1282 Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. Ges. 50 Pfg. pro qm für die ersten 25 Vertragsjahre u. 70 Pfg. pro qm für die weiteren 25 Vertragsjahre zu bezahlen. Die staatsseitig für die erstmalige Ausbaggerung der Dock- gruben, die Kaimauern, die 4 Duc d'Alben vor dem Werftplatze nebst Wassertreppe u. Ponton, sowie die Anfahrt von der Strassenseite aufgewandten, auf M. 2 004 500 veranschlagten Kosten sind mit 4½ % jährl., also mit M. 90 202. 50 zu verzinsen. Verlängerung des Pacht- verhältnisses kann auf Antrag erfolgen; es ist der Ges. vertraglich zugesichert worden, dass ihr in einem solchen Falle keine ungünstigeren Bedingungen auferlegt werden, als derzeit anderen ähnlichen Betrieben im Freihafengebiete vom Hamburger Staate gestellt werden. Der Hamburger Betrieb der Ges. bedeckt einen Flächenraum v. 22 ha 68 a 62 qm. Die Werkstätten sind seit 1909 vollendet u. mit allen Einrichtungen der modernen Technik aus- gerüstet. Zurzeit sind 2 grosse Schwimmdocks in Betrieb u. von den Hellingeanlagen stehen zunächst 2 grosse Hellinge zur Aufnahme von Schiffen zur Verfügung. An grösseren Objekten sind 1911 bezw. bis Ende März 1912 fertiggestellt u. abgeliefert worden: 15 Hochsee-Torpedoboote für die Kaiserl. Deutsche Marine, der Frachtdampfer „Steiermark- f. Hamburg-Amerika Linie u. der Seetransportdampfer „Vulcan-. Ausser den Masch. u. Kesseln für die abgelieferten u. noch im Bau befindl. Schiffe u. Lokomotiven wurden fertiggestellt: div. Kesselteile für die Torpedoboote 91–94 für die Kaiserliche Werft, Wilhelmshaven, 4 Yarrow-Kessel und 5 Verdampferanlagen für das Königlich Griechische Marine-Ministerium, 6 Schiffskessel verschiedene Systeme, 1 Lokomotivkessel, 4 Rauchröhren-Uberhitzer, 2 Dampfpumpen, 1 Zentrifugalpumpe, 4 automatische Schaufel- fräsmaschinen, 29 Torsionsindikatoren, System Dr. Föttinger, 1 Föttinger-Transformator, ferner 91 Lokomotiven und 10 Tender. In Arbeit befindlich sind noch geblieben bezw. bis Ende März 1912 neu hinzugekommen: Die Linienschiffe „Friedrich der Grosse“ und „Ersatz Kurfürst Friedrich Wilhelm'', der kleine Kreuzer „Breslau“' sowie 6 Hochseetorpedo- boote (3 inzwischen abgeliefert) für die Kaiserl. Marine; der grosse transatlantische Passagier- dampfer „Imperatoré“ u. ein Fracht- u. Passagierdampfer für die Hamburg-Amerika Linie; 2 Fracht- u. Passagierdampfer für Nordd. Lloyd; 1 Fracht- u. Passagierdampfer für Hamburg- Südamerik. Dampfschiffahrts-Ges.; 1 Fracht- u. Passagierdampfer für Det Forenede Dampskibs- Selskab Aktieselskab, Kopenhagen; der Fracht- u. Passagierdampfer „Prinz Eitel Friedrich“ für die Neue Dampfer-Comp., Stettin; 2 Eisenbahndampffähren für die Baudeputation, Sektion für Strom- u. Hafenbau, Hamburg; das Flusskanonenboot „Hsin-Pei“ für die Kaiserl. Chinesische Marine; Schiffsturbinen u. Masch.-Anlagen für 6 Torpedoboote für die Kaiserl. Russische Marine, sowie verschied. Schiffskessel, eine stationäre Dampfturbinenanlage mit Föttinger-Transformator, eine Turbogeneraftoranlage, eine Turbogebläseanlage u. eine Kom- Pressormasch., ein grosses Schwimmdock für eigene Rechnung, ausserdem 46 Lokomotiven. Der Wert der im J. 1912 bis April bereits abgelieferten u. z. Z. in Arbeit befindl. Aufträge beträgt etwa M. 90 000 000. Fakturawert der Abliefer. 