1482 Porzellan-Fabriken. Jetziges Besitztum: Die zu Velten belegene, im J. 1902 zum grössten Teil neu erbaute Fabrik. 1910/11 Errichtung eines Neubaues bezw. umfangreiche Fabrikerweiter. mit ca. M. 135 000 Kostenaufwand. Das Fabrikgrundstück hat eine Grösse von 2 ha 91 a 84 qm, die unbebauten Grundstücke umfassen 15 ha 5 a 86 qm, die Tonberge 1 ha 72 a 30 qm, die Wiesen 1 ha 14 a 70 qm, zus. also 20 ha 84 a 70 qm, davon 1910 ein entbehrliches Terrain für M. 92 361 verkauft. Die Fabrik beschäftigt zurzeit 140 Arb. u. hat, um der Nachfrage zu genügen, gegen eine Umsatzprovision, einstweilen bis 1./10. 1912, in Velten eine andere Fabrik hinzugepachtet, in welcher weitere 50 Arb. Beschäftigung finden. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000. Hypothek: M. 30 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstück 33 819, Terrain und Baustellen 38 611, Wiesen 2735, Tonberg 22 533, Gebäude 252 873, Masch. 58 031, Ausrüstung 13 291, Formen 1, Pferde u. Wagen 1, Platten 1, Debit. 311 558, Material. 43 618, Vorräte an Fabrikaten 100 792, Konsort. „Veltener Terrain“ (Beteilig.) 1, Kassa 1532, Wechsel 31 741. – Passiva: A.-K. 600 000, Hypoth. 30 000, Kredit. 103 774, R.-F. 60 000, Extra-R.-F. 40 000 (Rückl. 5000), Delkr.- Kto 20 000 (Rückl. 13 724), Div. 42 000, do. alte 60, Tant. 1518, Vortrag 13 789. Sa. M. 911 142. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 95 205, Abschreib. 21 072, Reingewinn 76 032. – Kredit: Vortrag 14 326, Fabrikat.-Kto 177 983. Sa. M. 192 309. Kurs Ende 1910–1911: 120, 118 %. Eingeführt am 8./6. 1910 an der Dresdner Börse zu 107.50 %. Dividenden 1905–1911: 8, 8, 4, 5, 6, 7, 7 % Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rich. Blumenfeld, Charlottenburg. Prokuristen: Fritz Mockrauer, Carl Kohl, Jean Blumenfeld, G. Netzband. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Ed. Bernstein, Stellv. Gen.-Dir. Nik. Jungeblut, Charlotten- burg; Fabrikbes. Paul Bleyberg, Bankier Ernst Wallach, Dir. Paul Salomon, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, A. Falkenburger; Dresden: Gebr. Arnhold. .... ― ...... Porrellan-Tabriken. Duxer Porzellan-Manufactur, A.-G. vorm. Ed. Eichler. Sitz der Ges. in Berlin SW., Alte Jakobstr. 20/22, Zweigniederlassung in Dux u. in Blankenha in i. Thür. unter der Fa.: „Fasolt & Eichel Nachf. Duxer Porzellan-Manufaktur“. Gegründet: 15./6. bezw. v. 13./9. 1897; eingetr. 25./9. 1897. Zweck: Handel mit Porzellan und verwandten Artikeln, sowie Erwerb und Fortbetrieb der der offenen Handels-Ges. Ed. Eichler in Dux gehörigen Porzellanfabrik. Die Vorbesitzer genannter Firma erhielten für ihre Einlagen M. 897 000 in 897 Aktien der Ges. à M. 1000. Die Konz. zur eigenen Fabrikation in Österreich besitzt die Ges. seit Juni 1900. Das Duxer Etablissement (26 744,33 qm Flächeninhalt) war bis 1./1. 1901 an die Firma Ed. Eichler ver- pachtet und die Thätigkeit der Ges. beschränkte sich bis dahin lediglich auf den Handel mit Porzellanfabrikaten, während sie von genanntem Tage ab die Fabrikation selbst aufgenommen hat. 1904 in Dux Ankauf eines Nachbargrundstückes mit Gebäuden für zus. M. 68 000. Zu- gänge auf Anlage-Kti 1905–1910 M. 40 319, 50 798, 49 552, 11 842, 32 054, 24 030. Spezialität: In Dux Luxusporzellane, in Blankenhain Gebrauchsgeschirre. Grosser Export. In Berlin SW., Alte Jakobstr. 20/22 hat die Ges. ein eigenes Verkaufsbureau für das ausserösterreich. Ausland errichtet, das 1905–1911 M. 62 628, 76 092, 72 164, 52 399, 51 639, 102 401, 106 604 Reingewinn erbrachte. Gesamtumsatz 1901–1909: M. 516 094, 454 988, 507 339, 489 348, 578 523, 710 191, 798 116, 636 864, 666 057; später nicht veröffentl. Etwa 350 Arbeiter in Dux u. ca. 250 in Blankenhain. Die G.-V. v. 4./12. 1909 beschloss d. Ankauf d. Porzellanfabrik (Fasolt & Eichel) in Blankenhain für M. 800 000. Die Ges. gewährte hierfür der Vorbesitz. Frau Komm.-Rat Fasolt u. ihren beiden minderjährigen Söhnen M. 500 000 in neuen Aktien der Ges. zu pari u. übernahm die Hypoth.-Schulden in Höhe v. M. 227 000 als Selbstschuldnerin. Der Rest von M. 73 000 wird der Ges. gestundet. Er ist mit 4½ % verzinslich u. kann seitens der Gläubigerin nicht vor dem 1./10. 1914 gekündigt werden. Die Blankenhainer Porzellanfabrik fabriziert Ge- brauchsgeschirre, insbes. Tafel-, Kaffee- u. Tee-Service, Küchengarnituren, Tassen, Teller, Schalen etc., während das Duxer Unternehmen lediglich Luxusporzellan, d. h. Porzellan, unter Ausschluss vorgenannter Artikel, herstellt. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 4./12. 1909 um M. 500 000 in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, übernommen von den Inhabern d. Firma Fasolt & Eichel i. Blankenhain mit der Verpflichtung, dieselben den alten Aktionären 2: 1 zu 100 % plus 3 % f. Aktienstemp. anzubieten (geschehen v. 10.–23./12. 1909). 55 Erhöhung erfolgte zwecks Ankauf der Porzellanfabrik Fasolt & Eichel in Blankenhain S. oben).