1567 Fabriken für Chemikalien ete. * kirchen verpachtet. Mit dem Pachtvertrage im Zus. hange wurde auch der Lizenzvertrag mit der Salpetersäure-Ind.-Ges. auf neue Grundlagen gesetzt, wobei, wenn auch ein Teil der Rechte freigegeben werden musste, doch eine leichtere Realisierungs-Möglichkeit der Lizenzen geschaffen wurde, so dass die Ges. auch hier Aussicht hat, baldigst entsprechende Einnahmen zu erreichen. Kapital: M. 2 100 000 in gleichber. Aktien à M. 1000 (siehe Bilanz). Urspr. M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien. Die a. o. G.-V. v. 3./11. 1908 u. 8./2. 1909 beschlossen, das A.-K. um M. 100 000 durch Ausgabe von 100 Vorz.-Aktien zum Kurse v. 130 % u. M. 25 Zuschlag für Stempel u. Unk. unter Ausschluss des Bezugsrechts der alten Aktionäre zu erhöhen. Diese Vorz.-Aktien erhalten zunächst 6 % Div., u. der Rest des Reingewinns wird dann auf Vorz.-Aktien u. St.-Aktien gleichmässig verteilt. Die St.-Aktionäre konnten ihre Aktien durch 25 % Zuzahl. in 6 % Vorz.-Aktien umwandeln. Auf 882 St.-Aktien wurde die Zuzahl, von 25 % geleistet. Für die neuen Vorz.-Aktien inkl. Agio waren 80 % plus M. 25 am 1./1. u. 50% am 1./2. 1909 zu zahlen. A.-K. somit M. 1 100 000 in 982 Vorz.-Aktien u. 118 St.-Aktien. Am 5./1. 1910 wurde weiter beschlossen, das A.-K. um M. 600 000 herabzusetzen, gegen welchen Betrag M. 600 000 in 5 % Schuldverschreib. gewährt wurden, u. dann das A.-K. durch Ausgabe von M. 1 600 000 auf M. 2 100 000 zu erhöhen; in diesem Betrag sind M. 400 000 enthalten, welche für die Rechte auf eine Wasserkraft in den spanischen Pyrenäen gewährt wurden u. bis zur Aufnahme des Betriebes des Kraftwerkes höchstens 5 % Div. erhalten sollen (dieser Vertrag wurde 1912 rückgängig gemacht). Auf die bar einzubezahl. M. 1 200 000 sind bis ult. 1911 M. 1 192 000 einbezahlt, restliche M. 8000 bereits gezeichnet. Die oben am 5./1. 1910 be- schlossene Herabsetzung des A.-K. von M. 1 000 000 erfolgte dergestalt, dass a) nom. M. 100 000 von einem Konsort. zur Verfüg. gestellte Vorz.-Aktien gegen Gewähr. von nom. M. 100 000 5 % Teilschuldverschreib. vernichtet; b) die verbleib. nom. M. 1 000 000 Aktien im Verhältnis von 221 zus. gelegt wurden. Die Sanierung erfolgte mit Hilfe eines französ. Konsort. A.-K. jetzt M. 2 100 000. Genussscheine bezw. Anleihen: Zur Beschaffung weiterer Geldmittel beschloss die a. 0. G.-V. v. 29./5. 1909 die Ausgabe von Genussscheinen à M. 300; diese sollen vor den St.- u. Vorz.-Aktien mit 6 % jährlich verzinst werden, mit dem Rechte auf Nachzahl. (Zs. für 1909 u. 1910 gezahlt). Auf jede Aktie konnte ein Genussschein gezeichnet werden; 900 Genussscheine wurden gezeichnet. Die Einzahl. auf die Genussscheine hatte mit je 100 M. am 1./7., 1./8. u. 1./10. 1909 zu erfolgen. Dieselben werden lt. G.-V. v. 5./1. 