1512 Glas-Fabriken und Spiegel Manufakturen. von Sievert & Co. G. m. b. H. in Deuben bei Dresden. 1904 Erwerb. der Fabrik C. in Penzig. Der Betrieb der Fabrik in Deuben wurde 1904 eingestellt, dann die Fabrik ab 1./7. 1905 verpachtet u. endlich 1908 zum Buchwert verkauft. Zweck: Handel u. Fabrikat. von Glaswaren. Gegenwärtig befasst sich die Ges. mit der Fabrikation und dem Verkauf folgender Artikel: Glaswaren für pharmaceutischen, chemischen, technischen u. elektrotechnischen Bedarf, Pressglas, Hohlglas, Schleifglas, Konserven- u. Ver- packungsgläser mit luftdichten Patentverschlüssen, Flaschen aller Art, Flaschen- u. Kon- servengläser-Verschlüsse, Glasbausteine (System Falconnier), Dachziegel, Oberlichtplatten u. Prismen, mechanisch hergestellte Glaswaren. Gesamtumsatz 1903–1909: 1332 949, 1 590 810, 1 830 807, 2 021 572, 2 273 380, 2 279 017, 2 334 057. 1910 und 1911 weitere Zunahme des Absatzes. Ca. 25 Beamte, 900 Meister und Arb. Die Ges. gehört dem Verband der Flaschen- fabriken in Berlin an, der seinerseits an dem „Europäischen Verband der Flaschenfabriken G. m. b. H. in Berlin beteiligt ist. Infolge der Zugehörigkeit zum Verband besitzen die Adlerhütten im Verhältnis der vertraglich festgesetzten Beteiligungsziffer das Recht auf Benutzung der Owens'schen Maschine zur Herstellung von Flaschen. Die Ges. macht zurzeit von diesem Rechte keinen Gebrauch. Der Grundbesitz der Ges. umfasst in der Gemarkung Penzig 11 ha 39 a 47 qm. Davon sind 2 ha 25 a 34 qm bebaut. Unter den Immobilien befinden sich 27 Beamten- u. Arb.- Wohnhäuser mit insgesamt 112 Wohnungen. An Fabrikationseinrichtungen in den 3 ge- trennten Fabrikanlagen sind vorhanden: 10 Glasschmelzöfen (System Siemens), 2 Wannen (System Henning und Wrede) nebst Kühlanlagen, Glasschleifereien, Malerei, Schmiede, Schlosserei und eine Verschlussfabrik. Die im August 1906 in Penzig durch Feuer zer- störte Masch.-Anlage wurde nicht mehr errichtet, dafür das Elektr.-Werk Penzig für M. 190 000 angekauft. Dasselbe, seitens der Gemeinde bis 1935 konzessioniert, gibt auch Licht u. Kraft an Dritte ab. Der elektr. Strom wird seit 1910 von der Überlandzentrale der Stadt Görlitz bezogen. 1908 Ausbau der Betriebsanlagen, sowie Neubau von Arb.-Wohnhäusern. Zu- gänge auf Anlage-Kti 1910 ca. M. 90 000, 1911 ca. M. 150 000, Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./. 1899 um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000) in 1000, ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien voll eingezahlt. Um die Deubener Niederlassung derartig herunterzuschreiben, dass die Realisierung zum Buchwert ermöglicht wird u. weitere Verluste daran nicht mehr zu befürchten sind, haben sich die Aktionäre 1904 entschlossen, nom. M. 216 000 Aktien gratis einzuliefern, welche mit dem durch den Vertrag mit Sievert & Co. seitens der Ges. erworbenen Nominalbetrage von M. 200 000 eigener Aktien, von einigen Aktionären gegen M. 374 400 in bar übernommen wurden (s. auch Jahrg. 1908/09 dieses Handb.). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., v. verbleib. Überschuss an Vorst. u, Beamte vertragsm. Gewinnanteile, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 1500 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Immobil. 991 398, Elektrizitätswerk 270.000, Ham- burger Lagerhaus 1, Keramoanlage 1, Masch. 49 368, Formen 1, Wannen u. Ofen 60 663, Hütteninventar 1, elektr. Licht- u. Kraftanlage 16 298, Kontorutensil. 1, Feuerwehr 1, Patente 1, Anschlussgleise 34 687, Pferde u. Wagen 1, Material. 64 884, Waren 235 187, Kassa u. Wechsel 106 861, Debit. inkl. 283 952 Bankguth. 726 956, Kaut. 19 550, Feuerversich. 1200. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 126 456 (Rückl. 13 911), Delkr.-Kto 28 712, Kredit. 117 810, Avale 18 000, unerhob. Div. 220, Div. 220 000, Talonsteuer-Res. 4000, Tant. an Vorst. u. Angestellte 20 907, do. an A.-R. 17 049, Vortrag 23 906. Sa. M. 2 577 062. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 1 707 504, Abschreib. 71 510, z. Delkr.-Kto 17 000, Gewinn 299 774. – Kredit: Vortrag 21 542, Waren 2 048 315, Zs. 16 589, Elektrizitäts- werküberschuss 9341. Sa. M. 2 095 789. Kurs Ende 1909–1911: 161, 184, 181 %. Die Zulassung der Aktien zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte Anfang Mai 1909; erster Kurs am 17./5. 1909 146 %. Dividenden 1896–1911: 7½, 8, 8, 8, 8, 0, 0, 0, 0, 6, 8, 9, 9, 10, 11, 11 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Alb. Mayer. Prokuristen: Bruno Irmscher, Franz Weberbauer (koll.). Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Konsul Max Doertenbach, Stuttgart; Stellv. Bank- prokurist Dr. Alfr. List, Berlin; Gg. Hänsel, Dresden; Moritz Baumann, Berlin; Komm.-Rat Dr. jur. Georg von Doertenbach, Stuttgart; Herm. Hecht, Grunewald. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: S. Bleichröder; Breslau: E. Heimann; Stuttgart: Doertenbach & Co. G. m. b. H. W. Hirsch Aktien-Gesellschaft für Tafelglasfabrikation in Radeberg i. S. mit Zweigniederlassung in Schmölln i. S. Gegründet: 2./5. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899; eingetr. 5./6. 1899. Übernahmepreis M. 973 821. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Übernahme u. Betrieb der der Firma W. Hirsch zugehörigen Tafelglasfabriken in Radeberg u. Schmölln. Die Schmöllner Anlagen wurden 1900 bedeutend erweitert und zu diesem Zwecke ein ca. 11 000 qm grosses Areal erworben. 1906 wurden sämtliche 5 Schmelzöfen und ein Streckofen in Radeberg umgebaut und in Schmölln beide Schmelzöfen vergrössert, auch ein Doppelstreckofen und 2 Trommeln neu gebaut. Zugänge hierfür u.