Marmor-, Basalt- und Sche he etc. 1329 Zweck: Betrieb der Basaltwerke Voccawind (Unterfranken) u. Brand (Oberfranken), des Quarzitwerkes Altrandsberg (Niederbayern) und des Porphyrwerkes Erzhäuser (bayr. Ober- pfalz), sowie Betriebe der Hartstein-Industrie u. aller damit im Zus. hange stehenden Geschäfte. Die Ges. liefert in der Hauptsache Steinschotter u. Kleinschlag für Chausseen u. Eisenbahnen. In Voccawind gehört der Ges. ein Grundbesitz von 1.578 ha zu Eigentum; sie hat eine Ausbeuteberechtigung auf den Zeilberg bis 1917 mit einem Vorpachtungsrecht auf weitere 20 Jahre. Die Ges. hat in Brand ein Basaltwerk ohne eigenen Grundbesitz, dagegen einen Pachtvertrag auf einen Bruch von ca. 20 ha bis zum 1./4. 1925 mit einem Pachtvorrecht auf weitere 20 Jahre. Alsdann in Erzhäuser eine Ausbeuteberechtigung bis- 31. Dez. 1925. Die Gebäude sind dort auf dem Grundeigentum der Ortsgemeinde Pingarten erstellt. Der Betrieb des Werkes Erzhäuser ist seit 1./12. 1911 eingestellt. Endlich gehört der Ges. in Altrandsberg ein Grundbesitz von 15.279 ha. Bei allen Pachtverträgen verstehen sich die Flächen für sämtliche Werke für den ganzen Grundbesitz der betr. Verpächter, der sich überall auf viele Hektare beläuft; ein Ausmass ist in keinem der Pachtverträge angegeben. Das Werk in Brand ist im J. 1905 mit den neuesten automatischen Ein- richtungen für die Summe von M. 246 453 inkl. Industriegleisen und Seilbahnen etc. ge- baut worden; Zugänge hierfür 1911 ca. M. 50 000. Das Porphyrwerk in Erzhäuser u. das Quarzitwerk in Altrandsberg sind im J. 1906 für den Preis von M. 225 000 erworben und das Werk in Altrandsberg mit einem Kostenaufwande von ca. M. 100 000 ausgebaut und vergrössert worden. Der Erwerb der beiden letzten Werke hat die Erhöhung des A.-K. um M. 200 000 verursacht (s. bei Kap.). 1909 kam die Plattenfabrik Altrandsberg in Betrieb. Zugänge hierfür etc. M. 101 029. Gesamt-Umsatz der Akt.-Ges. 1902–1911: M. 669 070, 693 603, 704 792, 788 547, 943 108, 786 550, 875 602, 766 374, 937 996, 1 020 560; Reingewinn M. 133 032, 122 880, 122 882, 122 456, 142 559, 140 280, 193 812, 158 155, 155 168, 152 285. Ca. 300 Arbeiter. Die Ges. hat sich 1906 an der Umwandl. des Basaltwerkes Steinau der Firma Vereinigte Roussellesche Basaltwerke G. m. b. H. in Kleinsteinheim unter Vereinigung des- selben mit dem Werk in Bischofsheim der Ges. zu einer neuen Akt.-Ges. in Firma Mittel- deutsche Hartstein-Industrie-Akt.-Ges., deren A.-K. auf M. 1 000 000 bemessen wurde, beteiligt. Diese Beteiligung umfasste den Gegenwert des eingebrachten Bischofsheimer Werkes mit 592 plus weiter übernommenen 4 Stück = 596 Aktien, welche zuzüglich anteiliger Gründungs- Kosten zum Einstandspreise von 108.50 % in der Bilanz ult. 1910 mit M. 596 716 erschienen; ult. 1910 betrug dieser Aktienbestand noch 532 Stück, mit M. 577 220 zu Buch stehend, im J. 1911 wieder Zugang von 18 Stück, Ende 1911 mit M. 596 716 verbucht. (Div. 1907–1910: 8, 8, 5½, 5 %.) In 1909 wurden 64 Aktien verkauft. sodass dieses Beteil.-Kto auf M. 577 220 zurückging: ausserdem besitzt die Würzburger Ges. M. 40 000 Oblig. genannten Unternehmens. 1910 16 Anteile des Basaltwerkes Oberriedenberg erworben, mit M. 18 896 bilanziert. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die G.-V. v. 17./5. 1906 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 200) 000 in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, hier- von 132 Aktien zu 170 %, 68 zu 160 % begeben. Agio mit M. 122 204 im R.-F. Der Erlös diente zur Verstärkung der Betriebsmittel und zur Bezahlung von zwei erworbenen Werken des M. J. Taucher in Altrandsberg und Bodenwöhr in Bayern. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an X.-R. (ausserdem eine feste Vergütung von M. 1000 an jedes Mitgl.), bis 10 % Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Gelände 94 050, Gebäude 189 050, Geleise 17 900, Industrie-Geleise 36 550, Rollwagen 7650, Mobil. 4, Seilbahn 96 150, Masch. 207 500, elektr. Anlagen 9701, Bremsberg 5001, Werkzeuge 3, Vorräte 59 856, Beteilig.: 550 Aktien der Mitteld. Hartstein-Industrie 596 716, 40 Oblig. do. 40 000, 16 Anteile Basaltwerk Oberriedenberg 18 896, Aussenstände 197 668, sonst. Guth. 70 856, Effekten (Kaut.) 22 714, Kassa 3406. — Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 143 353, Kredit. 177 705, Tant. an A.-R. 4781, do. an Vorst. 9563, Div. 132 000, do. alte 330, Vortrag 5939. Sa. M. 1 673 674. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Handl.-Unk., Zs. etc. 777 758, Abschreib. 117 482, Talonsteuer 1911 mit 1920 10 000, Kursverlust 284, Gewinn 152 285. – Kredit: Vortrag 8650, Produktions-Kto 1 020 560, Div. der Mitteld. Hartstein-Ind. 28 600. Sa. M. 1 057 810. Kurs Ende 1903–1911: 143.10, 160.30, 170, 160, 139, 158.50, 170.10, 163, 157 %. Zugel. Febr. 1903; z. Zeichnung aufgelegt 16./2. 1903 zu 132.50 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903; erster Kurs 20./2. 1903: 136 %. Notiert Berlin. Dividenden 1901–1911: 7½, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 14, 11, 11, 11 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Karl Weber, Würzburg. Aufsichtsrat: (Bis 7) Vors. Komm.-Rat Max Abel, Berlin;: Stellv. Bank-Dir. Alfred Schneider, Strassburg; Kaufm. Benno Dotterweich, Bamberg; Rentier Ludw. Russ, Berlin; Dir. Karl Breitwieser, Oberramstadt; Rentier Franz Schott, Würzburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin W.: Abel & Co.; München: Bank f. Hand. u. Ind. u. deren Niederlass. in Nürnberg, Fürth u. Bamberg. ―― Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913. I. 84