1188 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Dresdner Gasmotoren-Fabrik vorm. Moritz Hille in Dresden. Gegründet: 29./9. bezw. 7./12. 1892; eingetr. 22./12. 1892. Die Ges. übernahm die von Moritz Hille im Jahre 1884 gegr. u. im Jahre 1888 bedeutend erweiterte Gasmotorenfabrik. Kaufpreis M. 1 005 447. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905 Ankauf der Masch.-Fabrik u. Eisengiesserei von A. Kühnscherf jr. (früher F. Wachsmuth) in Dresden. Zweck: Herstellung u. Verkauf von Gas-, Petroleum- u. anderen Motoren, deren Bestand- teilen und verwandten Artikeln. Umsatz 1901–1911: M. 1 058 248, 1 300 055, 1 653 774, 1 817 138, 3 092 563, 2 870 076, 3 287 593, 3 045 410, ca. 2 900 000, ?, 2. In dem in Dresden an der Chemnitzer-, Eisenstuck- u. Nossenerstr. geleg. Stammwerk, welches einen Flächeninhalt v. 7600 qm hat. werden als Spezialität Sauggasmotoreu. Anlagen, Gas-, Petroleum-, Spiritus-, Benzin- Naphtha- u. Erginmotoren u. Lokomobilen, sowie komplette Transmissionsanlagen hergestellt. Zum Betriebe der vorhandenen Arbeitsmasch. usw. dient eine 120, 50 u. 40 PS Dowson-Gasmotoren- Anlage. 350 Beamte u. Arbeiter. Das in Dresden-Friedrichstadt, Vorwerkstr. 8, gelegene Werk der Abteilung A. Kühnscherf jr. hat einen Flächeninhalt von 10 400 qm. In der Eisengiesserei wird in der Hauptsache Guss für eigenen Bedarf sowie für fremde Rechnung erzeugt, in der Maschinenfabrik werden als Spezialität Personenaufzüge mit patentierter elektrischer Druckknopfsteuerung sowie Aufzüge aller Arten für gewerbliche Zwecke hergestellt. Die Betriebskraft besteht aus einer 165 PS u. einer 120 PS Sauggasmotoren-Anlage. 270 Beamte u. Arb. Ab 1./12. 1909 wurde das Jacobiwerk in Meissen gegen eine Barzahl. von M. 507 917 übernommen. Ausserdem übernahm die Hille-Ges. die Hypoth.-Schuld des Jacobiwerkes von von M. 224 000. Die Hille-Ges. fabriziert in den vom Jacobiwerk erworbenen Anlagen einige bisher von dieser Ges. vertriebene Artikel weiter u. hat hierzu die Fabrikation einiger neuer Artikel aufgenommen. In der Hauptsache befasst sich dieses Werk mit der Herstell. von Masch. für die Fein- u. Grobkeramik, Wasserturbinen, Transmissionsanl., Eisenkonstruktionen u. Guss für eigenen Bedarf, sowie für fremde Rechnung. Die Betriebskraft besteht aus einer 285 HP Dampfmasch. u. Kesselanlage u. einer ca. 40 HP Wasserkraft. Das Meissener Werk hat einen Flächeninhalt von 55 000 qm; 245 Beamte u. Arb. An Zugängen auf allen Werken sind 1905–1911 M. 107 388, 67 160, 104 700, 63 530, 111 733, 208 231, 315 694 aufgewendet worden. Wegen Übernahme der Dresdner Bohrmasch.-Fabr. vorm. Bernh. Fischer & Winsch im J. 1911 siehe bei Kap. Diese Abteil. fabriziert Bohrmasch. jeder Art für Metallbearbeit., insbes. moderne Schnellbohrmasch., zentrisch spannende Zweibacken-Futter für Bohrmasch., sowie Drei- u. Vier- backen-Futter für Drehbänke. Die in Dresden-A., Zwickauerstr. 