Glas-Fabriken und Spiegel-Manuf akturen. 1517 Dazu kamen noch M. 125 898, die Jos. Schweis der Ges. in Bar zur Verfügung gestellt hatte. Zum Entgelt hierfür erhielt Jos. Schweig 1800 Aktien à M. 1000 zum Nennwert von M. 1 800 000. Zweck: Herstellung u. der Vertrieb von Glaswaren aller Art u. der dazu gehörigen Nebenerzeugnisse, auch der Handel mit diesen Gegenständen sowie der Erwerb und die Verwertung von Patenten auf dem Gebiet der Glasindustrie. In Weisswasser werden er- zeugt Hohlglas aller Art, sowie Pressglas, soweit es in der elektrotechnischen Branche Verwendung findet. Ausgeschlossen von der Fabrikation ist sogen. ordinäres Hohlglas u. Flaschen. Inbes. werden Glasartikel für die elektrotechn. Branche hergestellt. Die Grundstücke in Weisswasser O./L. umfassen eine Fläche von 11 ha 66 a. Die mit Bahnanschluss versehenen Fabrikanlagen bestehen aus einem Verwaltungsgebäude, 14 Siemensschen Regenerativ-Glasöfen mit je 12 Glashäfen u. den dazu gehörigen Gaserzeugern, Kühl- u. Temperöfen. Die Fabrik besitzt eigene elektr. Kraft- u. Lichtmasch., umfangreiche Glasschleifereien, 3 Hafen-Fabrikat.- Gebäude u. ausgedehnte Lagerhäuser Zu den Fabrikanlagen gehören 20 Meister- u. Arb.- Wohnhäuser mit zus. 174 Wohnungen. Beschäftigt werden inkl. Tschernitz ungefähr 115 Beamte u. 1835 Arb. „„. Im Nov. 1909 wurde mit Wirkung ab 1./1. 1909 erworben das Glashüttenwerk der Firma Warmbrunn, Quilitz & Co. zu Tschernitz mit allen zugehörigen Grundstücken, Gebäuden, Öfen, Masch.. Apparaten, Zubehör, Rohmaterialien, Halb- u. Fertigfabrikaten, Kassa u. Wechseln, Debit., Bankguth. u. Baufonds sowie deren Berliner Geschäft (unter Ausschluss des Berliner Hauses) im Gesamtwerte von M. 2 854 172, nach dem Stande der Bilanz der genannten Firma v. 1./10. 1909, wobei die Akt.-Ges. die auf dem Glashüttenwerk ruhenden Hypotheken sowie die Passiven der Firma im Gesamtbetrage von M. 604 172, wofür M. 1 000 000 in 1000 neuen Aktien zum Kurse von 120 % gewährt wurden (s. bei Kap.) mit übernommen hat. Die seit dem J. 1829 bestehende Firma Warmbrunn, Quilitz & Co. betreibt in Tschernitz in der Niederlausitz ein Glashüttenwerk u. in Berlin ein ausgedehntes Handelsgeschäft, welches sich vornehmlich auf chemische, pharmazeutische u. technische Glasartikel, Aus- stellungs- u. Versandgläser für chemische Produkte u. Flakons erstreckt. Die Tschernitzer Glashüftenwerke umfassen eine Fläche von 106 Morgen u. bestehen aus 6 Siemensglasöfen, aus Schleifereien mit etwa 70 Werkstätten, Malereiwerkstätten, Gravieranstalt u. Zubehör, endlich aus 17 Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern. Ca. 42 Beamte u. 515 Arb. Die Firma hat in den letzten drei Jahren ihres Bestehens folgende Umsätze u. Bruttogewinne erzielt: 1906/1907 Umsatz: M. 1 375 736, Gewinn M. 277 604 1907/1908 „ „ 1 „% „ 9260 1908/1909 45 „ 1 405 846 „ . 25 „ Anfangs 1911 erfolgte die Angliederung der Tschöpelner Werke Akt.-Ges. in Tschöpelm bei Muskau (siehe unten bei Kap.). Die Grubenfelder dieser Werke sind in einer Grösse von 3500 Morgen verliehen, wovon ca. 2200 Morgen im Besitze der Akt.