Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1443 Fabrik feuerfester Produkte Hagendingen (Lothr.). Die Bauabteilung (in Köln) [vorm. G. Lütgen- Borgmann] gegründet 1865 befasst sich mit der Herstellung von Fabrikschornsteinen, Kessel- Einmauerungen, gewerblichen Feuerungsanlagen, kompletten Gasanstalten u. Koksöfen etc. Zweck: Fabrikation von feuerfesten Produkten aller Art, von Tonwaren u. verwandten Erzeugnissen; Grubenbetrieb, Bau von Kaminen, Feuerungs- u. Ringofenanlagen, sowie Bau- ausführungen aller Art. Die Ges. besitzt ausgedehnte Belehnungen u. Tongruben auf dem Westerwald, sowie Quarzitbrüche u. Tongruben in Ottweiler, Eschweiler, Mehlem und im Siegkreise, Dampfziegeleien in Mehlem u. Ottweiler, Chamottebrennerei in Siershahn. Für Erwerb von Gruben, Steinbrüchen etc. sowie für Neubauten wurden 1898 u. 1899 nach Abzug der Abschreib. rund M. 600 000 ausgegeben. Die Abteil. Ottweiler wurde 1906 von einem grösseren Schadenfeuer betroffen, wodurch der Betrieb vorübergehend gestört war. Der Schaden fand durch die Versicherung ausreichende Deckung. Die an Stelle der zerstörten, älteren Anlagen geplanten Neubauten kamen 1907/08 vollständig in Betrieb. Beträchtliche Um- u. Neubauten auf allen Betrieben erforderten 1910 u. 1911: M. 725 056 bzw. 359 324. Durch dieselben wird eine wesentliche Steigerung der Leistungsfähigkeit erzielt. Versand: 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906–1911 Feuerfeste Produkte t 72 356 44 404 53 714 55 214 73 482 82 096 nicht ver- Rohmaterialien „20 632 22 986 14 113 28 361 30 663 27 963 öffentlicht. Kapital: M. 2 900 000 in 2900 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./5. 1897 um M. 600 000 in 600 ab 1./1. 1897 div.-ber. Aktien und lt. G.-V. v. 11./7. 1900 um M. 800 000 in 800 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien. Von der Em. von 1900 wurden M. 100 000 dem Georg Itschert in Vallendar dafür gegeben, dass er den Rhein. Chamottewerken 95 An- teile an den Westwälder Chamottewerken G. m. b. H. in Siershahn überliess; dagegen wurde gemäss G.-V. v. 23./5. 1901 von der Ausgabe der restl. M. 700 000 abgesehen und das A.-K. nur um M. 100 000 auf M. 3 000 000 erhöht; diese M. 100 000 sind jedoch noch nicht begeben. Die G.-V. v. 28./4. 1902 hat die Ermächtigung der Verwalt. zur Ausgabe dieser Aktien erneuert. Hypothekar-Anleihe: Die G.-V. v. 23./5. 1901 beschloss Ausgabe einer solchen in Höhe von M. 1 200 000 in 5 % Oblig,, rückzahlbar zu 102 %. Tilg. nach 5 Jahren ab Ausgabe durch jährl. Auslos. von 5 %. Die erst 1909 begebene Anleihe diente bis dahin teilweise als Unter- lage für Bankkredit. Noch ungetilgt M. 1 020 000. Zahlst. Köln: Ges.-Kasse. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Höchstbetrag 1905 erreicht), Rest nach statutenm. Tant. z. Verf. der G.-V. Der A.-R. erhält ausser einer festen Vergütung von zus. M. 8000 noch 5 % Tant. nach Massgabe der gesetzl. Bestimmungen. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Ländereien 45 725, Steinbrüche, Gruben u. Belehnung. 308 243, Fabrikgrundst. 388 746, Gleisanlagen u. Hängebahnen 266 520, Gebäude 1 828 010, Öfen 383 280, Masch. 513 280, Beleucht.-Anlagen 22 110, Rheinverladestelle 260, Mobilien u. Geräte 97 540, Fuhrwesen 5410, Werkstätten u. Betriebsmaterial. 129 390, Rohmaterial. 316 189, Brennmaterial. 26 179, Fertig- u. Halbfabrikate 369 836, in Arbeit befindl. Bauten 22 859, Kassa 9537, Effekten 6291, Debit. 863 555, Patente 1, Beteilig. 37 910, vorausbez. Feuerversich. 20 198. —– Passiva: A.-K. 2 900 000, R.-R. 290 000, Verfüg.-F. 150 000 (Rückl. 76 483), Teilschuld- verschreib. 1 020 000, Restkaufpreis Hagendingen 44 000, Beamten- u. Werkmeister-Unterst.-F. 10 000 (Rückl. 5874), Guth. von Werksangehörigen etc. 86 443, Löhnungskto 29 343, Oblig.- Zs.-Kto 13 550, noch nicht eingelöste Oblig. 5100, Kredit. 804 988, Talonsteuer-Res. 7000, Div. 174 000, do. alte 250, Tant. u. Grat. 40 061, Vortrag 86 337. Sa. M. 5 661 074. Gewinn- und Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 241 408, Steuern 25 033, Zs. u. Disagio 32 396, Oblig.-Zs. 53 250, Unk. 117 034, Gewinn 389 755. – Kredit: Vortrag 68 532, Verfüg.-F. 26 483, Betriebsgewinn 763 864. Sa. M. 858 879. Kurs Ende 1897–1911: 140, 146.25, 136, 109, 70, 59.60, 77.60, 80.10, 100, 133.25, 86.50, 88.75, 104.10, 96.75, 106.25 %. Eingef. 16./11. 1897 zu 130 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1895–1911: 4, 7½, 9, 8, 8½, 8½, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 6, 5, 4, 5, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Vorstand: Gen.-Dir. Rob. Wiegand, Dir. Hans Brandt. Prokuristen: Hans Pückel, Cöln; Betriebs-Dir. Herm. Diesel, Ottweiler; Betriebs-Dir. Dr. Fritz Fuchs, Siershahn; Betriebs-Dir. Carl Vorstadt, Arnold Krauthausen, Eschweiler; Betriebs-Chef Carl Weisgerber, Mehlem. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Konsul J. L. Kruft, Essen; Stellv. Komm.-Rat E. Bellardi, Crefeld; Dir. Ewald Küppers, Essen; Geh. Justizrat Fritz Görz, Mainz; Gen.-Dir. a. D. Aug. Spannagel, Düsseldorf. Zahlstellen: Cöln: Eigene Kasse, Bergisch Märkische Bank; Eschweiler: Eschweiler Bank; Berlin: Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind.; Saarbrücken: Gebr. Röchling; Cöln u. Coblenz: Leop. Seligmann; Düsseldorf: Bank f. Handel u. Ind Thonwerk Kolbermoor, Steinbeis & Genossen, A.-G., in Kolbermoor, Zweigniederlassungen in Hebertsfelden u. Vilsliburg. Gegründet: 27./4. 1896. Zweck: Erwerb resp. Fortbetrieb der früher in dem Besitze der Kommandit-Ges. Thonwerk Kolbermoor, Steinbeis & Genossen befindl. Thonwaren- fabrik Kolbermoor und in Hebertsfelden etc. Spezialität: Falzziegel, Biberschwänze, Ver- blendsteine, gewöhnl. Maschinensteine aller Art, Terracottawaren, Backsteine, auch Betrieb einer Torfstecherei. Neubauten erforderten 1910 u. 1911 M. 310 259 bezw. 40 000.