EB6 1527 auszuschliessen, hat sich ein Syndikat zunächst auf 5 Jahre gebildet, welchem ausser der Chem. Fabrik Lindenhof u. der Ges. die 15 bedeutendsten Teerprodukten-Firmen Deutschlands beigetreten sind. Die Ges. gehört der Deutschen Teerprodukten-Vereinigung an. Mit der Preuss. Staatsbahnverwalt. sind langfristige Abschlüsse getätigt worden. Im J. 1908 fand die Übernahme der Akt.-Ges. für Theer- u. Erdöl-Ind. in Charlotten- burg-Berlin statt (s. b. Kap.), welche Fabriken in Erkner, Niederau, Grabow, Schwientochlo- witz, Sosnitza, Mochbern u. Pasing besass, auf welchen Werken z. Z. ca. 210–220 000 t Teer bezw. Teeröle, Rohbenzole, Ammoniakwasser u. Erdöle verarbeitet u. daraus hergestellt werden Pech für die Brikettfabrikat., schwere Teeröle für Imprägnierungszwecke, präparierte Teere für die Bedachungsindustrie u. für Stahlwerke, Naphtalin u. Anthracen für Farben- fabriken, Benzole desgleichen, sowie für Motorenzwecke, Karbolsäure für Desinfektions- u. chemische Zwecke, schwefelsaures Ammoniak für Düngezwecke, Salmiakgeist für chemische Zwecke u. Pyridinbasen für die Denaturierung von Spiritus, sowie in einigen gepachteten Anlagen Braunkohlenwachs. Die Ges. verkaufte 1909 ihr nicht mehr ausreichendes Geschäftshaus, Charlottenburg, Kurfürstenstr. 134, mit Nutzen u. erwarb dagegen das Grundstück Lützowstr, 33/36 (Berlin), auf welchem 1909/10 ein eigenes Geschäftshaus errichtet wurde, wohin im Sommer 1910 die Bureaus verlegt wurden. 1910 wurde das angrenzende Grundstück Lützowstr. 32 für ca. M. 570 000 hinzugekauft. Im Imprägniergeschäft liegen der Ges. für das laufende Geschäftsjahr 1912 grössere Aufträge vor als für das Vorjahr. Die Produktion an Teerprodukten ist nahezu vollständig verschlossen, und zwar zum grossen Teil zu besseren Preisen als im Vorjahr. Die Ges. erwartet unter diesen Umständen von dem laufenden Jahr ein befriedigendes Ergebnis, falls nicht unvorhergesehene Umstände nachteilig auf die Betriebe oder auf die gesamte wirtschaftliche Lage einwirken. Kapital: M. 17 500 000 in 17 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, erhöht zwecks Ankauf obengenannter Anlagen von J. Rütgers lt. G.-V. v. 11./6. 1902 um M. 4 000 000 in 4000, ab 1./1. 1902 div.-ber. Aktien, welche J. Rütgers erhielt; zur Abstossung des bei Gelegenheit des Ankaufs der Aktien der A.-G. Chemische Fabrik Lindenhof C. Weyl & Co. in Mannheim aufgenommenen Bankkredits lt. G.-V. v. 21./4. 1906 um M. 3 000 000 in 3000, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von den Banken der Ges. zu 134 %, angeboten den Aktionären 3:1 v. 27./4.–14./5. 1906 zu 138 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906. Diese Aktien sind seit Ende Mai 1906 vollgezahlt. Agio mit M. 933 145 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 30./7. 1908 be- schloss Erhöhung um M. 5 500 000 (auf M. 17 500 000) in 5500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909 behufs Aufnahme der Akt.-Ges. für Theer- u. Erdöl-Ind. zu Berlin. Den Aktionären dieser Ges. wurde für ihr A.-K. im Betrage von M. 7 600 000 neue M. 5 320 000 Aktien der Rütgerswerke gewährt, der Aktien-Umtausch fand also 10: 7 statt; die restl. M. 180 000 neuen Aktien wurden an ein Konsort. zu 140 % begeben. Durch die Verschmelz. mit der Akt.-Ges. für Theer- u. Erdöl-Ind. wurde ein buchmässiger Gewinn von M. 2 280 000 erzielt. Dieser sowohl wie der Betriebsgewinn der Fabriken der früheren Akt.-Ges. für Theer- u. Erdöl-Ind. für das J. 1908 u. die Res. dieser Ges. wurden nach Absetzung der Verschmelz.- Kosten zu Abschreib. auf Anlagen u. Bestände der fusionierten Ges. u. zur Erhöhung der Res. verwendet. Die zu Pasing bei München gelegene Fabrik der Akt.-Ges. für Theer- u Erdöl-Ind. wurde an die Chemische Fabrik Lindenhof C. Weil & Co. Akt.-Ges., Mannheim zu den Selbstkosten abgetreten u. die zu Grabow gelegene Fabrik anfangs 1911 an die Deutsche Erdöl Akt.-Ges. verkauft. Hypoth.-Anleihen: I. M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 11./6. 1902, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1907 bis längstens 1933 durch jährl. Ausl. von 2 % nebst ersparten Zs. im März auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Rückzahl. vorbehalten. Die Anleihe, die mit zum Erwerb der Anlagen von J. Rütgers diente (s. oben), ist auf den gesamten Grundbesitz der Rütgers-Ges. mit Werks- anlagen (zus. 14 Imprägnier.-Anstalten und ca. 805 Morgen Areal) an erster Stelle sicher- gestellt. Noch in Umlauf Ende 1911: M. 2 674 000. Nicht notiert. II. M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 10./8. 1904, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. (Beim Ankauf der Anlagen der früh. A.-G. f. Theer- u. Erdöl- Ind.- mit übernommen.) Tilg. ab 1./4. 1909–1933 durch freihänd. Rückkauf oder durch Auslos. im Jan. auf 1./4.; verstärkte Tilg. oder Totalkünd. ab 1909 zulässig. Sicherheit: Sicherungshypoth. zur I. Stelle auf die Grundstücke u. Fabrikanlagen in Erkner, Niederau, Grabow, Schwientochlowitz, Mochbern u. Sonitza, Dez. 1905 mit zus. M. 7 471 228 zu Buche stehend. Der Erlös der Anleihe diente zur Rückzahl. des Restes (M. 722 500) der 5 % Oblig. von 1881, zur Tilg. der beiden auf den Fabrikgrundstücken lastenden Hypoth. von M. 560 980, endlich zum Erwerb neuer Grundstücke u. zum Ausbau der vorhandenen Anlagen. In Umlauf Ende 1911: M. 3 254 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Berlin: Ges.-Kasse, Berl. Handels-Ges., Deutsche Bank, C. Schlesinger-Trier & Co.; Breslau: Schles. Bankverein. Kurs in Berlin Ende 1905–1911: 100.10, 100, 98, 99.90, 101, 101.90, 100.25 %. Eingef. im Jan. 1905; erster Kurs 12./1. 1905: 101.10 %. Bis 30./6. 1909 wurden die Stücke kostenfrei auf die neue Firma „Rütgerswerke“ abgestempelt. Hypothek: M. 1 350 000 auf dem Geschäftsgrundstück Berlin, Lützowstr. 33/36, sowie auf dem hinzugekauften Grundstück Lützowstr. 32.