1536 Fabriken für Chemikalien etc. Zweck: Herstellung von und Handel mit Trockenplatten u. Projektionsapparaten, ferner Verlag und Vertrieb photographischer Literatur. Die Ges. widmet sich hauptsächlich der Fabrikation von Trockenplatten, sowie dem Bau von Projektionsapparaten, welche namentlich für wissenschaftliche u. Lehrzwecke Verwendung finden. Ausserdem betreibt die Firma ein umfangreiches Handelsgeschäft mit sämtlichen, photographischen Zwecken dienenden Artikeln. Die Grundstücke der Ges., Reissigerstr. 36, 38, 40, enthalten Fabrikations- u. Lagerräume und Striesener Str. 38 Bureauräume u. Mietparteien. 1904 wurden auf dem die Grundstücke miteinander verbindenden Hofe Erweiterungsbauten auf- geführt, sowie die für den Projektions-Apparatebau erforderl. eigene Tischlerei u. Klempnerei errichtet. Die Filiale in Berlin betreibt ausschl. Verkaufsgeschäfte. Fabrikat.-Schwierigkeiten bezw. Betriebsstörungen beeinträchtigten das Resultat des Jahres 1905. 1906 Verteuerung der Rohstoffe, Erschwerung des Ausfuhrgeschäfts in Trockenplatten durch die neuen Zolltarife, ungünstige Kreditverhältnisse bei der Kundschaft und dadurch entstandene Verluste. 1907: Erheblicher Minderabsatz in Trockenplatten, auch das Resultat der Berliner Filiale gestaltete sich sehr ungünstig, dazu noch M. 10 000 Unterschlagung eines Angestellten. 1908 erhöhte sich die Unterbilanz von M. 39 727 um M. 22 641 auf M. 62 369, 1909 auf M. 88 377, 1910 auf M. 121 555, die jedoch 1911 um M. 20 822 auf M. 100 732 vermindert werden konnte. Trotz eines Mehrumsatzes im J. 1910 konnte wegen gedrückter Verkaufspreise ein günstiges Resultat nicht erzielt werden. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000. Hypotheken (Ende 1911): M. 240 600, verzinsl. zu 4, 4½, 4¾ %. Genussscheine: 300 Stück, im Werte von à M. 1000, gewährt an den Vorbesitzer Franz Hoffmann u. auf dessen Namen lautend, durch Indossament übertragbar, ohne Aktionär- u. Stimmrecht. Die Scheine unterliegen der Tilg. zu à M. 1000 durch Auslos. oder Kündig., sie nehmen am Reingewinn wie unten bemerkt teil u. werden im Falle Auflös. der Ges. nach den Aktien mit à M. 1000 befriedigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., hierauf bis 4 % Div. an Aktien, vom Übrigen 2½ % vertr. Tant. an die beiden Dir. (mind. M. 2000), 6 % Tant. an A.-R., vom Rest weiter bis 6 % Div. an Aktien, bis M. 80 Gewinnanteil an Genussscheine, ver- bleib. Rest zur Hälfte zur Verf. der G.-V., zur Hälfte zur Ablös. der Genussscheine zu à M. 1000 durch Auslos. Nach vollst. Tilg. der Genusssch. steht auch diese Hälfte zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundbesitz 538 866, Betriebs-Masch. 28 015, Inventar 16 114, Patente 1, Negative 10 997, Klischees 1, Verlagsartikel 1, Kassa 5322, Wechsel 10 451, Kaut. 2745, Debit. 128 484, Bankguth. 30 890, Waren u. Rohmaterial. 185 582, Verlust 100 732. – Passiva: A.-K. 750 000, Hypoth. 240 600, Kredit. 45 785, R.-F. 10 819, Delkr.-Kto 11 000. Sa. M. 1 058 204. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 121 555, Unk. 124 360, Zs. 2694, Ab- schreib. 16 758. – Kredit: Waren-Bruttogewinn 165 637, Verlust 100 732. Sa. M. 266 369. Kurs Ende 1905–1911: –, –, –, –—, –, –—, – %. Zugelassen Dez. 1904; erster Kurs 5./1. 1905: 140 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1903–1911: Aktien: 10, 7½, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Genussscheine: M. 50, –, –. –, –, –, –, –, – pro Stück. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Guido Bierling. Prokuristen: W. L. B. Görner, Ch. A. Frabe. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Dr. Wm. Altschul, Stellv. Bankier Ad. Arnhold, Kais. Rat Herm. Schulze, Dir. Ferd. Erhart, Dir. Max Wiener, Dr. Felix Fruth, Dresden; Rentier Carl Hoffmann, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Dresden: Gebr. Arnhold. Chemische Fabrik für Hüttenprodukte in Disseldorf-Oberkassel. Gegründet: 11./2. 1909; eingetragen 17./3. 1909 in Neuss. Gründer: Fabrikant Lambert Kochs, Düsseldorf; Oppenheimer & Cie., Bankkommandite, Wiesbaden; Pfeiffer & Cie., Bankgeschäft, Wiesbaden; Salomon Meyer, Düsseldorf; Abraham Josef Koch, Mainz. Zweck: Erwerb und Fortführung der in Oberkassel unter der Firma „Rheinische Metall- scheide Anstalt Lambert Kochs“ bestehenden Fabrik zur Verarbeitung von Hüttenprodukten auf chemischem Wege mit allen in dieses Fach einschlagenden und zum Betriebe u. Handel geeigneten Geschäften und Unternehmungen. Kapital: Bis 1912: M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Auf alle Aktien ist der volle Betrag in Barzahlung, Aufrechnung u. Eintragung der Firma Rheinische Metallscheide-Anstalt Lambert Kochs bezahlt. Die G.-V. v. 29./5. 1912 beschloss die Herab- setzung des A.-K. von M. 300 000 um einen Betrag bis zu M. 50 000, mithin bis zu M. 250 000, im Wege der Zus. legung im Verhältnis von 6: 5 zum Zwecke der Tilg. der Unterbilanz u. Vornahme von Abschreib. Es wurde den Aktionären anheimgestellt, die Zus. legung ihrer Aktien dadurch abzuwenden, dass sie die Aktien der Ges. zur freien Verfüg. überlassen, mit der Massgabe, dass sie von je M. 6000 M. 5000 zurück erhalten; insoweit die Aktien zur Verfüg. gestellt werden, unterbleibt die Zus. legung. Wiedererhöh. des A.-K. um denjenigen Betrag, um welchen das Kapital infolge des Beschlusses tatsächlich herabgesetzt wird, s0