1564 Fabriken für Chemikalien etc. Dr. W. Raydt in Stuttgart betriebenen Kohlensäurewerks Eyach in Eyach bei Börstingen, O.-A. Horb, u. der Kohlensäureapparate- u. Stahlflaschen-Geschäfte in Stuttgart u. München. Die Ges. litt 1911 unter der Auflös. der Vereinigungen der süddeutschen u. der West- deutschen Kohlensäurewerke. Geschichtliches: Die Ges. übernahm von Dr. Wilh. Raydt in Stuttgart mit der Firma „Kohlensäure-Industrie Dr. Raydt“ dessen in Eyach, Stuttgart und München betriebene Geschäfte, im einzelnen: a) den durch Vertrag zwischen Dr. Raydt und der Fürstlich Fürstenbergischen Standesherrschaft Donaueschingen vom 21./25. Juni 1898 für den ersteren begründeten Anspruch auf Übereignung der zum Kohlensäurewerk Eyach ge- hörigen, bisher im Eigentum der Fürstlich Fürstenbergischen Standesherrschaft ge- standenen, auf Markung Börstingen, O.-A. Horb, gelegenen Grundstücke und Gebäude, ferner die zum Kohlensäurewerk Eyach gehörige Lokomobile, Nieder- und Hochdruck- gasleitungen, Kompressionsanlagen mit allen dazu gehörigen maschinellen Einrichtungen, das auf staatlichem Grund und Boden neben der Eisenbahnstation Eyach stehende Ab- füllgebäude samt maschinellen Einrichtungen und Geleiseanschluss, b) sämtliche im Kohlensäurewerk Eyach und in den Dr. Raydt'schen Kohlensäureapparate- und Stahl- faschengeschäften zu Stuttgart und München befindlichen Stahlflaschen, Maschinen und Einrichtungen, Vorräten, c) das Deutsche Reichspatent Nr. 92 792 „Sättigungsapparat mit Filteré, sowie die Patentanmeldung Nr. 17 634 und die Gebrauchsmusteranmeldungen Nr. 1190–1194, gegen Überlassung von 150 Aktien der Ges. à M. 1000 und Barzahlung von M 645 314.63 samt 4 % Zinsen vom 1. Juni 1898 ab. Kapital: M. 1 312 500 in 1311 Aktien à M. 1000 u. 1 Aktie à M. 1500, sämtl. abgestempelt. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 30. April 1900 um M. 250 000. Die G.-V. v. 24./6. bzw. 25./9. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 437500 auf M. 1 312500 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4: 3, Frist bis 31./1. 1906. Die Herabsetzung war nötig, um den durch die Aufgabe der Berliner u. Wiener Niederlassungen herbei- geführten Verlust zu beseitigen u. um einen Disp.-F. zu schaffen, der es ermöglicht, der auf dem Kohlensäuremarkte bestehenden Krise zu begegnen. Geschäftsjahr: Kalenderj., früher 1./11.–31./10. Das Geschäftsjahr 1901/1902 lief v. 1./11. 1901 bis 31./12. 1902. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom Übrigen bis 4 % erste Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Pant. an Vorst. etc., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kassa 9673, Effekten 15 000, Wechsel 335, Beteilig. 260 000, Debit. 224 287, Grundstücke 498 676, Gebäude 156 660, Rohrleitung 20 431, Masch. 61 913, Tankwagen 33 300, Kohlensäureflaschen u. Ventile 764 559, Utensil. 10 374, Fuhr- wesen 4928, Warenvorräte 12 660. –― Passiva: A.-K. 1 312 500, R.-F. 24 892, unerhob. Div. 330, Disp.-F. 85 090, Darlehen 400 000, Kredit. 56 975, Avale 15 000, Banken 175 438, Sewinn 2574. Sa. M. 2 672 801. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 265 989, Frachten 152 328, Abschreib. 41 591, Gewinn 2574. – Kredit: Vortrag 50 347, Waren 412 136. Sa. M. 462 484. Dividenden: 1898/99–1901/02: 6 % p. r. t., 0, 2, 5 %; 1903–1911: 0, 0, 1, 2, 4, 6, Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: J. F. Heussler, Alfr. Raydt. Prokurist: M. Simon. Aufsichtsrat: Vors. Rentner Rud. Dacquée, Fränkf. a. M.; Stellv. Dr. Fritz Hauff, Stuttgart; Komm.-Rat Carl Eswein, Bad Türkheim; Justizrat Dr. Richard Schall, Leipzig; Präsident a. D. Dänzer, Donaueschingen; Bank Dir. Dr. H. Thalmessinger, Frankf. a. M. Zahlstellen: Stuttgart: Gesellschaftskasse; Ludwigshafen: Pfälz. Bank u. deren Filialen; Regensburg: Hugo Thalmessinger & Co. Chemische Fabriken vorm. Weiler ter Meer in Uerdingen (CNiederrhein). Gegründet: 18./4. 1889 leingetr. 16./5. 1889) unter der Firma: „Chemische Fabriken eorm N. Weiler & Co.s in Cöln-Ehrenfeld. Die Gesellschaft übernahm als Ein- lage die Firma J. W. Weiler & Co., Cöln für M. 2 104 076. 1896 wurde für M. 875 000 in Aktien u. M. 350 000 bar das Farbwerk E. ter Meer & Co. in Uerdingen gekauft und It. G.-V. v. 25./4. 1896 die Firma samt Sitz wie oben geändert. Anfangs 1900 wurde die Anilinfarbenfabrik von Küchler & Buff G. m. b. H. in Crefeld für M. 1 500 000 erworben und dafür M. 500 000 in 500 Aktien der Ges., sowie M. 1 000 000 in bar gewährt, welche durch Aufnahme der 4½ % Anleihe von 1900 beschafft wurden. Der Erwerb der Crefelder Fabrik ermöglichte die Zus. legung von Doppelbetrieben in Crefeld u. Uerdingen zu einheit- lichen, den neuesten Anforderungen entsprechenden Betrieben. Die Ges. ist bei der Duis- burger Kupferhütte mit M. 162 600 beteiligt (Div. stets 5 %). In den Verein. Staaten von Nordamerika hat sich die Ges. zu intensiverer Bearbeit. des dortigen Marktes mit der Eirma „Geigy Aniline & Extract Co., New York“ vereinigt u. mit dem 1./1. 1910 die veue Firma „Geigy- ter Meer Comp., New-Vorké gebildet; X.-K. Doll. 140 000, wovon auf Uerdingen Doll. 15 000 entfallen. 1910 Errichtung einer selbständigen Fabrik in Frankreich unter der Firma Société Anonyme des Etablissements Weiler-ter Meer, in Tourcoing, A.-K. frs. 250 000, welches sich fast ausschliessl. in Besitz der Uerdinger Ges. befindet.