kraft- fahrzeugen jeglicher Art. Betrieb aller nach dem Ermessen des A.-R. damit in Verbindung stehender Geschäfte, sowie Beteiligung an anderen Unternehmen, auch Bau gleisloser elektr. Bahnen. Die Ges. errichtete einen Fabriksneubau, der im Laufe der J. 1907 u. 1908 bezogen wurde; in der Zwischenzeit war von der Norddeutschen Masch.- u. Armaturenfabrik eine Provisor. Werkstatt gemietet. Kapital: Bis 1912: M. 3 032 000 in 2814 Vorz.-Aktien u. 218 St.-Aktien. Urspr. M. 2 250 000 in 2250 Aktien à M. 1000. Das Geschäftsjahr 1907/08 schloss mit einem Verlust ab, der sich unter Hinzurechnung des Verlustes aus 1906/07 von M. 56 573 und unter Berücksichtigung der notwendigen Abschreib. im Betrage von M. 175 356 auf M. 342 256 belief. Die G.-V. v. 27./2. 1909 beschloss zur Tilg. der Unterbilanz bezw. zur Sanierung der Ges. über- haupt die Herabsetzung des A.-K. von M. 2 250 000 auf M. 1 125 000 durch Zus. legung der Aktien 2: 1, sowie gleichzeitige Erhöhung des A.-K. bis zum Betrage von M. 1 125 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien, div.-ber. ab 1./10. 1908, zu pari. Auf je eine als gültig geblieben abgestempelte St.-Aktie konnte eine Vorz.-Aktie bezogen werden. Jede St.-Aktie, auf welche das Bezugsrecht auf eine Vorz.-Aktie ausgeübt, wurde als Vorz.-Aktie abgestempelt und erhielt die für die Vorz.-Aktien aufgeführten Vorzugsrechte. Auf M. 907 000 abgest. St.- Aktien wurde dieses Bezugsrecht auf Vorz.-Aktien ausgeübt. A.-K. somit M. 2 032 000 in 1814 Vorz.-Aktien u. 218 St.-Aktien. Die Vorz.-Aktien erhalten aus dem Reingewinn eine Vorz.-Div. bis zu 6 % mit Nachzahl.-Anspruch. Nach Bezahlung der vorerwähnten Div. auf die Vorz.- Aktien wird auf die St.-Aktien eine Div. bis zu 4 % verteilt. Der dann verbleibende Gewinn wird zu gleichen Teilen unter die Aktien beider Gattungen nach dem Aktienbetrage verteilt. Bei Auflös. der Ges. werden aus der Masse vorweg auf die Vorz.-Aktien die etwaigen rück- ständigen Div. und der Nennbetrag der Aktien, sodann auf die St.-Aktien der Nennbetrag derselben bezahlt. Der dann verbleibende Überschuss wird zu gleichen Teilen unter die Aktien beider Gattungen verteilt. Zur Erweiterung der Anlagen beschloss die a. o. G.-V. v. 27./9. 1909 Erhöhung des A.-K. von M. 2 032 000 (auf M. 3 032 000) in 1000 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1909, begeben zu pari. Aus dem Erlös dieser Erhöhung wurde auch der Erwerb der elektrotechnischen Abteil. der Norddeutschen Masch.- u. Armaturenfabrik G. m. b. H. bestritten. Durch Ausgabe von Vorz.-Aktien lt. G.-V. v. 27./2. 1909 sind der Ges. neue Mittel im Betrage von M. 907 000 zugeflossen; ferner verblieb nach Abzug von Stempelkosten ein buchmässiger Überschuss von M. 1 104 002. Dieser wurde zur Tilg. des Patentkontos, zum Ausgleich des Verlustes per 1907/08 sowie zu a. o. Abschreib. verwandt. Von dem ver- bleibenden Rest von M. 161 309 dienten M. 132 858 zur Deckung des Fehlbetrages pro 30./9. 1909 sowie M. 28 451 zum Vortrag auf neue Rechnung. 1909/10 schless nach M. 347 596 Abschreib. mit einem neuen Verlust von M. 311 914 ab, der sich 1910/11 um M. 87 527 auf M. 399 441 erhöhte. Die G.-V. v. 15./2. 1912 beschloss deshalb eine neuerliche Sanierung der Ges. bezw. die Herabsetzung des A.-K. (M. 3 032 000) durch Zus. legung der M. 218 000 St.-Aktien im Verhältnis von 2: 1 u. Vernichtung von 2 St.-Aktien auf M. 2 922 000 u. Gleich- stellung der zus. gelegten St.-Aktien mit den Vorz.-Aktien. Weitere Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung der alsdann vorhandenen M. 2 922 000 Aktien im Verhältnis von 3: 2 um M. 974 000 auf M. 1 948 000 u. zur Beschaffung neuer Betriebsmittel die Wiedererhöhung des A.-K. von bis zu M. 1 000 000 durch Ausgabe von auf den Inhaber lautenden Vorz.-Aktien von je M. 1000 mit 6 % Vorz.-Div. u. vorzugsweiser Befriedigung aus dem Liquidationserlös. Umwandlung der St.-Aktien, auf welche Vorz.-Aktien bezogen werden, in Vorz.-Aktien. Hypotheken: M. 1 600 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1911: Aktiva: Grundstück 319 224. Gebäude 971 000, Masch. 719 514, Werkzeug 333 358, Geräte 107 030, Mobil. 37 839, Modelle 54 400, Fuhrwerk 160 910, Gleis- anlage 32 500, elektr. Anlage 113 850, Dampfkesselheiz.- u. Eeitungsanlage 125 700, Patente 2, Garage 9580, Kassa 6139, Wechsel 101 365, Kaut. 6967, Effekten u. Beteilig. 248 900, Debit. 1069 584, Versich. 14 561, vorausbez. Zs. 6548, fertige Wagen u. Chassis 834 379, fertige Boots- motore 197 415, Rohmaterial. u. Halbfabrikate 2 382 966, Verlust 399 441. – Passiva: Stamm- Aktien 218 000, Vorz.-Aktien 2 814 000, Hypoth. 1 600 000, Akzepte 43 775, Kredit. 3 577 402. Sa. M. 8 253 177. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 311 914, Gen.-Unk. 392 496, Zs. 223 781