1384 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Portland-Cement-Fabrik vorm. Heyn Gebrüder, Act.-Ges. in Lüneburg, (Verkaufsstelle in Hamburg.) Gegründet: 1./10. 1882, besteht seit 1860. Zweck: Herstellung von Cement, Kalk u. ähnl. Fabrikaten, sowie Gewinnung des dazu erforderl. Rohmaterials. Der Versand 1908 war geringer wie 1907, was hauptsächlich in dem Darniederliegen des Baugewerbes seinen Grund hatte. Die Einrichtung der Verkaufs- stelle in Hamburg u. sonstige Zugänge auf Anlage-Konti erforderten 1906 M. 177 826; Zugänge 1907 u. 1908 M. 83 218 bezw. M. 60 368. 1908/09 fand ein Umbau der Fabrik statt; der Neubau kam im März 1909 in Betrieb, Kosten 1909 M. 378 827. Mit Rücksicht auf die schlechten Aussichten für 1910 wurde der Gewinn von 1909 nicht als Div. ausgeschüttet, sondern vorgetragen. Kapital: Bis 1911: M. 1 360 000 in 1360 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 400 000, erhöht 1889 um M. 140 000 auf M. 1 540 000, dann herabgesetzt lt. G.-V. v. 3./4. 1911 um M. 180 000 auf M. 1 360 000, indem 180 Aktien der Ges. franco valuta zur Deckung von Verlusten zur Verfüg. gestellt wurden. Die Ges. erlitt 1910 bei ihrer Hamburger Filiale einen Verlust von ca. M. 300 000, sodass sich nach M. 100 000 Abschreib. ein Betriebsverlust von M. 297 705 ergab, wovon M. 70 000 durch Auflös. des R.-F. Deckung fanden, M. 227 705 Verlust wurden vorgetragen. Der Abschluss für 1911 ergab, dass in dem regelmässigen Geschäft ein Gewinn von ca. M. 100 000 erzielt wurde, der für die ordentl. Abschreib. zu verwenden war. Es hat sich dagegen herausgestellt, dass aus den Vorjahren noch für Verluste u. Abschreib. auf Debit. u. andere Bilanzkonten rund M. 330 060 erforderlich waren. Gesamtverlust ult. 1912 deshalb M. 379 211. Die G.-V. v. 6./6. 1912 beschloss deshalb Herabsetzung des A.-K. von M. 1 360 000 durch Zus. legung von 2:1 auf M. 680 000, Erhöhung des A.-K. bis zu M. 340 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien u. zwar mit dem Vorrechte auf eine Div. von 6 % u. dem Rechte auf Nachzahl., soweit eine solche Div. nicht zur Verteil. gelangt, Aus- schluss des gesetzl. Bezugsrechts der Aktionäre u. Gewährung des Rechts für je 2 durch die Zus. legung neu entstandene Aktien 1 Vorz.-Aktie von M. 1000 zuzügl. Kosten zu beziehen, verbunden mit dem Rechte, für diejenigen zus. gelegten Aktien, welche von diesem Rechte Gebrauch machen, die Eigenschaften der Vorz.-Aktien zu verlangen. Im J. 1912 stellte die Verwalt. nochmals M. 119 000 zur Deckung von Verlusten zur Verfüg. Anleihen: I. M. 500 000 in 4 % Oblig. v. 1888, rückzahlb. zu 105 %, Stücke Lit. A à M. 5000. Lit. B à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1889 durch jährl. Ausl. von 2 % und ersparten Zs. am 1./9. (erstmals 1888) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 Mon. Frist vor- behalten. Noch in Umlauf Ende 1911 M. 64 000. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. II. M. 150 000 von 1891, Stücke Lit. C à M. 1000. Zs.-Fuss, Zs. u. Tilg. ab 1892 wie bei 1. Noch in Umlauf Ende 1911 M. 56 000. Verj. der Coup. bei I. u. II.: 4 J. n. F. Sicherheit für beide Em.: Die gesamten Mobilien und Immobilien der Ges. Zahlst.: Lüneburg: Hannov. Bank vorm. Simon Heinemann, W. H. Michaels Nachf. III. M. 350 000 in 4½ % Oblig. von 1901, Stücke Lit. D à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7, Tilg. ab 1904 durch jährl. Auslosung wie bei I. Zahlst. wie bei Anleihe II. Noch in Umlauf Ende 1911 M. 285 000. 5 IV. M. 500 000 in 5 % Oblig. lt. G.-V. v. 26./8. 1908, Stücke E à 1000. Zs. „ . Tilg. ab 1./1. 1913 mit je M. 20 000. Aufgenommen für die Neueinricht. der Fabrik u. zur Tilg. von Bankschulden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom ÜUbrigen 7 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1000 für jedes Mitglied), bis 5 % vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Mobil. 5319, Grund u. Boden 190 149, Gebäude 719 304, Masch. 725 165, Anschlussbahn 93 763, Arb.-Wohn. 50 361, vorausbez. Feuerversich. 6187, Fonds, Kassa u. Wechsel 31 570, Debit. 344 559, Fässer u. Säcke 30 497, Feuerung 19 600, Zement u. Fabrikat.-Material 175 026; Kalkfabrik: Grund u. Boden 54 681, Gebäude 68 472, Masch. 39 572, Arb.-Wohn. 32 811, Fässer u. Säcke 3109, Feuerung 662, Kalk u. Fabrikat.- Material 20 955, Pferde u. Wagen 8000, Verlust 379 211. – Passiva: A.-K. 1 360 000, Schuld- verschreib. I 64 000, do. II 56 000, do. III 285 000, do. IV 500 000, Anleihe 400 000, do. Zs.-Kto 627, unerhob. Div. 260, Beamten- u. Arb.-Haftgelder 6350, Kredit. 317 745; Kalkfabrik: unkündbare Rente 9000. Sa. M. 2 998 983. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 227 705, Feuerversich. 8428, Porti, Depeschen u. Wechselstempel 2491, Fässer u. Säcke 201 448, Reparat. 41 637, Feuerung 226 901, Arbeitslöhne, Zs. u. Diskont 524 838, Arb.-Wohlf. 16 208, öffentl. Abgaben 4551, Miete in Hamburg 2975; Kalkfabrik: Feuerversich. 811, Fässer u. Säcke 11 706, Reparat. 3935, Feuerung 14 234, Arbeitslöhne, Diskont etc. 59 209, Arb.-Wohlf. 4353, öffentl. Abgaben 2713, Kursverlust auf Fonds 222, Abschreib. 107 109, Dubiose 14 535, Verkaufsstelle Hamburg 67 000, Kontokorrent Hamburg 155 428, Extra-Abschreib. do. 93 096. – Kredit: Übertrag vom Aktien-Kto 178 050, Rohgewinn auf Zement 1 060 669, do. auf Kalk 151 005, Gewinn auf Pferde u. Wagen 151, Rohgewinn in Hamburg 22 453, Verlust 379 211. Sa. M. 1 791 542. Kurs Ende 1888–1911: 190, 194.50, 158.50, 128, 125, 121, 140, 139, 160, 191, 213, 240, 150, 104, 105.50, 95, 101, 100, 116, 105, 84.50, 88, 50, 39 %. Notiert in Hannover. Dividenden 1886–1911: 7, 9½, 15, 17, 13½, 11, 6, 6½, 6, 6, 10½, 13, 16, 18, 15, 0, 0, 0,0,0, 5, 7, 4, 0, 0, 0 %. Zahlbar spät. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)