1306 Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. die Auszahlung von Dividenden (s. unten). Der Umsatz hat sich seit 1904 ständig gehoben, konnte aber 1909 nicht auf der Höhe der letzten Jahre gehalten werden, hierzu traten noch die Unk. für neu aufgenommene Artikel, sodass sich nach M. 30 527 Abschreib. ein Verlust von M. 69 507 ergab, der aus dem R.-F. Deckung fand. Im J. 1910 resultierte nach M. 49 173 Abschreib. ein neuer Verlust von M. 53 153, der vorgetragen wurde u. sich 1911 auf M. 144 928 erhöhte, reduziert durch Entnahme aus R.-F. auf M. 127 059. Die G.-V. v. 7./5. 1912 sollte die finanzielle Rekonstruktion der Ges. durch Herabsetzung des A.-K. u Schaffung von Vorz.- Aktien beschliessen, doch ohne Erfolg, so dass eine zum 4./6. 1912 einberufene a. o. G.-V. die Liquid. der Ges. genehmigen sollte. Inzwischen sah sich die Ges. infolge des scharfen Vor- gehens einiger Gläubiger genötigt, am 22./5. 1912 den Konkurs eröffnen zu lassen. Der vor- läufige Status des Unternehmens weist M. 733 453 Passiven u. M. 461 848 Aktiven aus. Die Konkursverwalt. strebt einen Verkauf der Fabrik en bloc an. Eine sehr gute Konkursquote steht in Aussicht. Kapital: M. 800 000 in 418 abgest. Aktien u. 382 neuen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, er- höht 1893 um M. 150 000, 1894 um M. 300 000 (begeb. zu 160 %), lt. G.-V. v. 7./12. 1897 um M. 450 000 in 450, ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären v. 15.–20./12. 1897 zu 195 %, u. lt. G.-V. v. 9./7. 1900 um M. 400 000 (auf M. 1 600 000) in 400 Aktien, angeboten den Aktionären 3:1 v. 10.–27./8. 1900 zu 105 %. Zwecks Tilg. des am 31./12. 1901 mit M. 974 824 aus- gewiesenen Verlustes beschloss die G.-V. v. 14./5. 1902 Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4: 1, jedoch unter Vorbehalt des Rechtes für die Aktionäre durch bare Zuzahlung von 50 % des Nennwertes auf die Aktien, also M. 500 auf jede Aktie, die Zus. legung abzuwenden. Durch Zuzahlung von 50 % des Nennwertes behielten 24 Aktien ihre Gültigkeit, während 1576 Aktien auf 394 Aktien zus.gelegt wurden. Diese Transaktion brachte das A.-K. auf M. 418 000. Die G.-V. v. 22./12. 1906 beschloss behufs Verstärkung der Betriebsmittel u. Ermässigung der Bankschuld Erhöhung des A.-K. um M. 82 000 (auf M. 500 000) in 82 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, begeben an ein Konsort. zu pari, welches Stempel etc. zu tragen hatte; den Aktionären wurde ein Bezugsrecht nicht eingeräumt. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./11. 1907 um M. 300 000 in 300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, angeboten den alten Aktionären vom 4.–20./12. 1907 5: 3 zu 100 % nebst Aktien- u. Schlussscheinstemp. einzuzahlen 30 % am 2./1. 1908, 30 % am 15./2. 1908 u. 40 % am 31./3. 1908. Hypoth.-Anleihe: M. 500 000 in 3½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. im Mai/Juni auf 31./12. Als Sicherheit dient erststell. Hypothek auf das Fabrikgrundstück der Ges. in Höhe von M. 545 000. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig: Credit- u. Spar-Bank. Noch in Umlauf Ende 1911 M. 131 500. Kurs Ende 1896–1911: 98, 97.75, 98, 96.25, –, –, 75, 85, 88, 92, 92, –, 93, 97, 93, – %. Notiert in Leipzig. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Areal 188 886, Gebäude 330 000, Brunnen-Anlage 1, Patente u. Versuche 1, Masch. 123 800, Werkzeuge 53 200, Originalnoten u. Matrizen 103 000, Inventar u. Mobil. 18 300, Geschirre 1, Trocken- u. Dampfheiz.-Anlage 5500, elektr. Betriebs- u. Beleucht.-Anlage 7800. Waren 84 609, Auswärtige Läger 54 446, Fabrikat.-Kto 256 043, Kassa 10 167, Wechsel 6545, Debit. 239 016, Verlust 144 928. – Passiva: A.-K. 800 000, Oblig. 131 500, R.-F. 17 869, Interims-Kto 12 688, Kredit. 627 277, Akzepte 36 911. Sa. M. 1 626 245. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 53 153, Gen.-Unk. 205 246, Zs. 24 103, allgem. Versich. 18 368, Abschreib. 58 274. – Kredit: Warengewinn 214 217, Verlust 144 928. Sa. M. 359 146. Kurs Ende 1893–1901: 220, 258.50, 270.50, 270, 201, 172, 154, –, – %. Notierten in Leipzig, Notiz seit 1902 eingestellt. Die abgest. Aktien, sowie die neuen Aktien wurden am 20./7. 1907 zum ersten Kurse von 103 % an der Leipziger Börse eingeführt. Kurs Ende 1907–1911: 104.50, 109.50, –, –, – %. Notiz ab 3./6. 1912 franko Zs. Dividenden: Aktien 1889–1901: 15, 20, 23, 24, 26, 28, 20, 22, 10, 12, 4, 0, 0 %; ab- gest. Aktien 1902–1911: 0, 0, 0, 4, 6, 10, 6, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Max Vantler. Prokurist: Hans Kanitz. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Dr. Walter Giesecke, Stellv. Paul Augustin, Caes. Sonnen- kalb, Dr.phil. Cuno Schlömilch, Leipzig. Zahlstelle: Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Akt.-Ges. für Geigenindustrie in Markneukirchen. Gegründet: 18./1. u. 8./3. 1906; eingetr. 13./3. 1906. Gründer s. Jahrg. 1907/08. Ing. William Thau in Klingenthal brachte in die Ges. seine auf dem Gebiete der mechan. Herstellung von Geigenbestandteilen bisher gemachten Erfindungen in folgender Weise ein: a) er übertrug der Ges. das Recht auf die erwähnten Erfindungen sowie seine Ansprüche auf Er- teilung der Patente und aus den Patenten in Deutschland, OÖsterreich, Frankreich und den Ver. Staaten von Amerika auf die von ihm erfundene u. zum Patente in den genannten Staaten angemeldete Fräsmaschine zur Herstellung von Geigenböden u. Decken sowie von Saiten- haltern u. Griffbrettern; b) er überliess der Ges. den geheim gehaltenen Betrieb der von ihm noch nicht zum Patente angemeldeten, aber bereits fertiggestellten Maschine zur Herstellung von Matrizen für die Fräsmaschine u. der zur Matrizenmaschine gehörigen Kontrollmaschine und erteilt ihr die Befugnis, hierauf Patente zu nehmen. Die Ges. gewährte an W. Thau als Gegenleistung: a) 70 Aktien à M. 1000, b) M. 30 000 in bar. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Bestandteilen von Streichinstrumenten, sowie von Streichinstrumenten selbst, Herstellung von sonst. Holzwaren, An- und Verkauf von Holz.