1314 Marmor-, Basalt- und Schieferbrüche ete berg, haben als auf das A.-K. eingerechnete Einlagen ihre Handelsgeschäfte mit allen Aktiven, insbes. Hartsteinbetrieben, Mobil., Aussenständen etc. zu den Werten von M. 800 000 bezw. M. 306 000 eingebracht, ausgeglichen durch Hingabe von 800 bezw. 306 Aktien. Zweck: Erwerb und Betrieb von Hartsteinwerken, sowie Betrieb der Hartsteinindustrie und aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Ges. befasst sich in der Hauptsache mit Herstellung von Schotter- und Pflastermaterial, sowie der Fabrikation von Kunst- steinen und Platten. Das Material der Ges. findet hauptsächl. zur Herstellung von Strassen und bei Hafen- und Quaibauten Verwendung. Werke der Ges.: Hartsteinwerke in den Gemarkungen Ober-Ramstadt, Wallmerod u. Rossdorf mit dem Basaltwerk Rossberg und dem Steinbruchgelände in Hering; 32 ha 80 a 46 am nutzbares Areal; Diabas-Horn- felswerk in Nieder-Ramstadt; 12 ha 71 a 16 qm nutzbares Areal; die durch Vertrag v. 19./11. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1898 für M. 305 000 angekauften Ahlbacher Basalt- werke von C. Stein & Co. in Limburg mit 2 ha 78 a 34 qm eigenem und etwa 90 ha 58 a erpachtetem Areal. Diese Firma betrieb grosse Basaltsteinbrüche im Westerwald, in den Kreisen Limburg und Westerburg, teils auf eigenem Areal, teils auf Grund von auf Jahre hinaus gepachteten Berechtigungen. Die Pachtverträge gewähren der Ges. das ausschl. Recht auf Basaltgewinnung u. Verwertung, sowie Herstell. der nötigen Anlagen. Die Abbaufähig- keit der einzelnen Steinbrüche beträgt nach geologischen Schätzungen von 1898 bei stärkstem Betriebe bei Ober- Ramstadt ca. 100, bei Nieder-Ramstadt ca. 30–40, bei Limburg ca. 70–80 Jahre. Das Jahr 1904 schloss mit M. 196 000 Unterbilanz. Die- selbe verringerte sich durch Verzicht des A.-R. auf seine feste Vergütung auf M. 191 000. Hiervon deckten die Familie Breitwieser und andere Aktionäre durch Hergabe von 188 Aktien M. 188 000. Die restl. M. 3000 wurden dem Gewinnvortrag aus 1903 ent- nommen. Das Jahr 1905 brachte zwar eine Besserung des Geschäftes, das Ergebnis war jedoch nicht zufriedenstellend. Infolge der grossen Abschreibungen und Minderbewertung der Warenbestände ergab sich ein Verlust für Ober-Ramstadt und Wallmerod von M. 125 511, die Abteilung Nieder-Ramstadt schloss mit M. 33 746 Gewinn ab, so dass sich der Gesamt- verlust auf M. 91 756 stellte, der sich durch M. 60 160 Abschreib. auf die der Ges. überlassenen M. 188 000 eigenen Aktien auf M. 151 925 erhöhte; 1906 gelang es die Unterbilanz auf M. 121 770 herabzumindern u. dann aus dem Gewinn für 1907 ganz zu tilgen. Nachdem 1906/07 sämtl. Betriebe der Ges. den Anforderungen der Neuzeit entsprechend eingerichtet sind (Kostenaufwand 1907 ca. M. 250 000), erwartet die Ges. eine gute Rentabilität, seit 1908 ist die Div.-Zahlung wieder aufgenommen. In den Betrieben sind ca. 600 Arb. beschäftigt. Absatz 1910 u. 1911: 459 393, 463 020 t. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien (Nr. 1–840 u. 1041–1600) à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000. Die G.-V. v. 13./6. 1903 beschloss zur Ergänzung der durch die Neubauten stark in Anspruch ge- nommenen Betriebsmittel Erhöh. um M. 350 000 (auf M. 1 600 000) in 350 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1903, angeboten den Aktionären 7.–20./11. 1903 zu 100 % plus 2 % für Reichs- u. Schluss- notenstempel und 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1903. Zur teilweisen Deckung der Unterbilanz aus 1904 wurden der Ges. M. 188 000 Aktien unentgeltlich überlassen (s. oben). Die G.-V. v. 27./5. 1907 beschloss Herabsetzung des A.-K. um diese M. 188 000, wozu noch M. 12 000 Aktien zum Kurse von 80 % hinzugekauft wurden; das A.-K. beträgt jetzt also nur noch M. 1 400 000. Die erwähnten 200 Aktien wurden vernichtet. Hypothekar-Anleihe: M. 500 000 in 4 % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500; begeben zunächst M. 320 000, restl. M. 180 000 freih. 1900 zu 92 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. von mind. 1 % u. Zs.-Zuwachs im April auf 1./10. Der Erlös der Anleihe diente zur Deckung des Kaufpreises des Limburger Werkes und zur Beschaffung weiterer Betriebsmittel. Zur Sicherstellung der Anleihe sind die sämtlichen Immobilien der Ges. mit einer Kautionshypothek von M. 515 000 belastet, und zwar die Liegenschaften der Abteilungen Ober-Ramstadt und Heidelberg zus. mit M. 500 000, Limburg mit M. 15 000. Noch in Umlauf Ende 1911 M. 426 000. Zahlst.: Berlin: Gebr. Bonte. Die Anleihe wird neuerdings freihändig zurückgekauft. Nicht notiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 5000), bis 15 % an Dir., Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Gelände u. Steinbrüche 550 200, Gebäude 281 000, Masch. 216 400, Seilbahn 59 000, Bahnanlagen u. Rampen 45 500, Geleise 67 300, Rollbahn- wagen 11 001, Gerüste u. Brücken 3001, elektr. Beleuchtung 3, Wasserleitungen 3. Arbeits- geräte 3, Telephonanlage 3, Modelle 1, Mobil. 3, Bureau- do. 1, Effekten 209 239, Kaut. 38 237, Avale 75 490, Feuerversich. 2414, Vorräte 51 130, Debit. 297 169, Bankguth. 227 850, Kassa 19 367, Wechsel 29 380. – Passiva: A.-K. 1 400 000, Oblig. 426 000, do. Zs.-Kto 140, R.-F. 50 134 (Rückl. 6694), Kredit. 69 958, Avale 75 490, Kaut. 25 000, Verlos.-Kto 2560, unerhob. Div. 140, Arb.-Kasse 2855, Reingewinn 138 112, Div. 105 000, Tant. 21 394, Vortrag 5024. Sa. M. 2 183 698. * Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 65 636, Kranken-, Invaliden- und Unfallversicherung 31 556, Oblig.-Zs. 20 000, Abschreib. 145 945, Reingewinn 138 112. — Kredit: Vortrag 4222, Betriebsgewinn 388 161, Zs. u. sonst. Einnahmen 8867. Sa. M. 401 251. Kurs Ende 1900–1911: 118, 118, 101.50, 104, 91.80, 64, 71, 73, 104.75, 107, 113.75, 126.50 %. Aufgel. M. 500 000 am 4./12. 1900 zu 115 % durch Abel & Co. u. Gebr. Bonte in Berlin; erster Kurs am 10./12. 1900: 117 %. Notiert Berlin, u. zwar die Aktien Nr. 1251–1600 seit Nov. 1904.