Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. 1281 Schiffswerfte und Maschinenfabrik (vormals Janssen & Schmilinsky) A.-G. in Hamburg-Steinwärder, Schanzenweg 17. Gegründet: 24./8. 1888. Übernahme der seit 1858 besteh. Firma Janssen & Schmilinsky f. M. 530 000. Die Ges. übernahm auch die beiden Kammer-Kontrakte über die vom Hamb. Staate gepachteten, zum Geschäftsbetrieb benutzten Grundstücke Schanzenweg 15, ohne der Firma eine besond. Entschädig. für die Abtretung zu leisten. Zweck: Bau u. Reparatur von Schiffen, Masch. u. Kesseln; Spez.: Fluss- u. Küsten- fahrzeugen. Im J. 1911 wurden 5 Schleppdampfer mit zus. 1850 P8. abgeliefert, ferner 2 Kessel u. 8 Lichtmaschinen mit zus. 660 effektiven PS. Für 1912 hat die Ges. 6 Schlepp- dampfer mit zus. 2500 indizierten PS. u. ausserdem 10 Masch. von zus. 890 eff. PS. im Bau. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000. Anleihen: I. M. 350 000 in 4½ % Prior.-Oblig. von 1888, Stücke à M. 300, 1000, 5000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1889 durch jährl. Ausl. (mind. M. 7000) im April auf 1./7. Sicher- heit: Das A.-K. u. die Fabrik mit Inventar (eine Hypoth.-Eintragung war untunlich, da die Fabrik auf gepachtetem Grunde erbaut ist). In Umlauf Ende 1911 M. 77 700. II. M. 200 000 in 5 % Oblig. lt. G.-V. v. 23./7. 1910 behufs Vergrösserung der Fabrikan- lagen, Bau eines neuen Patentslips etc. Stücke à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./10. 1916 mit jährl. M. 14 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 3000), vom Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Gebäude 104 539, Patentslip I 1, do. II 109 666, Kran- u. Vorsetzen 12 500, Inventar 236 126, Modelle 7500, Assekuranz 5341, Staatspap. u. Effekten 52 675, Vorräte an Waren u. Arbeitsprodukten 208 510, Debit. 204 642, Bankguth. u. Kassa 19 270. – Passiva: A.-K. 300 000, 4½ % Anleihe 77 700, 5 % do. 200 000, do. Zs.-Kto 4904, Akzepte 42 491, R.-F. 17 000, Delkr.-Kto 7000, Arb.-Unterst.-F. 3000, Kredit. 288 218, Div. 15 000, Tant. an Dir. 1757, Vortrag 3703. Sa. M. 960 775. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Grundstückspachten u. Abgaben 16 763, Assekuranz- prämien 2476, gesetzl. Arbeitervers. 10 692, Betriebsmaterial u. Reparaturen 46 915, Kohlen 19 825, Saläre 77 486, Gen.-Unk. 20 682, Prioritätsoblig. u. allg. Zs. 15 932, Kursverlust 310, Abschreib. 53 600, Reingewinn 24 010. – Kredit: Vortrag 3674, Waren 285 023. Sa. M. 288 698. Dividenden 1888–1911: 10, 10, 9, 10, 6, 2, 2, 5½, 2, 5, 4, 5, 0, 0, 3½, 4, 5, 4, 6, 6, 0, 0, 0, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: K. A. Zirn. Prokuristen: Ph. Dreckmann, J. O. Früchtenicht (kollektiv). Aufsichtsrat: Vors. Kurt Mertens, Hugo Cornelsen, C. Matthaei, Rich. Mauersberg. Zahlstellen: Hamburg: Hartwig Hertz Nachf. bis 31./5. jed. Jahres, dann Gesellschaftskassc.' Vulcan-Werke Hamburg u. Stettin Akt.-Ges. in Hamburg und Stettin-Bredow. (Firma bis 1912: Stettiner Maschinenbau-Act.-Ges. Vulcan.) Gegründet: 29./1. 1857, landesh. genehm. 9./3. 1857; eingetr. 29./4. 1862. Hauptsitz bis 1911 in Stettin. Firma wie oben geändert lt. G.-V.-B. v. 11/5. 19 Zweck: Schiff- u Maschinenbau u. jeder dazu dienliche Hilfsbetrieb. Zur Erreichung u. Förderung dieses Zweckes ist die Ges. berechtigt, Unternehm., die zu ihren Geschäftszweigen in Beziehung stehen, zu betreiben u. sich daran in jeder Form zu beteiligen, Grundstücke, Gebäude, Schiffe, Masch. u. deren Teile sowie Rohstoffe u. sonstige Gegenstände zu erwerben u. zu veräussern, zu pachten u. zu verpachten. Die Ges. betreibt in Stettin u. in Hamburg in grossem Umfange den Bau u. die Reparatur von Schiffen u. Lokomotiven jeder Art, sowie den Bau von mobilen u. stationären Dampfmasch., Dampf- u. Wasserturbinen, Zentrifugal- pumpen, Föttinger-Transformatoren u. Indikatoren etce. Die Stettiner Fabrik anlagen liegen am linken u. rechten Oderufer im Stadtbezirk Stettin-Bredow und bedecken einen Flächenraum von 26 ha 95 a 58 qm. Das Werk ist modern eingerichtet, hat 7 Hellinge für den Grossschiffbau nebst 2 Schwimmdocks; zur Maschinen-Fabrik gehört eine eigene Giesserei und eine grosse Schmiede. In nächster Nähe der Fabrik sind in einem eigenen Beamtenwohnhaus diejenigen Personen domiziliert, welche im Falle eines Brandes zuerst einzugreifen haben. An Wohlfahrtseinrichtungen hat die Ges. für die Werks- angehörigen u. deren Familien eine grosse Badeanstalt u. ein Kinderheim (Spielschule) im Vororte Bredow errichtet u. eine Beamten-Pensionskasse ins Leben gerufen. – In der G.-V. v. 30./8. 1905 ist der Entschluss der Verwaltung genehmigt worden, in Hamburg Fabrik- anlagen zu errichten, um wegen der an der Nordsee zu vergebenden Schiffsbauten u. Schiffs- reparaturen an einem mit günstigen Wasserverhältnissen ausgestatteten Platze zur Stelle zu sein. Die Hamburger Fabrikanlagen liegen im Hamburger Freihafen auf einem zunächst bis zum 1./1. 1958 vom Hamburger Staat gepachteten Gelände. Grundzüge des Vertrages: Die Hamburger Finanzdeputation vermietet dem Vulcan eine etwa 22 ha grosse Fläche, belegen auf Ross, auf die Dauer von 50 Jahren. Hamburg hat Hafenerweite- rungen mit einer Wassertiefe von 9,8 m bei Hochwasser staatsseitig u. für Staatsrechn. her- stellen, auch die Ufer des Hafens mit Kaimauern versehen zu lassen. Als jährl. Miete hat die Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913. I. 81