24368 Fabriken für Chemikalien etc. a. 0. G.-V. v. 27./10. 1911 genehmigte den Abschluss einer Interessengemeinschaft mit der Firma Joh. A. Benckiser in Ludwigshafen a. Rh. auf 30 Jahre. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Zwecks Anlegung einer Fabrik in Italien beschloss die G.-V. v. 27./4. 1909 Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 in 500 Aktien mit Div. ab 1./7. 1910, begeben zu 144 %, angeboten den alten Aktionären 2:1 vom 4.–21./5. 1910 zu 155 %. „ Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. von 1904 à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 30./6. u. 31./12. Tilg. ab 1905 innerh. 20 Jahren mit jährl. M. 25 000, durch Auslos. im Sept. auf 31./12. Ende 1911 noch in Umlauf M. 323 000. Zahlst.: Ges.-Kasse; Mannheim: Rhein. Creditbank fJeren Fil. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), dann 4 % Div., vom Ubrigen 5 % Tant. an A.-R., bis zu 20 % vertragsm. Tant. an Dir. u. Angestellte, Rest zur Verf. der G.-V., welche auch Erhöhung des R.-F. oder Dotierung von Sonderrückl. beschliessen kann. Ausser obiger Tant. erhält jedes Mitgl. des A.-R. eine feste Vergüt. von M. 1000, der Vors. M. 2000. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstücke 137 326, Gebäude 213 046, Neubau- Gebäude 17 034, Beamten-Wohn. 72 453, Fuhrwerk 61 226, Utensil. 342 852, Wechsel 257 848, Kassa 6199, Staatspap. u. Pfandbr. 301 469, Effekten u. Beteilig. 535 886, Vorräte 1 206 066, Avale 11 500, Debit. 1 623 606. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Oblig. 323 000, verloste do. 15 300, R.-F. 320 000, do. II 100 000, Delkr.-Kto 20 000, Avale 11 500, Kredit. 2 158 141, Abschreib. 52 509, Div. 180 000, Tant. 39 188, Vortrag 66 878. Sa. M. 4 786 517. 8 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 52 509, Gewinn 286 066. – Kredit: Vortrag 62 782, Nettogewinn 275 793. Sa. M. 338 575. Kurs: In Frankf. a. M. Ende 1889–1911: 140.75, 99, 97, 96.75, 96, 153, 156.30, 166, 170.50, 200, 199.90, 190, 182, 182, 162, 161, 176, 193, 186, 189.80, 215.50, 214, 228.50 %. – In Mannheim Ende 1896–1911: 166, 170.50, 200, 199.90, 188, 182, 182, 162, 161, 176, 191, 186, 190, 215.50, 214, 228.50 %. Dividenden 1888–1911: 10, 9, 5, 4½, 6, 6, 10, 10, 10, 12, 12, 14, 14, 12, 12, 9, 9, 10, 10, 9 12, 12, 12, 12 % Coup.-Verj. . (K) Direktion: Dr. Neuberg, Oscar Magnus. Prokuristen: C. Schneider, Dr. Adalb. Engler, Dr. Max Höppner. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Alfred Seeligmann, Karlsruhe; Stellv. Rechtsanw. E. Bonné, Baden-Baden; Bank-Dir. Rud. Wolfskehl, Frankf. a. M.; Justizrat Paul Meyer, Berlin; Dr. Karl Dyckerhoff, Wiesbaden; Komm.-Rat Konsul Dr. Rich. Brosien, Mannheim; Dr. Albert Reimann, Ludwigshafen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Frankf. a. M.: Deutsche Vereinsbank u. deren Fil.; Mannheim: Rheinische Creditbank u. deren Fil. in Heidelberg, Freiburg i. Br., Kaiserslautern, Karlsruhe, Konstanz, Baden-Baden, Lahr, Lörrach, Offenburg, Pforzheim, Strassburg i. E. etc.; Karls- ruhe: Alfred Seeligmann & Co. Verein chemischer Fabriken Akt.-Ges. in Zeitz. Werke in Aue, Cöthen, Rehmsdorf u. Hettstedt. Gegründet: 22./3. 1907 mit Wirkung ab 1./11. 1906; eingetr. 28./3.1907. Gründer siehe Jahrg. 1910/11. Die Fa. Chemische Fabrik Aue b. Zeitz, vorm. Weber & Schröder brachte ihre in Aue b. Zeitz, in Rehmsdorf b. Zeitz u. in Cöthen in Anhalt betrieb. chem. Fabriken mit sämtl. Aktiven u. Passiven unter Gewährleist. für den Eingang der Aussenstände u. Wechsel in die Ges. ein. Die Übernahme dieser Fabriken erfolgte auf Grund der Übernahmebilanz v. 1./11. 1906. Unter Zugrundeleg. der sich aus dieser Bilanz ergebenden Einzelpreise wurde der Gesamtübernahme- preis auf M. 1 650 000 festgesetzt, beglichen durch Gewährung von 1650 Aktien à M. 1000 zu pari. Der Rest des A.-K. M. 350 000 ist bei der Gründung bar eingezahlt. 8 Zweck: Betrieb, Errichtung, Erwerb und Veräusserung chem. Fabriken u. verwandter Unternehm., sowie der Betrieb aller mit derartigen Unternehm. im Zus. hang stehenden Geschäfte jeder Art. Die Anlagen der Ges. umfassen z. Z. folgende Betriebe: 1. Die Fabrik in Rumsdorf, unmittelbar am Baähnhof Rehmsdorf, der Extraktion öl- u. fetthaltiger Rohstoffe, Erzeugung von Olein, Fettsäure u. Stearin, Glyzerin, Spezialölen u. Fetten, sowie Raffination von Fett u. 61 dienend. Die Fabrik ist 1905/06, nach völliger Zerstörung durch Brand, neu errichtet. 2. Die Fabrik am Bahnhof in Cöthen (Anhalt) zur Herstellung künstlicher Dünge- mittel. Dieselbe ist ebenfalls 1905/06 nach einem Brandunglück ganz neu erbaut. 3. Die Fabrik Aue bei Zeitz, in welcher in der Hauptsache stickstoffhaltige Kunstdünger erzeugt werden. Ein kleiner Teil dieses Werkes stammt noch aus 1871/75; der bei weitem grösste Teil ist 1887, 1891 u. 1900 bis jetzt erbaut. 4. Die 1907/08 errichtete Schwefelsäurefabrik in Aue für alle Sorten Schwefelsäure von 50–66 Bé. Die Grundstücke, auf welchen sich die vorbezeichneten Fabrikanlagen in Gesamtausdehnung von 43 566 dm befinden, umfassen ein Gesamtareal von 93 554 qm. Die Ges. besitzt daneben noch eine Villa mit Garten in Aue (Wohnung des Direktors), ferner ein Beamtenwohnhaus in Rumsdorf, sowie für eine Anzahl Wohnungen unverheirateter Beamten. Auf allen Werken sind ausserdem Meisterwohnungen in den Fabrikgebäuden vorhanden. Hauptabsatzgebiet für die Fabrikate ist Deutschland; ausserdem exportiert die Ges. Die Fabrikationseinrichtungen sind 1908/09 verbessert und erneuert worden. Zur Dampferzeugung dienen 6 Kessel mit 500 am Heizfläche. Die zum Betriebe erforderliche Kraft wird von 7 Betriebsmasch. mit insges. 760 PS geliefert, darunter