Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1191 Actiengesellschaft Neusser Eisenwerk vorm. Rudolf Daelen in Düsseldorf-Heerdt. Gegründet: 22./3. 1898 mit Wirkung ab 1./12. 1897. Übernahmepreis M. 953 000. Grün- dung siehe Jahrg. 1899/1900. Zweck: Betrieb eines Giesserei- u. Maschinenfabrikationsgeschäfts, insbesondere Fort- führung des Neusser Eisenwerkes Rudolf Daelen in Heerdt unter Übernahme der dazu ge- hörigen 3 ha 4 a 27 qm grossen Grundstücke u. Gebäulichkeiten, Masch., Vorräte, Verträge etc. Das Eisenwerk wurde im Jahre 1869 vornehmlich zur Herstell. gusseiserner Röhren erbaut. Seitdem hat es unter Beibehaltung u. fortwährender Vergrösserung der Rohrgiesserei die Fabrikation von Masch. in grösserem Umfange mit aufgenommen u. fabriziert als Specialität Masch. u. Apparate für Berg- u. Hüttenwerke, als Scheren, Richtmasch. Walzenstrassen, hydraulische Pressen, Kräne u. Aufzüge, sowie Pumpmasch. u. Accumulatoren für hohen Druck. Neu- u. Umbauten fanden 1907/09 statt. Für Neuanlagen u. Anschaffungen ausge- geben 1901–1909: M. 128 515, 51 006, 26 058, 15 632, 17 725, 40 844, 146 318, 214 991, 369 437. 1911: M. 92 458. Arb. ca. 300 Mann. Produktion der Giesserei 1910 u. 1911: 5651, 5038 t. Der Abschluss für 1905 ergab M. 99 398 Betriebsüberschuss, dagegen erforderten Zs. M. 26 544, Unk. M. 64 242, Delkr.-Kto M. 12 000, Abschreib. M. 57 625, so dass ein weiterer Verlust von M. 61 013 entstand, wodurch sich der Fehlbetrag von M. 305 082 auf M. 366 095 erhöhte. Wegen Sanier. s. bei Kap. Kapital: Bis 1912: M. 1 000 000 in 1000 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien. Zur Beseitigung der Unterbilanz (Ende 1905 M. 366 095), sowie zwecks Abschreibung u. Rückstellungen beschloss die G.-V. v. 15./6. 1906 Zusammenleg. des A.-K. im Verhältnis 2:1 (Frist 15./12. 1906), sowie Ausgabe von neuen 6 % Vorz.-Aktien bis M. 500 000 mit Div.-Recht ab 1./1. 1906, auf welche den Aktionären ein Bezugsrecht in der Weise ein- geräumt wurde, dass je 1 nach der Zus. legung weiter bestehende alte Aktie das Anrecht gewährte, gegen Zuzahlung von M. 100 auf diese u. gegen Einzahlung von weiteren M. 1000 mit Stück-Zs. eine neu auszugebende Vorz.-Aktie über M. 1000 zu beziehen, wobei die alte Aktie selbst in eine Vorz.-Aktie umgewandelt wurde. Bezogen wurden auf diese Weise 280 Vorz.-Aktien, ausserdem wurden 500 Vorz.-Aktien zu 105 % ausgegeben, sodass das A.-K. wieder M. 1 000 000 betrug, u. zwar in 780 Vorz.-Aktien u. 220 St.-Aktien. 23 Aktien, die an Stelle von 46 nicht eingereichten Aktien neu ausgegeben, wurden zum Preise von M. 261 für das Stück, zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1906 verkauft. Die Vorz.-Aktien geniessen Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Die G.-V. v. 17./6. 1907 beschloss Umwandlung der 220 St.-Aktien in Vorz.-Aktien; gegen Zahlung von M. 1100 u. Einlieferung einer St.-Aktie konnten 2 Vorz.-Aktien bezogen werden. Da das Bezugsrecht nicht auf den vorgesehenen Mindestbetrag von M. 110 000 ausgeübt worden ist, so wurde der Beschluss v. 17./6. 