Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 20 000 (Rückl. 11 000), Delkr.-Kto 5000, Reparat.-Res. 5000, Hypoth. 80 000, Kredit. 21 602, Div. 65 000, do. unerhob. 120, Tant. 9895, Vortrag 3814. Sa. M. 860 431. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebs-Unk. 34 488, Abschreib. 49 532, Reingewinn 89 709. – Kredit: Vortrag 2467, Rohgewinn an Mörtel, Grand, Waren 166 583, Zs. 4678. Sa. M. 173 730. Dividenden: 1899: 20 % p. r. t. (44½ Mon.); 1900–1911: 9, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 3, 6,10 %. Direktion: Walter Bonn, Stellv. R. Froese. Prokurist: Margarete von Schönholtz. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Komm.-Rat George Marx, Stellv. Baumeister Th. Gutzeit, Justizrat L. Lipmann, Bank-Dir. J. Perlis, Ing. H. Reddig, Dir. Jos. Kretschmann, Dir. Emil Adam, Emil Brostowski, Aug. Gerschmann, Königsberg i. Pr. Zahlstellen: Königsberg: Gesellschaftskasse, Nordd. Creditanstalt. Sächsisch-Thüringische Akt.-Ges. für Kalksteinverwerthung in Bad Kösen. Gegründet: 30./3. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme der Firmen „Gebr. Kersten zu Kösen“ u. „Erstes Freyburger Kalkwerk von Gebr. Kersten zu Balgstädt“, Kreis Querfurt, (Kalksteinsägewerk, Kalkbrüche, Kalkbrennerei und Kiesbaggerei) samt allen Immobilien in Kösen, Lengefeld, Freiroda, Balgstädt, Gross-Wilsdorf, Masch., Vorräten etc. für M. 693 581.67. Zweck: Betrieb von Kalksteinsägewerken, Kalkbrüchen, Kalkbrennereien u. Kies- baggereien. Ausnutz. von Kalkstein-, Ton-, Lehm-, Sand- u. Kieslagern u. Erricht. der hierzu notwendigen Anlagen, Herstellung von Baumaterialien, von Kalksteinprodukten u. Handel mit denselben, sowie Übernahme von Bauausführungen. Besitztum: Der gesamte zur Fabrikanlage gehörige Grundbesitz der Ges. verteilt sich auf die Fluren: Kösen, Lengefeld, Saaleck, Pforta, Wethau, Mertendorf (Kreis Naum- burg a. S.), Balgstädt, Grosswilsdorf, Grössnitz (Kreis Querfurt), Freiroda u. Kaatschen (Sachsen -Meiningen). Die Portland-Zementfabrik u. die Dampfziegelei befinden sich in Lengefeld bei Kösen u. sind durch Anschlussgleis mit der Station Kösen verbunden. Die Zementfabrik ist für eine jährl. Leistungsfähigkeit von 350 000 Fass eingerichtet u. mit den modernsten Kraft- u. Arbeitsmasch. ausgestattet. Die vorhandenen Gebäude sind schon beim Neubau der Fabrik in solchen Dimensionen errichtet worden, dass die Leistungs- fähigkeit der Fabrik auf 500 000 Fass erhöht werden kann. Das Brennen der Zement-Roh.- steine, welche teils aus den unmittelbar hinter der Fabrik gelegenen u. teils aus den Frei- rodaer (Rudelsburger) Steinbrüchen mittels Roll- u. Drahtseilbahnen herangeholt werden, geschieht in 2 grossen kontinuierlich betriebenen Ringöfen u. 6 Schachtöfen. Das Roh- material ist für mehrere Menschenalter ausreichend. In den Freirodaer Steinbrüchen ist ferner ein Ringofen zum Brennen von Kalk mit einer jährl. Produktionsfähigkeit von ca. 600 D.-Waggons vorhanden. Die nach u. von den Freirodaer Steinbrüchen führende Bleichertsche Drahtseilbahn, die ausser den Zementsteinen u. gebranntem Kalk auch die Rohkalksteine zu Tale nach den Anschlussgleisen befördert, welche an Zuckerfabriken vorteilhaft verkauft werden können, hat eine Betriebslänge von ca. 1400 m. Die Ges. besitzt in Wethau u. Mertensdorf (Kreis Naumburg a. S.) mit eigener Anschlussgleisanlage und Transportbahn versehene Tongruben, in welchen der für die Fabrikation des Portland- Zementes nötige Ton gewonnen wird. Die Dampfziegelei ist für eine J ahresprodukt. von 3 000 000 Mauersteinen erbaut. Die umfangreichen Lehmlager liegen in unmittelbarer Nähe des Werkes. In Balgstädt bei Freyburg a. U. betreibt die Ges. eine Weisskalkbrennerei mit 2 deutschen Oefen. Das Rohmaterial wird aus den der Ges. gehörigen Steinbrüchen in Grössnitz gewonnen u. nach der Brennerei befördert. Auch dieses Werk ist mit Anschluss- gleis versehen. Zurzeit beschäftigt die Ges. insges. ca. 260 Arbeiter. Die in Lengefeld er- richtete Arbeiterkaserne und Kantine ist mit Schlafräumen für ca. 100 Arb. errichtet. Die Ges. gehört mit ihrer Dampfziegelei der Verkaufsvereinigung Thüringer Tonwerke G. m. b. H. in Apolda, mit einem Kontingent von 3 750 000 Stück Mauersteinen an. Infolge der ungünstigen Marktlage in der Zementind. konnte 1909 nur ein Gewinn von M. 10 432 erzielt werden. Der mit grosser Heftigkeit geführte Preiskampf der Zementwerke unter- einander, bei welchem die Zementpreise im Vergleich zu 1909 abermals und zwar ganz erheblich zurückgingen, beeinflusste das Erträgnis für 1910 demgemäss. Die Bilanz schliesst infolgedessen mit einem Verlust von M. 53 079 ab, wodurch der Gewinnvortrag aus 1909 auf M. 8300 herabgemindert wurde. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 625 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./4. 1899 um M. 1 375 000 in 1375 Aktien, wovon M. 375 000, div.-ber. ab 1./2. 1899, voll zur Ein- zahlung gelangten, wogegen M. 1 000 000, div.-ber. ab 1./2. 1900, zunächst mit nur 25 % ein- gezahlt waren, weitere 25 % wurden zum 30./9. 1899 u. restl. 50 % zum 15./1. 1900 einberufen. Die neuen Aktien wurden den Aktionären vom 20.–29./7. 1899 5: 3 zu 102.50 % angeboten. Hypotheken: M. 203 000 auf Kösen u. zwar M. 160 000 zu 5 %, M. 40 000 zu 5 % u. M. 3000 zu 4½ %. Ausserdem lastet auf einem der Ges. gehörigen Hausgrundstücke in Dresden-Striesen, Altenberger Strasse 42, eine Hypoth. von M. 32 000 zu 4 %. Zur Sicher. der Bankschulden, deren urspr. Höhe die Ges. seit 1903 durch Rückzahl. von annähernd M. 1 000 000 jetzt auf rund M. 1 000 000 ermässigt hat, sind Sicherungshypoth. im Gesamt- betrage von M. 1 406 000 eingetragen. Gen.-Vers.: Spät. April.