1450 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Vereinigte Neue Münchener Aktien-Ziegelei und Dachziegelwerke A. Zinstag Aktiengesellschaft in München, Zweigniederlassung u. Sitz der Direktion in Regensburg-Kareth. Gegründet: 14./6. 1898 als Neue Münchener Aktien-Ziegelei. Firma geändert lt. G.-V. v. 18./7. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Herstellung von gebrannten Baumaterial. u. keram. Erzeugnissen jeder Art. Es wurden ca. 142 Tagwerk Lehmgründe am Bahnhof Aubing übernommen, worauf eine Ziegelei- anlage erbaut ist. 1898 wurde die Fabrik für Dachdeckungsmaterialien von A. Zinstag in Regens- burg-Kareth erworben. Von dem Aubinger Grundbesitz, der eine gute stille Res. der Ges. bildet, wurden 1902 mehrere Tagwerk zu angemess. Preise verkauft. Die grosse Anlage in Kareth ist 1903/1904 mit den neuesten techn. Einricht. versehen. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1911 ca. M. 90 000. Kapital: M. 1 300 000 in 132 St.- u. 1168 als solche abgest. Vorz.-Aktien, sämtliche à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div., die event. nachzuzahlen ist, sodann bekommen die St.-Aktien 3 % und einen etwaigen Gewinnrest beide Aktienarten zu gleichen Teilen:; im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.- vor den St.-Aktien befriedigt. Urspr. A.-K. M. 1 300 000 in St.-Aktien; zur Regelung der finanziellen Verhältnisse der Ges. beschloss die G.-V. v. 27./8. 1903 eine Zuzahl. von M. 400 pro Aktie auszuschreiben (Frist bis 10./10. 1903), wogegen dieselben als Vorz.-Aktien abgestempelt sind. Die Zuzahl. wurde auf 937 Aktien geleistet und sind dadurch abzügl. der gezahlten Zs. M. 369 158 eingegangen; der Betrag fand folgende Verwendung: M. 45 522 zur Tilg. des Fehlbetrags a. 1902, M. 242 499 zu ausserord. Abschreib., M. 16 236 zur Erricht. eines Delkr.-Kto, M. 55 000 zur Schaffung eines R.-F., und M. 10 000 zur Erricht. eines Disp.-F., M. 125 000 zur Bestreitung der Kosten für Neuanlagen. Die G.-V. v. 11./4. 1907 beschloss: Es ist den Stammaktionären zu gestatten, gegen Zuzahlung von 57½ % = M. 575 innerhalb einer Frist bis 1./9. 1907 die Rechte der Prior.-Aktionäre zu erwerben. Wird in einem Jahre die Vorz.-Div. nicht oder nicht voll bezahlt, so wird mit Rückwirk. für das Geschäftsj. 1906 an, der Fehlbetrag in den folgenden Jahren nachbezahlt, ehe eine Vorz.-Div. für das letztvorangegangene Jahr bezahlt wird. Somit werden diese Vorz.-Aktien v. 1./1. 1908 ab mit den bereits bestehenden Vorz.-Aktien gleichberechtigt. Auf 231 St.-Aktien wurde die Zuzahlung mit M. 132 825 – M. 34 Zs., zus. also M. 132 790 geleistet, welcher Betrag zu Abschreib. Verwendung fand. A.-K. also jetzt wie oben. In der G.-V. v. 8./4. 1911 wurde die Zus. legung der noch vorhandenen 132 St.-Aktien im Verhältnis 12:1 abgelehnt. Die G.-V. v. 27./4. 1912 sollte dann die Herabsetzung der 132 St.-Aktien 6: 1 beschliessen, also von M. 132 000 auf M. 22 000, auch die Gleichstellung dieser so zus. gelegten St.-Aktien mit den Vorz.-Aktien soll erfolgen; die G.-V. v. 27./4. 1912 kam aber zu keinem Beschluss. Anleihe: M. 500 000 in 5 % Oblig. von 1909, Stücke à M. 1000. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./1. 1912. Sicherheit: Erststellige Hyp. auf den Werken der Ges., aufgenommen zur Ablös. von Hyp. u. zur Vermind. von Kredit. Begeben bis ult. 1911 M. 390 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In den ersten 4 Mon. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrückl., vertragsm. Tant., bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event. nachzuzahlen ist, sodann bis 3 % an St.-Aktien, Rest weitere Div. gleichmässig an alle Aktien. Der A.-R. erhält 10 % Tant. von dem Reingewinn, der nach Ausscheidung von 4 % Div. an das ganze A.-K. verbleibt u. ausserdem jährl. zus. M. 10 000 feste Jahresvergütung. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstück Kareth 637 587, Gebäude do. 451 206, Grundstück Aubing 288 114, Gebäude do. 79 468, Masch. 254 417, Utensil. 31 615, Pferde u. Wagen 2101, Beamtenwohnhaus Kareth 29 244, do. Aubing 1, Kassa 3578, Debit. 125 560, Kaut. 5122, Effekten 1587, Wechsel 2998, fertige Waren 118 655, Vorräte 33 297, Verlust 23 958. – Passiva: A.-K. 1 300 000, Oblig. 390 000, Kredit. 154 006, Bank-Kti 80 819, unerhob. Div. 410, Div.-R.-F. 70 080, R.-F. 82 719, Disp.-F. 10 481. Sa. M. 2 088 517. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Kto, Ziegeleibetrieb, Unk., Steuern u. Delkr.- Kto 485 064, Zs. 26 674, Abschreib. 39 693. – Kredit: Vortrag 12 439, Waren 512 296, Grundstückpacht 2737, Verlust 23 958. Sa. M. 551 432. Dividenden: Aktien 1898–1903: 9, 9, 6, 0, 0, 0 %; St.-Aktien 1904–1911: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vo rz.-Aktien 1904–1911: 6, 6, 0, 0, 5, 0, 4, 0 %. Die Div. für die alten 937 Prior.-Aktien für 1904 bezw. 1905 wurde aus dem Gewinn für 1906 u. 1907 nachbezahlt. Aus der Div. für 1910 von 4 % entfiel 1 % auf die rückständ. Div.-Scheine von 1906 u. 3 % auf die rück- ständ. Div.-Scheine von 1907. Coup.-Verj.: 4. J. (K.) Direktion: Paul Nötzold, Regensburg-Kareth. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat Hans Scheidemandel, Stellv. Rechtsanw. Dr. Moessmer II, Bankier Sigm. Bernstein, Bankier Karl Wallach, Dr. phil. Franz Fritz, München. Zahlstellen: München: Bernstein & Fränkel; München u. Regensburg: Kgl. Filialbank. Wiesen-Dampfziegelei, Neidhöfer & Cie. A.-G. in Neuss. Gegründet: 29./1. 1900 mit Wirkung ab 1./1. 1900; eingetr. 22./3. 1900; Übernahmepreis M. 200 000. Gründung s. Jahrg. 1902/1903. Zweck: Herstellung und Verwertung von Ziegelsteinen. Besitz: 2 Ziegeleien.