1380 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Kreide wirklich zu fördern begonnen wird, was bisher noch nicht der Fall gewesen ist. Der Ton wird ab Itzehoe u. Kellinghusen zu Wasser aus verschiedenen den Gesellschaften gehörigen Ländereien, bezw. auf Grund langjähriger Lieferungsverträge ebendaher bezogen. Mit den im Jahre 1911 in Betrieb gekommenen bedeutenden Anlagen wurde ein grosser Teil des Betriebes vollständig u. systematisch zu einem neuen Verfahren umgestaltet, welches die Ges. nach den verschied. Richtungen Vorteile bringen wird. Die Überleitung der weitver- zweigten bisherigen Fabrikationsmethode auf die konzentrisch arbeitenden Neuanlagen war für den Betrieb überaus störend. Es liessen sich erhebliche Betriebsverluste nicht vermeiden u. daraus, wie aus dem unten erwähnten Preisrückgange ist das unbefriedigende Gewinn- ergebnis für 1910 erklärlich. Auch für 1911 konnte mit Rücksicht auf die Neuanlagen eine Div. nicht verteilt werden. Kosten der Neuanlagen bis ult. 1911 M. 2 197 489. Auf beiden Fabriken zus.genommen sind Arb.-Wohnungen für 138 Familien vorhanden. Gedrückte Verkaufspreise, ein längerer Streik der Bauhandwerker in Hamburg, Altona etc., sowie ein solcher in den eigenen Fabriken der Ges. beeinträchtigten das Resultat des J. 1909 ungünstig. Das J. 1910 litt unter zügellosem Wettbewerb, die Verkaufspreise wichen um ca. 9 %. 1911 Erhöhung des Absatzes um mehr als 10 %, also über 900 000 Fass. Durch Schaffung neuer masch. Einricht., die Anfang 1911 in Betrieb kamen (siehe oben), wurde eine grössere Unab- hängigkeit u. Zuverlässigkeit in der Produktion bewirkt, die Produktionsfähigkeit auch auf ca. 1 500 000 Fass gebracht. Die Arbeiterschaft konnte um ca. 50 % vermindert werden. Die Holstein. Portland-Cement-Fabrik, G. m. b. H., hat im J. 1905 eine Teilschuld- verschreibungsanleihe von M. 1 000 000 ausgegeben, von welcher noch M. 855 000 im Umlauf sind, welche zu 4½ % verzinslich, zu 103 % in 27 Jahren mit einer jährlichen Leistung von mindestens M. 63 400 rückzahlbar und von der Breitenburger Ges. garantiert ist. Eine weitere Anleihe über M. 1 000 000 wurde im J. 1908 aufgenommen; sie ist zu 5 % verzinslich u. vom 2./1. 1913 mit 2 % zuzügl. Zinszuwachs al pari bis 1937 tilgbar. Die Breitenburger Ges. hat auch diese Anleihe garantiert. Die Breitenburger Ges. ist ebenso wie die Holsteiner Ges. Mitglied des Verbandes unter- elbischer Cement-Fabriken, welcher seinerseits wiederum ein Kartell mit allen inländischen und mit den nordischen ausländischen Fabriken abgeschlossen hat. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 gleichber. Aktien (Nr. 1–3500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 450 000 in 900 Aktien à M. 500, erhöht 1888 um M. 300 000 in 300 Akt. à M. 1000, 1889 um M. 250 000 in 250 Aktien à M. 1000. In der G.-V. vom 29./11. 1893 wurde beschlossen, den Aktionären die Umwandlung ihrer Aktien in Vorz.-Aktien gegen Zuzahlung von 35 % des Nennwertes anzubieten und den Aktionären Genussscheine in Höhe des zugezahlten Betrages zu geben. 704 Aktien à M. 500 u. 447 Aktien à M. 1000 wurden daraufhin in Vorz.-Aktien Lit. A. umgewandelt. Die in Höhe von M. 279 650 für Genuss- scheine eingegangenen Zuzahlungen wurden zur Tilgung der Unterbilanz aus den Jahren 1892 und 1893 zu Extra-Abschreib. verwendet. Lt. G.-V.-B. v. 22./12. 1897 wurde den Be- sitzern der einfachen noch nicht umgetauschten St.-Aktien nachträglich die Befugnis ein- geräumt, dieselben unter Zuzahlung von 25 % des Nominalwertes in Vorz.-Aktien Lit. B umzutauschen; eingegangen M. 45 125 Zuzahlung. Die G.-V. vom 22./12. 1897 beschloss ferner Erhöhung um M. 300 000 in 300 Vorz.-Aktien Lit. C à M. 1000; diese genossen eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahlungsrecht und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation vor allen übrigen Aktien, die Vorz.-Aktien Lit. A u. B das gleiche Recht vor den St.-Aktien, sodass das A.-K. 1898 bestand aus M. 1 300 000 in 704 Vorz.-Aktien Lit. A à M. 500, 447 Vorz.-Aktien Lit. A à M. 1000, 177 Vorz.-Aktien Lit. B à M. 500, 92 Vorz.-Aktien Lit. B à M. 1000, 300 Vorz.-Aktien Lit. C à M. 1000, 19 einfachen St.-Aktien à M. 500 und 11 ein- fachen St.-Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 28. März 1899 beschloss die Unifizierung der Aktien in der Weise, dass die vorhandenen Vorz.-Aktien Lit C auf ihre sämtlichen Vorrecht gegenüber den weiteren drei Aktiengattungen, die Vorz.-Aktien Lit. A und B auf ihre Vorrechte gegenüber den Vorz.-Aktien Lit. C und gegenüber den einfachen St.-Aktien und unter sich verzichten, jedoch mit Ausnahme der Div.-Nachbezugsrechte der Vorz.-Aktie Lit. A auf den bis 1897 bereits entstandenen Div.-Rückstand. Die sämtlichen vier Aktiengattungen haben fortan gleiche Rechte und an Stelle der alten Aktienurkunden sind neue Aktien in der Weise ausgegeben worden, dass gegen Einlieferung einer alten Aktie à M. 1000 oder zweier alter Aktien à M. 500 eine neue Aktie zu M. 1000 ausgefertigt wurde. Ferner beschloss die G.-V. v. 28. März 1899 eine Erhöhung des A.-K. um M. 1 200 000 (also von M. 1 300 000 auf M. 2 500 000) durch Ausgabe von 1200 für 1899 zur Hälfte div.-ber. Aktien à M. 1000. Dieselben wurden von einem Konsortium zu pari mit der Verpflichtung übernommen, zur Tilg. der gesamten Div.-Rückstände der Vorz.-Aktien Lit. A M. 63 920 an die Ges. zu zahlen, und alle mit ihrer Ausgabe zus.hängenden Kosten, sowie den Aktienstempel zu tragen. Nochmals erhöht behufs Um- u. Neubauten lt. G.-V. v. 7./11. 1906 um M. 1 000 000 (auf M. 3 500 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, übernommen von einem Konsort. zu 112.50 %, angeboten den alten Aktionären 5: 2 vom 14.–30./11. 1906 zu 138 %, einzuzahlen 63 % bei der Zeichnung, restl. 75 % am 3./1. 1907. Agio mit M. 99 748 in R.-F. Die Berliner Handels-Ges. hat auf Grund der mit ihr für die Emission der neuen Aktien vereinbarten Beding. die Verpflichtung übernommen, die sämtlichen Genussscheine im Betrage von M. 199 150 auf ihre Kosten einzulösen, was inzwischen bewirkt wurde (s. Genussscheine).