Pabrikben Chenikallen %% 1525 erhielt Paul Riedel 1238 St.-Aktien u. Fritz Riedel 1447 St.-Aktien, wogegen restl. M. 15 000 von den übrigen drei Gründern bar übernommen sind. Der Betrag der Vorz.-Aktien M. 1 600 000 wurde von Paul Riedel und Fritz Riedel am Tage der Gründung mit 25 %, späterhin, und zwar am 20./5. 1905 voll eingezahlt und diente zur Löschung der gesamten, auf den ein- gebrachten Grundstücken ruhenden Hypoth., zur Tilgung von Darlehnsschulden und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Paul Riedel und Fritz Riedel haben sämtliche Gründungs- kosten getragen. Zweck: Erwerb und Fortführung der zu Berlin und Bohnsdorf bei Grünau i. Mark be- legenen chemischen Fabriken sowie der Drogen-Gross-Handlung und des Export- u. Import- geschäfts der offenen Handels-Ges. in Firma J. D. Riedel sowie der Erwerb und Betrieb auch anderer chemischer Fabriken. Die Ges. betreibt insbesondere die Grossdarstellung zahlreicher chemischer Präparate für wissenschaftliche und medizinisch-pharmazeutische Zwecke, sowie für Photographie und Technik. Der Flächeninhalt der Grundstücke der Ges. beträgt in Bohnsdorf-Grünau ca. 39 Morgen. Die Ges. beschäftigt ungefähr 250 Beamte, darunter 20 Chemiker u. Apotheker, und ca. 600 Arbeiter u. Arbeiterinnen. Die Ges. unterhält in Deutschland 24 Reisende bezw. Vertreter u. ist ausserdem noch im europäischen und überseeischen Auslande an etwa 150 Plätzen vertreten. Lt. Mitteilung in der G.-V. v. 27./11. 1907 ist die Ges. einer Konvention beigetreten, welche zwischen einer Anzahl renommierter Firmen der Branche geschlossen wurde. Die Ges. Riedel ist bei der 1907 er- richteten Akt.-Ges. Pharmakon in St. Petersburg (A.-K. Rbl. 300 000) mit. Rbl. 100 000 be- teiligt u. hat zur Einführung ihrer pharmazeutischen Spezialpräparate in England unter der Firma „The J. D. Riedel Company“ eine Zweigniederlassung eröffnet, welche ihren Sitz in London E. C., 54 Cannon Street, hat; 1908 Eröffnung von Zweigunternehmung in New York. Zugänge auf Anlage-Konti erforderten 1906/07 M. 296 056; 1907 (9 Mon.): M. 152 392; 1908 bis 1911: M. 226 265, 92 216, 77 798, 2 009 114 inkl. der neuen Fabrikanlage in Britz. Unter der Firma Permutit-Filter-Co., G. m. b. H. hat die Riedel-Ges. im Aug. 1909 ein Tochter- unternehmen mit M. 300 000 St.-Kap. errichtet, das mit M. 100 000 zu Buche steht. Diese neue Ges. befasst sich mit der Fortführ. der Permutit-Abteil. der Riedel-Ges., das ist die Einricht. von Wasserreinigungs-Anlagen für die Enthärtung, Enteisung usw. von Gebrauchs- wässern nach dem System Prof. Dr. Gans. Sämtl. Permutit-Patente sind Anfang 1912 ver- kauft, nachdem bereits früher die französisch. u. engl. Patente veräussert wurden. Behufs Baues einer neuen Fabrikanlage erfolgte 1910 der Ankauf eines über 80 000 qm grossen, mit Eisenbahn- u. Schiffahrtsanschluss versehenen Fabrikgeländes in Britz b. Berlin für M. 623 936. Für ein daran anstossendes, etwa 40 000 qm umfassendes Grundstück, dem eine besonders vorteilhafte Ladegerechtsame der Verwaltung des Teltowkanals gegenüber zusteht, hat sich die Ges. auf eine Reihe von Jahren das Erwerbsrecht unter vorteilhaften Bedingungen gesichert. Mit dem Bau der Fabrikanlage wurde 1910 begonnen u. ist deren Fertig- stellung Anfang 1912 erfolgt. Nach Verlegung des Fabrikbetriebes nach Britz im Mai soll der Grundbesitz in Berlin Gerichtstr. 12/13 u. in Bohnsdorf verkauft werden. Kapital: M. 5 200 000 in 1600 Vorz.-Aktien (Nr. 1–1600) à M. 1000 u. 3600 St.-Aktien (Nr. 1–3600) à M. 1000. Die Vorz.-Aktien geniessen eine Vorz.-Div. von 4½ % (nur diesel) mit Nachzahl.-Anspruch und bevorzugte Befriedigung und ein Aufgeld von 5 % im Falle der Liquid. Die Vorz.-Aktien können auch aus den jährl. Gewinnen amortisiert werden. Die G.-V. v. 15./6. bezw. 11./8. 1910 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 900 000 (also auf M. 5 200 000) in 900 St.-Aktien mit Div.-Ber. für 1911 zur Hälfte, übernommen im Mai 1911 vom Komm.-Rat Paul Riedel u. Fritz Riedel zu 185 % mit mehrjähr. Sperrverpflichtung. Die neuen Mittel sollen zur Verlegung der Fabriken und Speicher nach einem am Teltow- kanal in Britz belegenen Terrain dienen. Hypothek: M. 50 000 zu 4½ % auf Grundstücke bei Bohnsdorf i. M.; sowie M. 480 000 auf dem 1910 erworbenen Grundstück b. Britz, davon am 1./4. 1911 M. 100 000 getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1907 v. 1./4.–31./3. Das drittletzt vergangene Geschäftsjahr lief v. 1./4.–31./12. 1907. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4½ % Div. an Vorz.-Aktien nebst event. nachzuzahlenden Beträgen, 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1500 pro Mitgl.), Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstücke 1 504 152, Gebäude 2 672 581, Masch. u. Utensil. 419 660, Bahn u. Hafen 16 962, Gespanne 15 471, Patente 10 000, Kassa 52 352, Wechsel 436 610, Effekten 338 656, Debit. 2 653 578, Waren 2 105 979, Versich. 2416. – Passiva: Vorz.-Aktien 1 600 000, St.-Aktien 2 700 000, do. neue 900 000, Hypoth. 430 000, R.-F. 894 364, Extra-R.-F. 300 000 (Rückl. 40 000), Delkr.-Kto 150 000 (Rückl. 20 000), Wohlf.-F. 40 572 (Rückl. 20 000), Beamt.-Pens.-F. 113 049 (Rückl. 20 000), Paul u. Fritz Riedel Unterst.-F. 114 116, Kredit. 2 249 933, Akzepte 72 131, Talon-Steuer-Res. 20 000 (Rückl. 10 000), unerhob. Div. 330, Div. an Vorz.-Aktien 72 000, do. an St.-Aktien 384 000, Tant. an A.-R. 27 340, Vortrag 166 584. Sa. M. 10 228 421. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk.: Handl.-Gehälter u. Löhne, Tant., Reise- spesen, Propagandakosten etc. 1 508 384, Steuern u. Abgaben 84 649, uneinbringl. Forder. 22 903, Abschreib. 377 677, Reingewinn 763 924. – Kredit: Vortrag 154 164, Zs. 15 753, Waren- Erlös, Ertrag aus Fabrikation, Verkauf u. Beteilig. 2 587 622. Sa. M. 2 757 539.