41, 43 u. 45 belegenen Grund- stücke dieser Abteil. umfassen 8160 qm. Zum Betrieb sind an Dampfmasch. vorhanden: eine 89PS Zylinder-Dampfmasch. mit Meierscher Expansion, eine 120 Ps Dampfmasch. mit Ventilsteuerung, ein Siederohr-Dampfkessel mit 64 qm Heizfläche, ein Cornwall-Kessel mit 75 qm Heizfläche u. eine Überhitzungsanlage. Die elektr. Licht- u. Kraftanlage der Fabrik besteht aus 1 Licht-Dynamo- Masch. u. 1 Akkumulatorenbatterie, welche 33 Bogenlampen u. 700 Glühlampen speist, u. 1 Compound-Dynamomasch., welche 33 Elektromotoren treibt. Weiter befinden sich in den Fabrik 360 moderne Arbeitsmasch. 12 Laufkrähne etc.; z. Z. ca. 400 Arb. u. Beamte. Kapital: M. 3 600 000 in 645 Aktien (Lit. A Nr. 1–535, 541–650) und 150 Aktien (Lit. B Nr. 201–350), 305 Aktien (Lit. C Nr. 1–305) von 1903, 900 Aktien (Lit. D Nr. 1–900) von 1904, 500 Aktien (Lit. E Nr. 1–500) von 1909 u. 1100 Aktien (Lit. F Nr. 501––1600) von 1911, sämtlich à M. 1000. Alle Aktien lt. G.-V. v. 19./12. 1903 gleichgestellt, während bis dahin die Aktien Lit. B erst dann eine Div. erhielten, wenn an Lit. A eine solche von 5 % zur Ver- teilung gelangt war. Auf Beschluss der G.-V. v. 25./5. 1893 ist das urspr. A.-K. von M. 1 000 000 durch Vernichtung von M. 200 000 Aktien Lit. Bu. M. 5000 Aktien Lit. A auf M. 795 000 herab- gesetzt worden. Die G.-V. v. 19./12. 1903 beschloss zwecks Betriebserweiterung Erhöhung des A.-K. um M. 305 000 in 305 ab 1./1. 1904 div.-ber. Aktien, übernommen vom Dresdner Bank- verein zu 110 %, angeboten den Aktionären 3: 1 v. 15.–30./1. 1904 zu 115 %. Agio mit M. 23 046 in den R.-F. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 17./6. 1905 um M. 900 000 (auf M. 2 000 000) in 900 Aktien Lit. D mit Div.-Recht ab 1./7. 1905; M. 300 000 zu pari der neuen Aktien, sowie M. 150 000 bar dienten zum Ankauf der Giesserei von A. Kühnscherf jr. in Dresden, während der Dresdner Bankverein M. 160 000 zu 112.50 % u. M. 440 000 zu 130 % mit der Verpflicht. übernommen hat, die Einführung sämtl. Aktien an der Berliner Börse auf seine Kosten zu veranlassen u. den alten Aktionären M. 440 000 neue Aktien zu 135 % anzubieten dergestalt, dass auf 5 alte 2 neue Aktien bezogen werden können. Die Aufhebung der Vorz.-Rechte für die Aktien Lit. A ist auf diesen durch Stempelaufdruck kenntlich gemacht. Die a. o. G.-V. v. 23./12. 1909 beschloss nochmalige Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 2 500 000) in 500, ab 1./1. 1910 div.-ber. Aktien, übernommen von der Mitteldeutschen Privatbank zu 135 %, angeboten den alten Aktionären 4: 1 v. 3.–17./1. 1910 zu 140 %. Aufgeld mit M. 135 000 in R.-F. Die G.-V. v. 25./4. 1911 beschloss die Dresdner Bohrmaschinenfabrik vorm. Bernh. Fischer & Winsch in Dresden als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation nach dem Stande v. 1./7. 1910 zu übernehmen. Die Hille-Ges. gewährte den Aktionären der Dresdner Bohrmaschinenfabrik nom. M. 600 000 neue, ab 1./1. 1911 div.-ber. Aktien für deren M. 800 000 betragendes A.-K. in der Weise, dass auf je 4 Stück Bohrmaschinenfabrikaktien 3 Stück neue Hille-Aktien eingetauscht werden konnten. Die Dresdner Bohrmaschinenfabrik, die den Bau von Spezialmasch. pflegt und in ihren beschränkten Räumen mit Aufträgen überhäuft ist, wird als besondere Abteil. weitergeführt und ein Teil dieses Betriebes auf das