-Ges. sind. Die Grube liegt an der Bahnlinie Muskau-Sommerfeld. Die Mächtigkeit des Flözes schwankt zwischen 9 u. 12 m. Der Kohleninhalt der Felder ist auf 160–174 000 000 hl berechnet. Die Gew. Elster, Lerche u. Kuckuck, deren Kuxe sich im Besitz der T.-Werke befinden, liegen an der Eisenbahnlinie Forst-Weisswasser in unmittelbarer Nähe der Gasfabrik Tschernitz. Der Kohleninhalt der Felder dieser Gew. ist auf 137 000 000 hl berechnet. Die jetzige Jahres- förderung der T.-Werke beläuft sich auf rund 2 000 000 hl. Die Gew. Elster, Lerche u. Kuckuck sind zurzeit nicht im Betrieb. Die T.-Werke gehören dem bis 31./12. 1913 ge- schlossenen Lausitzer Braunkohlen-Syndikat an. Sie besitzen für sich ein Kontingent von 1.600 000 hl u. erfüllen ausserdem auf Grund eines mit dem Syndikat auf die Dauer desselben abgeschlossenen Vertrages den grössten Teil des Kontingents der Gew. Elster, welches 1 250 000 hl beträgt. Das Tonwerk der Tschöpelner Werke ist für eine Produktion von 12 000 000 Steine N. P. eingerichtet. Im letzten Betriebsjahr bezifferte sich der Wert der Produktion auf ca. M. 200 000. Das Elektrizitätswerk der T.-Werke enthält zwei eigene Aggregate zu 400 u. 450 Kw.-St. u. betreibt ferner ein den Lausitzer Elektrizitätswerken gehöriges Aggregat von 1000 Kw.-St. Sämtliche Dynamos werden durch Turbinen betrieben. Die Gesamtproduktion in elektr. Energie betrug im letzten Geschäftsjahr über 7 000 000 Kw.-St. Durch die Angliederung der T.-Werke wird die Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.-G. bei Ablauf des Lausitzer Braunkohlensyndikats von dem Bezug fremder Kohlen unabhängig gemacht. 1912 Pachtung der Fabriken Schweigsche Glas- u. Porzellanwerke A.-G. u. Glas- hüttenwerke Weisswasser A.-G., beide in Weisswasser. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 24./11. 1909 um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909. Die sämtl. 1000 neuen Aktien wurden zu 120 % an Dr. Hans Quilitz, alleinigen Inhaber der Firma Warmbrunn, Quilitz & Co. zu Berlin u. Tschernitz gegen seine Einbringung (Glashüttenwerk in Tschernitz) überlassen (s. oben). Die G.-V. v. 7./2. 1911 hat eine weitere Erhöhung um M. 500 000 in 500 neuen ab 1./1. 1911 div.-ber. Aktien unter Ausschluss des gesetzl. Bezugsrechts der Aktionäre be- schlossen. Diese Aktien sind an ein Bankhaus zu 300 % zuzüglich 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1914 mit der Verpflichtung begeben worden, hiervon M. 450 000 den Aktionären der Tschöpelner Werke Akt.-Ges. zu Pschöpeln bei Muskau (A.-K. M. 1 350 000, letzte Div. 5, 5, 6 %) mit der Massgabe zum Umtausch auzubieten, dass gegen Einreichung von je 3 Aktien der Tschöpelner Werke 1 neue Aktie der Vereinigten Lausitzer Glaswerke geliefert wird. Das Bankhaus hat sich ferner verpflichtet, die auf Grund dieser Umtauschofferte eingelieferten Tschöpelner Aktien nach Ablauf der Umtauschfrist zum Nennwerte zuzüglich 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1910