Fabriken für Chemikalien etc. 1539 Bankguth. 2 727 168, Anzahl. auf Waren 1 336 085, do. auf Neubauten 123 751, Waren- forderungen u. sonst. Aussenstände 3 307 531, (Avale 684 568), Beteilig. 1 799 856, Patente 1, Lizenzverträge 1. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 1 000 000, Teilschuldverschreib. 5 000 000, do. Zs.-Kto 27 367, Kredit. 3 320 115, (Avale 684 568), nicht fällige Arbeitslöhne 15 396, Berufs- genossenschaft 30 000, Spez.-R.-F. 150 000 (Rückl. 150 000), Talonsteuer-Res. 10 000 (Rückl. 10 000), Tant. an A.-R. 39 064, Div. 1 020 000, Abschreib. v. Verwalt.-Gebäude 50 000, do. a. Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 4540, Vortrag 46 702. Sa. M. 20 713 186. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 843 744, Zs. 151 052, Abschreib. 542 905, Reingewinn 1 320 307. – Kredit: Gewinn auf Fabrikate 3 574 864, do. auf Handelswaren 60 624, Erträge der Beteilig. 222 520. Sa. M. 3 858 009. Dividende 1911: 12 %. Direktion: Komm.-Rat Dr. phil. Karl Goldschmidt, Dr. phil. Hans Goldschmidt, Dr. phil. Theo. Goldschmidt; Stellv. Alfred von Back-Begavar, Wilh. Schäfer, Ed. Stassfurth, Dr. phil. Jos. Weber. Aufsichtsrat: (Höchstens 6) Vors. Oberbürgermeister Wilh. Marx, Düsseldorf; Stellv. Dr. Eduard Mosler, Berlin; Handelskammersyndikus Wilh. Hirsch, Essen; Geh. Komm.-Rat R. von Passavant-Gontard, Frankf. a. M.; Dr. Walter Rathenau, Berlin. Prokurist: Otto May. Chemische Fabrik Griesheim-Elektron in Frankfurt a. M., Gutleutstrasse 31, mit Zweigniederlassungen und Fabriken in Griesheim a. M., Küppersteg, Spandau, Bitterfeld (2 Werke), Rheinfelden (Baden), Offenbach a. M., Gleiwitz. Gegründet: 1856 unter der Firma Frankfurter A.-G. für landwirtschaftlich-chemische Fabrikate, seit 1863 Chemische Fabrik Griesheim (eingetr. 24./8. 1863); am 18./8. 1898 wurde die jetzige Firma angenommen. Zweck: Erzeugung u. Vertrieb von chemischen und metallurg. Produkten. Die Haupt- produkte sind Minerafsäuren und Soda aller Art, Bichromate, Anilinprodukte, Chlorkalk, Atzkali, Potasche, Farben, Reinbenzol, Wasserstoffgas, Sauerstoff etc. Werke in Gries- heim a. M., Küppersteg b. Köln, Spandau. Bitterfeld, Badisch-Rheinfelden, Offenbach, Glei- witz u. Westeregeln (hier in Verbind. mit den konsolid. Alkaliwerken). 1896 wurde die Chemikalienfabrik Mainthal in, Griesheim durch Fusionsvertrag übernommen und den Aktionären der ersteren gegen Übertragung ihres Vermögens u. der Schulden M. 300 000 in Aktien der Chem. Fabrik Griesheim gewährt. 1912 Bau eines grösseren Werkes zur Er- zeugung von Sauerstoff u. Wasserstoff in Weidenau a. d. Sieg. Die G.-V. vom 18. Aug. 1898 beschloss Fusion mit der Chemischen Fabrik Elektron A.-G. in Frankf. a. M. mit Wirkung ab 1./1. 1898 gegen Gewährung von nom. M. 3 000 000 Aktien der Chemischen Fabrik Griesheim mit Div. ab 1./1. 1898 an die Aktionäre der Chemischen Fabrik Elektron (A.-K. M. 4 000 000, Gewinn 1895–97: M. 365 568, 477 504, 483 867, Div. je 10 %). Die bei der Fusion von dem A.-K. der chem. Fabrik Elektron frei gewordenen M. 1 000 000 wurden mit M. 142 000 zur Tilgung des Patentkontos u. der Rest zu Abschreib. auf Immobilien und Apparate benutzt. Im Jahre 1899 ist eine am 8.–9. Nov. 1898 für 30 Jahre getroffene Vereinbarung mit den Elektrochem. Werken in Bitterfeld u. Badisch-Rheinfelden in Wirksamkeit getreten, durch welche die Benutzung deren Anlagen daselbst zur Darstellung von Chlorprodukten und Alkalien, sowie von Carbid, Natrium u. Magnesium der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron pachtweise überlassen wird. Die Verwaltung und Betriebsführung steht der letzteren Ges. allein zu u. ist mit derjenigen ihrer eigenen zur Herstellung von Chlorprodukten u. Alkalien dienenden Werke vereinigt worden. Aus dem Gesamtgewinn der vereinigten Betriebe für Chlorprodukte u. Alkalien, ferner von Carbid, Natrium u. Magnesium erhält die Chemische Fabrik Griesheim-Elektron vorweg eine Vergüt. für die Verwaltung und Betriebsführung; der danach verbleibende Gewinn wird zwischen den beiden Ges. hälftig geteilt. Die Ges. ist bei der Société Industrielle de Produits chimiques in Paris-Lamotte (Frankreich), bei der Sociedad Electro-quimica de Flix in Barcelona (Spanien), sowie bei der Duisburger Kupferhütte beteiligt. Diese Beteiligungen stehen gegenwärtig mit M. 400 000 zu Buche. Das Immobilienkonto, Grund, Boden u. Gebäude, welches am 1./7. 1880 einen Buchwert von M. 905 451 hatte, weist seitdem bis Ende Dez. 1911 einen Zugang von M. 17 468 540 auf u. stand nach M. 8 045 986 Abschreib. am 1./1. 1912 mit M. 10 328 006 zu Buche. Apparate am 1./7. 1880: M. 1 228 905, Zugang b. Dez. 1911 M. 32 069 042, davon Abschreib. 23 834 758, somit 1./1. 1912 M. 9 463 189. 1901 erwarb die Ges. zwischen Roitsch, Petersroda u. Holz- weissig 420 Morgen Braunkohlenterrains zur Versorgung der Bitterfelder Werke mit Braun- kohlen. Arbeiter 1909 in allen Betrieben ca. 4000. Die G.-V. v. 6./7. 1905 genehmigte Ankauf der Anilin- und Anilinfarbenfabriken von K. Oehler in Offenbach a. M. mit Wirkung ab 1./1. 1905. Von dem Kaufpreise wurden M. 2 000 000 durch neue Aktien, alle sonst. Aktiva abzügl. der vorhandenen Schulden im un- gefähren Betrage von M. 3 400 000 bar beglichen. Die Oehlersche, 1842 errichtete Fabrik be- schäftigt etwa 90 Beamte u. 500 Arbeiter u. stellt Zwischenprodukte für die Farbenfabrikation (Hauptbetriebszweig Anilinöl u. Anilinsalz) her, ferner Anilinfarbstoffe aller Art. Da die Griesheimer Aktien im Juli 1905 etwa 270 % notierten, so erhielt die Firma K. Oehler für ihre Anlagen etc. ausser genannter Barzahlung eine Abfindung von M. 5 400 000 in Aktien. 7* 9 0