1907 hinfällig. Die G.-V. v. 25./6. 1909 beschloss Herabsetzung des M. 1 000 000 betragenden A.-K. zwecks Beseitigung der Unterbilanz (Ende 1908 M. 143 671) auf M. 853 000 in der Weise, dass unter Vernichtung von 1 St.-Aktie die verbleibenden 219 St.-Aktien 3:1 zus. gelegt werden (also Herabsetzung um M. 147 000); Frist 30./11. 1909. Die zus.gelegten Aktien wurden den Vorz.- Aktien gleichgestellt. Auch genehmigte die G.-V. v. 25./6. 1909 die Wiedererhöhung des herab- gesetzten A.-K. auf M. 1 000 000 durch Ausgabe von 147 neuen, den übrigen Aktien gleich- berechtigten Aktien zu M. 1000 (M. 147 000), sowie die Ausgabe von M. 400 000 durch Hypoth. auf das verhypothezierbare Vermögen der Ges. sichergestellten Teilschuldverschreib. Die Vorrechte der Vorz.-Aktien sind durch Gleichstellung aller Aktien hinfällig geworden. Für 1909 ergab sich ein neuer Verlust von M. 112 960, für 1910 ein solcher von M. 132 130, für 1911 ein solcher von M. 578 532, somit jetzt Gesamtverlust M. 823 621. Zur Tilg. dieser Unterbilanz bezw. zur finanziellen Aufrichtung der Ges. schlug die Verwalt. der G.-V. v. 27./4. 1912 folgendes vor: a) Zuzahlung von M. 900 auf jede Aktie u. Zus. legung der Aktien, auf welche diese Zuzahlung nicht geleistet wird, nach dem Verhältnis von 10: 1, unter entsprechender Herabsetzung des A.-K.; b) Erhöhung des A.-K. auf insges. M. 1 500 000 durch Ausgabe neuer Aktien; c) Ausgabe von M. 600 000 hypoth. sichergestellten Teilschuld- verschreib. chinter den schon ausgegebenen). Die Firma soll in „Eisenwerk Heerdt, Akt.- Ges.“ umgewandelt werden. Hypoth.-Anleihe: M. 378 000 in Oblig. von 1909 (siehe oben). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Neuss, Düsseldorf od. Köln, 1 A. =1 Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div. an Aktien. vom Ubrigen bis 10 % vertragsm. Tant. an Dir., bis 5 % an Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 6000), Rest weitere Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstücke 137 181, Fabrikgebäude 575 932, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 136 838, Anschlussgleise 38 854, Gas- u. Elektr.-Anlage 2000, Masch. 354 475, Werkgeräte 130 923, Modelle 55 321, elektr. Anlagen 159 662, Mobil. 12 868, Fuhr- geräte 5655, Patente u. Lizenzen 3430, Wohlfahrtsanlagen 8459, Kassa 1222, Wechsel 1665, Girokto 2358, Postscheck 2330, Debit. 516 238, Effekten 10 905, Feuerversich. 1500, Avale 16 000, Beteilig. bei Syndikaten 500, Oblig.-Kosten 12 000, Vorräte: a) Waren 322 844, b) Material 106 773, Verlust 823 621. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Oblig. 378 000, Bank-Kredit. 1 743 116, lauf. Kredit. 150 356, Akzepte 19 143, Delkr.-Kto 119 190, Avale 16 000, rückständ. Löhne 9077, Unterstütz.-F. 3310, unerhob. Div. 300, Erlös f. versteigerte Aktien 1067. Sa. M. 3 439 560. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 245 089, Handl.-Unk. 230 237, Zs. 99 690, Reparat. 7444, Abschreib. 102 802, do. auf Waren-, Vorräte- u. Inventur-Verlust 144 957,