1900–1911: M. 40 139 029, 26 792 869, 17 470 530, 37 511 688, 17 152 817, 24 408 138, 30 075 488, 39 512 448, 24 318 161, 36 537 160, 22 598 011, 29 548 030. Die höchste Arb.-Zahl während des J. 1911 betrug in Stettin 6141, in Hamburg 5408 (11 549 insgesamt), die niedrigste in Stettin 5726, in Hamburg 2990, welche an Lohn M. 14 263 585 erhielten. Im April 1912 waren in Hamburg u. Stettin zus. 1075 Beamte u. 12 000 Arb. beschäftigt. In ihrem Geschäftsbericht für 1911 bemerkt die Ges. folgendes: Es sind den Schiffs- werften zwar reichliche Aufträge zugeflossen, aber diese Aufträge wurden — besonders bei ganz grossen Schiffen – zu Preisen vergeben, die in der Regel nur die Selbstkosten der Werften deckten oder nicht einmal erreichten. Nicht dem Ergebnis des J. 1911 sei es zu danken, wenn der Vulcan im Gegensatz zu anderen Schiffsbauges. eine befriedigende Div. gewähren könne, sondern den Überschüssen aus der Masch.-Fabrik u. der Vorsorge aus einer vergangenen Zeit. Diese Grundlagen sollen der Ges. helfen, über die noch ungesunde Zeit im Schiffbaugewerbe einigermassen hinwegzukommen. Der Bau der neuen sehr grossen u. gegen früher wesentl. veränderten Schiffstypen verlange in jedem einzelnen Falle erhebliche Kapitalaufwendungen durch notwendig werdende Ergänzungen u. Umbauten der Werfte. Kapital: M. 15 000 000 in 12 600 St. Aktien Lit. B (Nr. 9001–21 600) a M. 1000 = M. 12 600 000 u. 4000 St.-Aktien (Nr. 5001–9000) à Thlr. 200 = M. 600 = M. 2 400 000, sämtl. gleichber. Das urspr. A.-K. von M. 3 000 000 in St.-Aktien (Nr. 1–5000) à Thlr. 200 = M. 600 wurde im Jahre 1865 reduziert auf M. 2 400 000 durch Herabsetzung des Nominal- betrages der Aktien auf Thlr. 160 = M. 480 und 1887 in 2400 St.-Aktien Lit. B à M. 1000 umgewandelt, nachdem 1886 M. 1 200 000 St.-Aktien Lit. B à M. 1000 waren. Weitere M. 2 000 000 gleicher Aktien à M. 1000 wurden lt. G.-V.-B. v. 19./7, 1890 emittiert, und zwar 1890 und 1891 je M. 1 000 000. Von den Prior.-Aktien 1867 und 1874 je 1250 Stück à Thlr. 200 = M. 600 und 1885 1500 Stück à M. 600 begeben; letztere den Aktionären zu 120 % angeboten. Demgemäss betrug das A.-K. Ende 1901 M. 8 000 000 in M. 2 400 000 in 4000 St.-Prior.-Aktien à M. 600 und M. 5 600 000 in 5600 St.-Aktien à M. 1000. Die St.-Prior.-Aktien hatten bislang bei der Gewinnverteilung ein Vorrecht auf 5 % Div. event. mit Nachzahlungsrecht, ferner bei Liquidation der Ges. auf Vor- einlösung vor den St.-Aktien. Die G.-V. vom 16. Mai 1900 beschloss Umwandlung der 4000 Prior.-St.-Aktien in St.-Aktien und Gleichstellung derselben mit den St.-Aktien Lit. B unter Fortfall genannter Vorrechte (mit Wirkung ab 1. Jan. 1900). Als Ent- sechädigung für den Verzicht auf ihre Vorrechte sind den Inhabern der St.-Prior.-Aktien 6 % des Nennwertes = M. 36 gewährt worden. Die St.-Prior.-Aktien sind nicht durch lleue Stücke ersetzt, sondern haben den Stempel erhalten: „Laut G.-V.-B. vom 16. Mai 1900