1910 ebenfalls Teilschuldver- schreib. Oblig. genannt. Ausserdem existieren M. 600 000 in 5 % Oblig. à M. 500 (s. oben), Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Ausständ. Sacheinlage u. Aktieneinzahl. 408 000, nicht ausgefolgte 6 % Teilschuldverschreib. 16 200, do. 5 % 29 500, Kassa 451, Wechsel 2082, Waren 28 641, Patente u. Lizenzen 50 344, Beteilig. an der Luftverwertungs-Ges. 246 500, Vorspesen bei d. Wasserkraft Val d'Aran 18 248, Grundstücke u. Immobil. 926 127, Masch. u. Einricht. 826 813, Debit. 44 707, Verlust 771 414. – Passiva: A.-K. 500 000, Einzahl. auf neu- auszugebende Aktien 1 192 000, gezeichnete Einzahl. auf neuauszugebende Aktien 8000, Sacheinlage laut Vertrag v. 15./10. 1909 400 000, 6 % Oblig. 270 000, 5 % do. 600 000, Luft- verwertungs-Ges. 100 901, Kredit. 84 245, Abschreib. 190 000, Fransitorisches-Kto 23 884. Sa. M. 3 369 031. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 277 836, übernommene Verluste der Luftverwert.-Ges. 373 882, Gehälter 20 199, Gen.-Unk. 22 873, Zs. 40 401, Abschreib. 70 000. —– Kredit: Kursdifferenzen 13, in früheren Jahren bezahlte Patent u. Lizenzkosten 33 765, Verlust 771 414. Sa. M. 805 192. Dividenden: 1907–1909: 0, 0, 0 % (Baujahre); 1910–1911: 0,0 %. Direktion: Koloman Raichl, Marcel Vibert. Aufsichtsrat: (3–16) Vors. Marc. Mangini, Lyon; Stellv. Landrichter a. D. Küster auf Weissenstein bei Wesel; Fabrikbes. Aug. Gerstäcker, Hard i. Vorarlberg; Dir. Dr. A. Spilker, Duisburg; Louis Hemmerling, Claude Vibert, Lyon; Dir. Harry Pauling, Cöln; Gen.-Dir. Gust. Kögler, Hofrat O. T. Blathy, Baron von Kornfeld, Budapest; Dr. Louis Gallavardin, Dr. Leon Bérard, Baron Paul du Marais, Lyon; Jean Baumgart, Paris. Zahlstellen: Gladbeck i. W.: H. Küster, Ullrich & Co., Innsbruck: Bank f. Tirolu. Vorarlberg, Fil. der Oesterr. Creditanstalt. Chemische Fabrik vorm. Goldenberg. Geromont & Cie. in Winkel (Rheingau), mit Zweigniederlassung in Durlach (Baden). Gegründet: 27./9. 1888, mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 8./10. 1888. Übernahmepreis M. 961 095. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Letzte Statutänd. 14./4. 1908, 27./4. 1909, 27./10. 1911. Zweck: Darstellung chem. Produkte u. Handel mit solchen, spez. Fabrikation von Wein- steinsäure, Citronensäure, Cremor tartari, Seignette-Salz etc. Die Ges. hat sich 1906 an der Ges. Ver. Weinsäurefabriken G. m. b. H. in Mainz beteiligt. Mit Wirkung ab 1./7. 1904 wurde die Chemische Fabrik Durlach Dr. Neuberg käuflich erworben; die zur Er- weiterung des Unternehm. erforderl. Mittel wurden durch Ausgabe von Oblig. beschafft. Grundbesitz der Ges. in Winkel u. Durlach zus. 39 330 am, davon 9500 qm bebaut. Arb. in Winkel ca. 190, in Durlach ca. 50 Mann. Die Ges. ist an der im Mai 1909 in Mailand erfolgten Gründung der Societa anonima Fabbrica Chimica Italiana Goldenberg beteiligt. Die 3................