Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. 13903 1906: M. 1 320 000 (Reingew. M. 110 000), 1907: M. 2 175 000 (Reingew. M. 278 000) stets nach Vornahme der üblichen Abschreib. Statutänd. 12./1., 15./3. u. 24./6. 1909, 6./8. 1910. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Erzeugnissen der Feinmechanik, insbes. Phonographen, Sprechmaschinen, Kinematographen u. Automaten. Umsatz 1908–1911: M. 2 600 000, 4 035 000, 6 520 000, 7 400 000. Die Ges. betreibt ihr Unternehm. in dem Fabrikgebäude, Grosse Frankfurter Strasse 137, genannt „Choné's Industriepalast“ in Berlin. Die völlig zusammen- hängenden Räume haben gegenwärtig eine Ausdehn. von ca. 11730 qm, Miete hierfür zurzeit M. 83 325 jährl. Zahl der Arb. durchschnittl. 700. Der Antrieb der Masch. – Drehbänke, Bohr- masch., Fraismasch., Pressen, Schneidemasch. u. a. – ist ein elektr. mittels 15 Motoren von zus. 130 PS. Die Fabrikation erstreckt sich hauptsächl. auf die Herstell. von Erzeugnissen der Fein-Mechanik, insbesondere von Sprechmaschinen, Automaten und Diktiermaschinen (Parlograph), die in ihren wesentlichen Teilen im eigenen Betriebe hergestellt werden. Die Fabrikation erfolgt zum Teil nach patent. Verfahren, auf Grund dessen im Jahre 1911 etwa 15 % der Gesamtfabrikation hergestellt wurden. Von den 7 deutschen Patenten läuft 1 bis 1922, die anderen bis 1924 bezw. 1925. Von den 19 Auslands-Patenten laufen die meisten bis ungefähr zum J. 1924, einige bis 1928. Wegen Angliederung der Beka-Record- Akt.-Ges. siehe unten bei Kap. u. die folg. Ges. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, begeben zu pari; erhöht lt. G.-V. v. 12./1. 1909 um M. 250 000 in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, be- geben zu pari plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1908; Stempel u. Kosten trug die Ges. Die a. o. G.-V. v. 24./6. 1909 beschloss nochmalige Erhöhung um M. 250 000,. in 250 Aktien mit Div.- Ber. ab 1./1. 1909, übernommen von einem Konsort. zu 110 %. Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 6./8. 1910 um M. 750 000 (auf M. 2 000 000) durch Ausgabe von 750 neuen Aktien à M. 1000 mit halber Div.-Ber. für 1910. Von diesen neuen Aktien wurden dem Bankhause J. Loewen- herz in Berlin M. 400 000 zu 100 % u' einem Konsort. unter Führung der gleichen Firma M. 350 000, die zur Verstärkung der Betriebsmittel dienten, zum Kurse von 250 % mit Stück-Zs. seit 1./7. 1910 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre mit der Massgabe überlassen, dass M. 400 000 Aktien zum Erwerb der Aktien der Beka-Record-Akt.-Ges. Berlin dergestalt verwendet werden sollten, dass für 5 Aktien der Beka-Record-Akt.-Ges. mit Div.- Scheinen für 1910 2 Aktien der Carl Lindström Akt.-Ges. mit halber Div.-Ber. für 1910 u. je M. 20 für jede Beka-Aktie als Div.-Entschäd. für das erste Halbjahr 1910 gewährt wurden. Sämtliche M. 1 000 000 Aktien gingen auf diese Weise an die Lindström-Ges. über. Der Erwerb der Beka-Record-Akt.-Ges. erfolgte zur Ausschaltung der bestehenden gegenseitigen Konkurrenz u. zur Verbilligung u. Vereinheitlichung der Fabrikation. Aufgeld dieser Emiss. mit M. 454 750 im R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./8. 1911 um M. 1 500 000 (auf M. 3 500 000) in 1500 Aktien, div.-ber. für 1911 zur Hälfte, übernommen von dem Konsort. J. Löwenherz etc. in Berlin zu 130 %, angeboten den alten Aktionären im Sept. 1911 zu 240 %. Diese Emiss. erfolgte zum Zwecke der teilweisen Beschaffung der Mittel zur Er- werbung des Betriebes der Fonotipia Limited in London, die eine erstklassige Plattenmarke fabriziert. Von dem Kapital der Fonotipia Ltd., das nom. £ 70 000 in shares à £ 1 beträgt, hat die Lindström-Ges. bis Ende 1911 ausgegebenen £ 60 800 bis auf noch ausstehende 154 shares für den Gesamtpreis von M. 3 911 557.20 erworben. Als Entgelt für den Zwischen- gewinn von 110 % bei der Aktien-Emiss. hatte das Übernahme-Konsort. der Ges. s. Zt. die Fonotipia shares um M. 1 500 000 niedriger überlassen, als sein eigener Einstandspreis betrug. Nachdem die Zulassungsstelle an der Börse zu Berlin diesen Modus der Vergüt. auf den Einstandspreis in einem gleichliegenden Falle beanstandet hat, hat die Ges. um die Zulassung der jungen Aktien nicht zu erschweren, die von dem Konsort. gewährte Rückvergüt. von M. 1 500 000 dem ordentl. R-F. zugeführt und den der Ges. in Rechnung gestellten Preis der Fonotipia shares um den gleichen Betrag erhöht; ebenso hat die Ges. die von der Ges. gezahlten Bankprovis. von M. 180 000 dem Effekten-Kto belastet und dem R.-F.-Kto kreditiert. Beide Beträge sind in dem vorerwähnten Gesamtpreis für die shares von M. 3 911 557.20 enthalten Die Erwartungen, welche die Ges. an den Erwerb der Fonotipia shares geknüpft hat, haben sich erfüllt. Die Fonotipia verteilt nach sehr er- heblichen Reservestellungen für das Berichtsjahr 1911 eine Div. von 20 %, welche nach Abzug der engl. Einkommensteuer mit M. 233 729.70 in der Lindström-Bilanz in Erscheinung tritt. Besonders hat zu dem günstigen Resultat der Fonotipia ihre Tochterges., die Internat. Talking Machine Co. m. b. H., Odeon-Werke in Weissensee beigetragen, deren St.-Kapital M. 400 000 beträgt. Zum Konzern der Fonotipia gehören ausser der vorerwähnten Ges. fernerhin: die Società Italiana di Fonotipia in Mailand (A.-K. Lire 100 000), die Compagnie Francaise des Disques et Machines Odéon et d'Instruments de Musique (ancienne maison Ch. & J. Ullmann) in Paris (A.-K. Frs. 500 000), die „Odeon“ Herm. Maassen G. m. b. H. in Wien (St.-Kap. K 150 000), Die Fonotipia Limited hat eine Reihe wertvoller Verträge in ihrem Besitz, so dass vorläufig ein Weiterbestehen dieser Ges. als zweckmässig erscheint. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), die weitere Verwend. des Rein- gewinns u. die Festsetzung einer Div. nach Vornahme sämtl. Abschreib. u. Rückstell., sowie nach Abzug der dem Vorstande und den Angestellten vertragsmässig zustehenden Tant., beschliesst auf Vorschlag des A.-R. die G.-V. Der A.-R. erhält eine Tant. von 6 % u. ausserdem eine feste Vergüt. von M. 1000 pro Mitgl., der Vors. aber M. 2000, der Stellv. M. 1500. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kassa 49 330, Warenlager in St. Croix 8307, fertige Waren 124 125, halbfert. Waren 484 176, Rohmaterial. 508 484, Wechsel 159 712, Kaut. 44985,