Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1457 bis 300 PS. nebst 2 Primär- u. 5 Sekundär-Dynamos. An Masch. u. sonst. Anlagen sind im wesentlichen vorhanden 2 grosse Steinbrecher, 2 Walzwerke, 7 mech. Siebanlagen, 4 Kugel- mühlen, 4 Mischmasch., 3 Senkwerke, 1 Trockenturm u. 16 Brennöfen. Eigene Reparatur- werkstätte, Schmiede, Modelltischlerei etc., sowie 15 Häuser für Angestellte. Die 1889 er- baute Chamottefabrik Halbstadt liegt in der Gemeinde Ruppersdorf bei Halbstadt und ist mit dem Güterbahnhofe der Station Halbstadt durch Geleiseanschluss verbunden. Das Fabrikgrundstück hat eine Grösse von 23 588 qm. Ausserdem gehört zur Fabrik ein be- nachbartes Terrain von 20 888 qm, dessen einer Teil aus verpachtetem Ackerland besteht, während der andere Teil eine Handziegelei, die jährlich ca. 80–85 000 Ziegel liefert, ein Meister- u. Beamtenwohnhaus sowie eine Arb.-Kaserne trägt. Die Betriebsanlagen bestehen aus 3 Dampfkesseln von ca. 235 dqm Heizfläche, 2 Dampfmasch. von 140 PS u. 1 Compound- masch. von 50 PS. An Arbeitsmasch. sind vorhanden 1 Tonwalzwerk, 2 Steinbrecher, ver- bunden mit je 1 Walzwerk, 2 Kollergänge, 5 Tonschneider, 2 Strangpressen sowie 1 Trichter- formmaschine. Vorhanden noch eine Tischlerei, Reparaturwerkstatt, 2 Wohnhäuser für die Bureaus u. Beamtenwohnungen. Stamm-Kapital: M. 3 750 000. Urspr. M. 3 000 000, erhöht 1904 um M. 250 000 u. 1911 um M. 500 000. Sämtl. St.-Anteile sind im Besitz der Stettiner Chamottefabrik vorm. Didier in Stettin. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss der Gesellschafter v. 10./3. 1911, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Bank oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1916 bis spät. 1936 durch jährl. Auslos. im Dez. (erstmals 1915) auf 1./4. (zuerst 1916); ab 1./4. 1916 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs- hypoth. auf dem Grundbesitz in Saarau und Conradswaldau an I. Stelle. Die Verpfändung erstreckt sich auf den Besitz der Ges., soweit er in Schlesien belegen ist, und zwar auf rund 8 ha 50 a Grundbesitz nebst den darauf befindl. Fabrikanlagen und rund 80 ha 50 a Tongrundstücke. Die Stettiner Chamotte-Fabrik A.-G. vorm. Didier übernahm ausserdem die selbstschuldnerische Bürgschaft für sämtliche Ansprüche aus den jeweils ausstehenden Teilschuldverschreib. Aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel. Zahlst.: Saarau: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Braun & Co. Kurs Ende 1911: 102.50 %. Zugelassen in Berlin Anfang Mai 1911; erster Kurs: 101.75 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke Saarau etc. 1 094 012, Gebäude 870 528, Masch. 412 871, Tongruben 37 554, Beteilig. 16 000, Betriebsbestände u. Vorräte 928 647, Kassa, Wechsel u. Effekten 46 523, Tant. 295, Debit. 2 552 016, Filialfabrik Halbstadt 750 000. – Passiva: Kap.-Kto 3 250 000, Sparkassen-Kto 68 646, Kulmiz-Stift. 10 000, Arb.-Unterstütz.-F. 12 569, Hypoth. 132 700*), Kredit. 3 220 185*), Vortrag 14 349. Sa. M. 6 708 449. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Ausgaben 1 024 683, Arb.-Unterstütz.-F. 5000, Abschreib. 90 500, Tongrubenbetrieb 34 230, Gewinn an die Gesellschafter 497 357, Vortrag 14 349. – Kredit: Vortrag 18 823, Chamottefabrik, Betrieb 1 337 721, Tongrubenbetrieb 57 426, Gewinne d. Filialfabriken Halbstadt u. Marktredwitz 252 149. Sa. M. 1 666 120. Die Fabriken Marktredwitz u. Halbstadt bilanzieren selbständig. Der Bilanzsaldo der Fabrik Marktredwitz ist einschl. des Gewinnes pro 1910 mit M. 2 023 275.74 in der oben ab- gedruckten Bilanz der Vereinigten Chamottefabriken unter Debit. verbucht. Der Saldo der Fabrik Halbstadt erscheint unter den Aktiven dieser Bilanz besonders mit M. 750 000, während ihr Gewinn pro 1910 ebenfalls über Schuldbuch-Kto verbucht ist. In beiden Bilanzen finden sich andere Passiven als Kapital und Gewinn nicht. Dividenden 1906–1910: 28, 28, 24, 17, 15 %. Geschäftsführer: Gen.-Dir. Adolf Hentschel, Edmund Hohmann, Percy R. Drory, Stellv. Dr. Moritz Schultz. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Justizrat Maxim. Kempner, Berlin; Rittergutsbesitzer Eugen von Kulmiz, Saarau; Komm.-Rat Otto Kromschröder, Osnabrück; Konsul Max Metzler, Stettin. *) Inzwischen zur Rückzahlung gelangt. **) Darunter M. 2 959 811.37 Stettiner Chamotte-Fabrik A.-G. vorm. Didier. Dampfziegelei Schanzenberg in Saarbrücken. Gegründet: 4./11. 1891. Zweck: Betrieb einer Dampfziegelei und Schlackensteinfabrik. Produktion 1911: 11 382 000 Backsteine u. 1 000 000 Schlacken- u. Löschsteine. Kapital: M. 475 000 in 475 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 250 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./. 1909 um M. 225 000 zum Erwerb der Ziegelei der Saarbrücker Dampfziegelei Bruch, Lütgen & Compagnie zu Malstatt-Burbach. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 10 % (mind. M. 600) Tant. an A.-R., Tant. an Vorst., Rest Div. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Backsteinfabrik Schanzenberg 57 767, Fabrikgrund- stück 29 400, Schlackensteinfabrik 19 000, Grundstücke u. Lehmfelder 121 173, Aschbacherhof 174 233, Backsteinfabrik Rodenhof 63 097, Grundstücke do. 150 000, Vorräte u. Bestände 31 101, Kassa 10 308, Debit. u. Avale 82 686. – Passiva: A.-K. 475 000, R.-F. 31 451, Spez.-R.-F. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 19120/1913. I. 92